Rudolfskai

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Bild
Rudolfskai.jpg
Rudolfskai
Länge: ca. 800 m
Startpunkt: Staatsbrücke
Endpunkt: Karolinenbrücke
Karte: Googlemaps
Die alte Stadtmauer am Rudolfskai.
Stolperstein für Alfred Schulhof am Rudolfskai Nr. 52, salzachseitig.
Blick auf die Altstadt der Stadt Salzburg, im Vordergrund der nördliche Teil des Rudolfskai, der sich in den 2010er-Jahren zur Partymeile entwickelte.
Die Engstelle kurz nach der Staatsbrücke in Richtung Mozartsteg.
Vor dem gelben Gebäude befindet sich die Haltestelle Mozartsteg.
Der Rudolfskai im Abschnitt vom Mozartsteg bis Rudolfsplatz.

Der Rudolfskai ist ein in der Altstadt der Stadt Salzburg an der Salzach am linksseitigen Ufer gelegener Promenaden-Kai für Fußgänger und Radfahrer, sowie eine wichtige Verkehrsstraße für Kraftfahrzeuge, die als Einbahn von der Staatsbrücke zum Rudolfsplatz führt.

Namensgebung

Der Rudolfskai ist nach Kronprinz Rudolf von Österreich-Ungarn (* 1858; † 1889) benannt. Der Benennungsbeschluss des Gemeinderates wurde am 17. Februar 1873 gefasst.[1]

Verlauf

Der Rudolfskai führt von der Staatsbrücke im Stadtzentrum am Ufer der Salzach flussaufwärts an der linken Altstadt und dem Kaiviertel entlang bis zum Rudolfsplatz in Nonntal.[2]. Er ist rund 700 m lang.

Unmittelbar nach der Staatsbrücke ist die Straße sehr breit und an seiner rechten Seite befindet sich die Haltestelle Rathaus. Auf Höhe der Klampferergasse verengt sich dann die Fahrbahn stark durch Häuser. Dann ergeben sich wieder zwei Fahrspuren für den Individualverkehr und eine Busspur. Beim Mozartsteg konnte man früher rechts auf den Mozartplatz abbiegen, was nun schon aber seit Jahrzehnten nicht mehr möglich ist. Kurz nach dem Mozartsteg befindet sich die Haltestelle Mozartsteg.

Geschichte

Entstanden ist der Rudolfskai als Schutzbau gegen Hochwasser zwischen 1863 und 1872 durch die Regulierung der Salzach. Die Arbeiten zur Salzachregulierung begannen im Gebiet beim ehemaligen Gries (Griesgasse - Ferdinand-Hanusch-Platz) und von dort flussaufwärts bis vor das Kajetanertor (später Rudolfsplatz). In den folgenden Jahren war vor allem der Verkehr auf dem Rudolfskai immer wieder Thema bei Sitzungen des Salzburger Gemeinderats. So war in der Sitzung am 8. Juni 1885 die Wahl des geplanten Bauplatzes für das Gebäude der Gewerbeschule an der Karolinenbrücke das Thema. Gegen diesen Standort sprachen sich jedoch der Lehrkörper und auch Gemeindevertreter aus. So Herr Schein, der darauf hinwies, dass der Lehrkörper einen Platz an der Schwarzstraße geeigneter fände. Auch passe der geplante Standort nicht für eine Schule, so Schein weiter, "wegen des oft vorkommenden Gerassels der Todtenwägen" (die Leichenwagen fuhren damals schon zum neu errichteten Kommunalfriedhof). Der Antrag auf Verlegung wurde dann aber mit 18 gegen sieben Stimmen angenommen.[3]

Um 1908 gab es am Rudolfskai eine "Volksbibliothek".[4]

Im Frühjahr 1910 stellte Bürgermeister Franz Berger die Forderung der Fortsetzung der Straßenpflasterung des Rudolfskais vom von der Klampferergasse bis zum Michaelstor.[5]

Das "hundertjährige" Salzach-Hochwasser am 12. August 2002 führte dazu, dass im Jahr 2003/2004 auf dem Rudolfskai eine weitere Erhöhung des Hochwasserschutzes durch Errichtung einer zusätzlichen Hochwasserschutzmauer vorgenommen wurde.

Die Rudolfskai-Promenade wurde 2012 für Fußgänger und Radfahrer mit einem breiteren Geh- und Radweg samt Fahrbahnteiler verkehrstechnisch umgestaltet. Zwischen Rudolfskai-Promenade und Rudolfskai-Straße wurde eine Hochwasserschutzmauer mit der erforderlichen neuen Höhe von HW 100 + 50 cm errichtet.[6]

Gebäude

Am Rudolfskai befinden sich − jeweils mit Front auf die Altstadt am rechten Salzachufer − im Verlauf von West nach Ost:

Bebauungsgrundlagen

1896 wurden für die Verbauung am Rudolfskai durch den Salzburger Gemeinderat in der Sitzung am 30. November die Bebauungsgrundlagen für die heutigen Häuser Nr. 38 bis Nr. 48 wie folgt festgelegt:[7][8][9]

1. Der Baublock I hinter den Solarihäuser (Domherrenhäusern) ist in drei Parzellen aufzuteilen und sind die Wohnhäuser (ohne Vorgärten) in geschlossener Bauweise bestehend aus Hochparterre und zwei Stockwerken oder bestehend aus Parterre und drei Stockwerken mit einer maximalen Höhe von 16 Meter bis zum Hauptgesimse zu errichten.
2. Am Baublock II wird der unregelmäßigen Ausbildung der Hauptfront der Staatsgewerbeschule - wie vom Baurat empfohlen vorbehaltlich der Genehmigung der neuen Detailpläne - zugestimmt.
3. Der Baublock III ist in vier Parzellen aufzuteilen und sind die Wohnhäuser daselbst (ohne Vorgärten) in geschlossener Bauweise bestehend aus Parterre oder Hochparterre mit einer maximalen Höhe von 12 Meter bis zum Hauptgesimse zu errichten.
Auf Empfehlung der Zentralkommission für die Erhaltung von Bau- und Kulturdenkmäler wird als Baustil die italienische Renaissance (= Historismus), welche sich bei der Domkirche so prächtig offenbart, empfohlen. Die Herstellung von breiten massigen Bauten soll vermieden und nur reich gegliederte Bauten, mit kräftigen Risaliten versehene Bauwerke, welche sich in die Umgebung harmonisch einfügen, errichtet werden. Die Versetzung der Alleebäume hat an der Straßenflucht zu geschehen.
Die Privatbauten sind sämtliche im Stil der Renaissance mit Erker, Logien und Giebel und gruppierte Dachflächen zu bestimmen.
4. Der Baublock neben der Karolinenbrücke ist in drei Parzellen abzuteilen und daselbst villenartige Häuser mit Vorgärten, bestehend aus Hochparterre und einem Stock, ohne Mansarddach mit Höhe von höchstens 10 Meter bis zum Hauptgesimse zu errichten.

Natur

Charakteristisch für die Rudolfskai-Promenade ist die Ahornbaum-Reihe, die auf Höhe des Mozartsteg beginnt und an der Karolinenbrücke endet.

Freizeit

In den letzten Jahren entwickelte sich der Rudolfskai durch seine zahlreichen Lokale zu einem In-Treffpunkt für Salzburger wie Touristen. Infolge übermäßigem Alkoholkonsums kommt es am Rudolfskai oft auch zu Ausschreitungen und Schlägereien. Eine Videoüberwachung brachte zwar kurzfristig Besserung, wurde aus Kostengründen jedoch wieder eingestellt.

Lokale

Auf nur wenigen Metern reihen sich am Rudolfskai Lokal an Lokal.

  • Roses Bar, Rudolfskai 10
  • Shamrock Irish Bar, Rudolfskai 12 - Judengasse 1
  • O'Malley's Irish Pub, Rudolfskai 16
  • Segabar, Rudolfskai 18
  • Vis-à-Vis & The Cube, two-in-one, Rudolfskai 24
  • City Alm Bar Pub, Rudolfskai 26
  • Aperitivo - Café Bar Rudolfskai 26
  • Apo Bar, Rudolfskai 27
  • Riverside Bar.Diskothek.Lounge, Rudolfskai 22 - Judengasse 11
  • Bäckerei Flöckner (Resch & Frisch), Filiale Mozartsteg, Rudolfskai 38
  • Cafe Alchemie, Rudolfskai 38

Bilder

Historische Ansichten

weitere Bilder

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Quellen

Einzelnachweise