Georges Kister
Georges Kister (* 26. Jänner 1755 Saargemünd, französisch Sarreguemines, Lothringen; † 24. Dezember 1832 Saint-Avold, Lothringen) war ein französischer General und von 1809 bis 1810 Militärgouverneur von Salzburg.
Leben
Sohn des Fouriers André Kister, schlug Kister früh die militärische Laufbahn ein. 1766 fiel seine lothringische Heimat an Frankreich, und schon 1769 nahm er an der französischen Eroberung Korsikas teil.
Sein Aufstieg brachte schließlich 1797 die Ernennung zum Brigadegeneral. Nachdem er sich auf verschiedenen Kriegsschauplätzen, zB bei Biberach (1796), Bussolengo (1799), Cassano (1799), Austerlitz (1805) und Auerstädt (1807) ausgezeichnet hatte, zwang ihn eine Gichterkrankung, sich von seinem Kommando entbinden zu lassen. Am 29. Juni 1808 von Napoleon zum Baron geadelt, diente er in der Folge ua. 1808, als Gouverneur des Fürstentums Fulda und vom 30. Juni 1809 bis zum 15. April 1810 als Gouverneur des Landes Salzburg. Nach einer weiteren Stellung in Danzig trat er im Juli 1812 in den Ruhestand und zog sich auf sein Gut in Saint-Avold zurück. Von 1817 bis 1824 war er Gemeindevorsteher von Saint-Avold.
Charakterisierung
Der damalige hohe Salzburger Beamte Josef Felner charakterisierte den Militärgouverneur Kister als kränkliche, furchtsame und habsüchtige Person. Damit decken sich Angaben der französischen Quelle über überzogene persönliche Ansprüche Kisters.
Literatur
- Wilflinger, Rainer: General Kister. Das "Phantom" der jüngeren Salzburger Geschichte?. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 137, 1997, S. 219-228.
Quellen
- KISTER Georges (1755-1832)- Souvenir du Maréchal Davout, gestützt auf:
- Henri Tribout, Le général Kister, baron d’Empire, in: Revue des études napoléoniennes, Februar 1935.
- Hanna Hintner: Joseph Philipp Felner (1769-1850) als Staatsmann, Historiker und Mensch, Phil. Diss., Wien 1967. S. 214.