König-Ludwig-Fernsicht
Die König-Ludwig-Fernsicht ist eine der Aussichten am Oskar-Kokoschka-Weg auf dem Mönchsberg in der Stadt Salzburg.
Namensherkunft
Benannt ist die Aussicht nach König Ludwig I. von Bayern, weil von der Ludwigfernsicht aus ein hervorragender Blick auf Schloss Leopoldskron gegeben war, in dem bis zum Tod 1868 der in Salzburg sehr beliebte König Ludwig I. von Bayern (als abgedankter Regent) residierte.
Geschichte
1865 wurde im Zusammenhang mit dem Bau des Bürgermeisterloches unter Beteiligung des Salzburger Verschönerungsvereines der neue Aussichtspunkt auf der Ludwigshöhe (so wurde in bewusster Neubenennung die Lodronasche Stadtmauer in der Scharte genannt) errichtet.
Diese Aussicht befindet sich bis heute fast direkt über dem Bürgermeisterloch im Schnittpunkt des Mönchs- mit dem Festungsberges. Die beiden dortigen Sitzbänke und das Geländer des Aussichtsplatzes sind bis heute gut erhalten, nur die beiden 1865 gepflanzten Winterlinden beiderseits der Aussichtsplattform (ihr Wurzelraum war stark verdichtet und unzureichend groß) mussten vor wenigen Jahren gefällt werden. Es ist unschwer möglich, diese markante und einst viel gepriesene Aussicht wieder zu beleben, wenn einzelne Waldbäume vor der Wehranlage, welche diese eindrucksvolle Mauer auch von außen in unschöner Weise verdecken, sorgsam zurück geschnitten oder gefällt werden.
Ereignis
Der zehnjährige Sohn des Geldwechslers Brötsch stürzte am 22. April 1874 am Vormittag von der Ludwigsaussicht über das darunterliegende Bürgermeisterloch ab. Er wurde in das naheliegende Haus des Grafen Kaunitz getragen, wo er ärztlich versorgt wurde. Die Verletzungen, namentlich am Kopf, sollten lebensgefährlich gewesen sein.[1]
Quellen
- Reinhard Medicus: Die Katze und die beiden Schartentore, in "Bastei", Zeitschrift des Stadtvereines, Folge 2013/4
- ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 3. April 1875, Seite 2
- Über den Pensionistengletscher (Teil VI), "Schartentor, Almkanal, Friedhofsterrasse, Pflanzenwelt Südseite", Salzburger Chronik, 31. Juli 1925
Einzelnachweis
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Zeitung, Ausgabe vom 22. April 1874, Seite 3