Karl Ceconi
Karl Ceconi (* 4. Mai 1884 in der Stadt Salzburg; † 16. Dezember 1946 ebenda) war ein Baumeister und Architekt.
Biographie
Karl Ceconi repräsentierte als Sohn des Jakob und der Anna Ceconi, geborene Schädler, die dritte Generation der ursprünglich aus dem Friaul stammenden, bekannten Baumeister- und Architektenfamilie Ceconi aus Salzburg.
Er studierte an der Technischen Hochschule in Wien und absolvierte danach ein Praktikum im Ausland. 1914 wurde er zum Wehrdienst einberufen und geriet im Laufe des Ersten Weltkrieges in russische Kriegsgefangenschaft, in der er an Flecktyphus erkrankte. Erst 1919 kam er aus der Gefangenschaft zurück,über diese Zeit schrieb er das das Buch: "Meine russische Kriegsgefangenschaft"[1]
Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 1922 die Ceconi'sche Baufirma. Aufgrund der fast vollkommen zum Stillstand gekommenen Bautätigkeit in Salzburg und dem angrenzenden Alpenraum während des Krieges und der Nachkriegszeit war das Unternehmen finanziell schwer angeschlagen. Karl Ceconi selbst war durch Kriegsdienst und Gefangenschaft gesundheitlich schwer beeinträchtigt, verstand es aber, das Unternehmen noch zehn Jahre, wenn auch mit mäßigem Erfolg, weiterzuführen. Zunehmend auch in Salzburg aus dem lokalen Wettbewerb gedrängt, musste er 1932 die Tätigkeit der einst angesehenen Firma einstellen und das Unternehmen liquidieren lassen. Als Gesellschafter beteiligte er sich an der von dem Maurerpolier Josef Eder 1932 gegründeten offenen Handelsgesellschaft Firma "Eder & Co" [2] und war danach auch als Gutachter in Baurechtssachen tätig.
Zu seinen bekanntesten Bauten gehören die Salzburger Polizeikaserne und die Feuerhalle Salzburg am Salzburger Kommunalfriedhof.
Er war verheiratet mit Leopoldine Ceconi (* 24. Oktober 1889; † 25. September 1966). Beide wurden im Ceconi'schen Familiengrab auf dem Kommunalfriedhof beigesetzt.
Literatur und Quellen
- Schobersberger, Walburg: Baumeister einer Epoche. Das gründerzeitliche Wirken der Baumeister und Architektenfamilie Ceconi in Stadt und Land Salzburg. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Band 125, S. 703-729. Salzburg 1985.
- Haslinger, Adolf, Mittermayr, Peter (Hrsg.): Salzburger Kulturlexikon, Residenz Verlag, Salzburg-Wien-Frankfurt/Main 2001, ISBN 3-7017-1129-1
- Zaisberger, Friederika, Heinisch, Reinhard R. (Hg.): Leben über den Tod hinaus. Prominente im Salzburger Kommunalfriedhof. Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 23. Ergänzungsband. Verlag der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg 2006