Polizeikaserne
Die ehemalige Polizeikaserne in der Stadt Salzburg hatte jedenfalls mindestens zwei Standorte (Recherchestand Februar 2016).
Geschichte
Auf einer Karte der Stadt Salzburg aus dem Jahr 1830 ist eine Polizeikaserne in der Kaigasse im Bereich wenige Meter westlich des Hotels Kasererbräu, bergseitig, eingezeichnet.
Die den meisten Salzburgern bekannte Polizeikaserne in Nonntal neben dem Künstlerhaus und der Karolinenbrücke wurde am 23. Juli 1931 nach Plänen von Wunibald Deininger auf dem früheren Fahrradübungsplatz eröffnet.[1]
Über die Planung der Polizeikaserne berichtete die "Salzburger Chronik" in ihrer Ausgabe vom 13. Dezember 1927:[2]
Erbauung einer Polizeikaserne in Salzburg. Wie seinerzeit berichtet, sollte in der Nähe der Lehenerkaserne eine neue Salzburger Polizeikaserne errichtet werden. Aus praktischen Gründen ist man aber von diesem Plane abgekommen und es wurde nun beschlossen, die Polizeikaserne auf dem Grunde neben dem Künstlerhause, auf dem sich die frühere Radfahrschule befand, zu erbauen. Dieses Grundstück wurde seinerzeit dem Künstlerhause von der Stadtgemeinde überlassen und nun vom Bunde erworben. Wie es heißt, soll mit dem Baue bereits in nächster Zeit begonnen werden. Die neue Polizeikaserne soll für zirka 70 Polizeibeamte Unterkunft bieten, es sollen dort gleichzeitig das Erkennungsamt, das Zentralinspektorat, der Schulsaal, die Werkstätten, Garagen usw. untergebracht werden. Das Gebäude, das gegenüber dem Justizpalaste erbaut wird, soll in Hufeisenform ausgeführt werden. Es wird gleichzeitig auch ein modernes Polizeigefangenhaus gebaut und damit auch diese Frage, die schon lange zu regeln war, einem günstigen Abschlusse zugeführt. Das für die Erbauung der neuen Polizeikaserne erworbene Grundstück umfaßt zirka 2400 Quadratmeter. Die Polizeidirektion verbleibt aber weiterhin in den Räumen der Residenz.
Baubeginn war bereits 1929 gewesen:[3]
Der Bau der Salzburger Polizeikaserne, der gegen über dem Justizgebäude auf den Gründen des Künstlerhauses aufgeführt wird, schreitet rüstig vorwärts, wenn auch die Fundierungsarbeiten in ganz anderer Form als bisher vorgenommen werden. Da eine Unterwaschung des Gebäudes durch eventuelle Hochwasserkatastrophen nicht außer dem Bereich der Möglichkeit lag, wurde eine neue Beton-Pfahl- und Fundierungsbauweise bei diesem Neubau, der von der benannten Salzburger Baufirma Jakob Ceconi durchgeführt wird, angewendet. Diese Fundierungsmethode ist nach Patent Leidl-Konrad und besteht darin, daß eiserne Formen, die die Pilotenschläge aushalten, in den Boden getrieben und dann wieder herausgezogen werden, so daß eine festgestampfte Hohlform übrig bleibt, in welche der Beton eingebracht wird. Es werden gewöhnliche Ortspfähle und solche mit Eisenarmierung, sowie auch direkte Eisenbetonpiloten eingetrieben. Der sogenannte Pllotenschläger wird maschinell betrieben, so daß der gebräuchliche Gesang der Pilotenarbeiter: "Einmal auf − zweimal drauf" usw. beim Bau der Polizeikaserne nicht zu hören ist.
Jedoch geriet der Bau 1930 ins Stocken und wurde so erst im Sommer 1931 fertig.[4]
Die nach Plänen von Architekt Helmut Gasteiner nach dem Zweiten Weltkrieg umgebaute und aufgestockte Polizeikaserne am Rudolfsplatz wurde von der Polizei am 25. Jänner 1951 bezogen. Die Reliefbilder an der Fassade stammen von Jakob Adlhart. Heute beherbergt der Bau das Bezirksgericht Salzburg.
Bilder
- Polizeikaserne – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
- www.facebook.com "VintageAlps", historische Aufnahme mit Polizeiautobussen
Quellen
- "Salzburger Photographien 1900–1950 des Josef Kettenhuemer", Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg Nr. 8, Heimo Greisl, Erich Marx, 2000, ISBN 3-901014-70-5
- oesterreichischer-staedteatlas/salzburg