Kleines Wiesbachhorn

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Aufnahme von Gerald Lehner September 2019 in 10 000 Fuß (ca. 3 050 Meter über Adria) über dem Raurisertal mit Blick nach Westen. Ganz rechts das Kleine Wiesbachhorn, wo man an der rechten Flanke den Felssturz 2017 erkennen kann.

Das Kleine Wiesbachhorn ist ein 3 283 m ü. A. hoher Gipfel der Glocknergruppe in den Hohen Tauern im Pinzgau.

Geografie

Das Kleine Wiesbachhorn erhebt sich nordwestlich des Ferleitentals. An seinen südöstlichen Abhängen befindet sich der Sandbodenkees, an seinen westlichen das Wielingerkees und im Norden das Walcher Kees.

Geschichte

Von der Fuscher Seite ist es ganz leicht über die Walcheralm und den Grat, der den Sandbodengletscher vom Walcher Kees trennt, zu erreichen. Es ist deshalb kein Wunder, dass es schon frühzeitig von Einheimischen erstiegen wurde, so von Michael Holzner aus Saalfelden oder den Bergführern Zembacher und Schernthaler, die den Berg am 2. September 1875 bestiegen hatten.

Eine Tour, die in den 1920er-Jahren öfters gemacht wurde, war der Gratübergang zum Großen Wiesbachhorn. Sie wurde zum ersten Male am 18. September 1886 von Ludwig Purtscheller mit G. Schranz ausgeführt. Sie stiegen von Fusch über den Sandbodengrat zum Kleinen Wiesbachhorn, über die Kapruner Seite zur Sandbodenscharte ab, dann über den Schneehang aufs Große Horn und nahmen den Abstieg zur Schwarzenberghütte.[1]

Bergsturz 2017

In der Nacht auf den 20. Oktober 2017 stürzten 150 000 Tonnen Gestein von seiner nördlichen Flanke auf der Ferleitental-Seite mehr als 200 Meter im freien Fall ab und landeten auf einer Gletscherzunge. Landesgeologe Gerald Valentin: "Wir haben das vor einigen Wochen bei dem Felssturz in Graubünden in der Schweiz gesehen: Solche Kubaturen können beim Aufprall den darunter liegenden Gletscher zum Schmelzen bringen. Ein ähnliches Ereignis hätte auch am Großen Wiesbachhorn eine gewaltige Mure ausgelöst, die bis in das bewohnte Gebiet gereicht hätte."[2]

Die Energie des Aufpralls war so gewaltig, dass das Gestein noch zwei Kilometer weiter in Richtung Ferleitental rutschte.

Bilder vom Felssturz

Lage auf Panoramabild

Das Kleine Wiesbachhorn ist im rechten Bildteil mit Nr. 9 gekennzeichnet.

Die Beschreibung der Berggipfel und Keese an der Westseite des hinteren Ferleitentals zum Kapruner Tal. Aufnahme von der Webcam am Törlkopf oberhalb des Fuscher Törls an der Großglockner Hochalpenstraße, Aufnahme vom 1. April 2020 um 09:35 Uhr.
Berggipfel * 1: Linker der beiden Gipfel Kleinglockner, 3 770 m ü. A., rechter Gipfel Großglockner, 3 798 m ü. A; * 2: Sinwelleck, 3 261 m ü. A. * 3: Fuscher-Kar-Kopf, 3 331 m ü. A. * 4: Breitkopf, 3 154 m ü. A. * 5: Hohe Dock, 3 348 m ü. A. * 6: Klockerin, 3 422 m ü. A. * 7: Vorderer Bratschenkopf, 3 401 m ü. A. * 8: Großes Wiesbachhorn, 3 564 m ü. A., der dritthöchste Gipfel der Glocknergruppe * 9: Kleines Wiesbachhorn, 3 283 m ü. A. Keese (Gletscher) * A: Fuscher-Kar-Kees * B: Fuscher Eiskar * C: Nördliches Bockkarkees * D: Bratschenkopfkees * E: Hochgruberkees * F: Teufelsmühlkees Schutzhütte * H: Schwarzenberghütte

Quellen

Weblink

Einzelnachweise

  1. ANNO, Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereins, Ausgabe 1928, Seite 137
  2. Quelle salzburger nachrichten online, abgefragt am 27. Oktober 2017 sowie salzburg.orf.at