Prielau-Krippe
Die Prielau-Krippe ist eine barocke Weihnachtskrippe aus Maishofen im Mitterpinzgau.
Geschichte
Auf dem Zeller Marktplatz war vor 220 Jahren im Gasthof "Post" zur Weihnachtszeit eine große, reich ausgestattete Krippe im Festsaal im ersten Stock aufgestellt. Die Krippe war schon damals sehenswert. Alle Figuren - ihrem Stand entsprechend - sind bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, sogar der "Bräuwirt" ist mit seiner Wirtsmütze vertreten. Die gesamte Krippe, ein wertvoller Schatz barocker Volkskunst, vermachte der Zeller "Bräuwirt" Jahre später der Tochter des damaligen Prielau-Schlossbesitzers Neumayer, "ihrer schönen Stimme wegen". Verbunden mit der Auflage, diese Krippe der Kirche Prielau zu widmen und alljährlich zu Weihnachten in der Kirche aufzustellen. Die umliegende Bevölkerung besuchte zur Weihnachtszeit gerne die Kirche wegen der wunderbaren barocken Krippe.
In einem Beitrag aus dem Jahre 1922 wird berichtet: "Von Weihnachten bis Maria Lichtmess wird am evangelienseitigen Altar eine Krippe aufgestellt, die aus holzgeschnitzten, mit reichen Kostümen bekleideten Figuren besteht." Im Jahre 1932 erwarb die Witwe des Dichters Hugo von Hofmannsthal das Schloss Prielau und damit auch die Krippe, die nun nicht mehr gezeigt wurde. Von kirchlicher Seite hatte man versucht, die Krippe zurückzubekommen, aber ohne Erfolg. Sie wurde im Schlossdachboden verstaut und war ein beliebter Spielplatz für die Verwalterkinder im Schloss.
Um 1975 erfuhr nun der Zeller Steuerberater Dr. Walter Winner, dass die Familie Hofmannsthal die Absicht habe, die im Schloss verwahrte Krippe zu verkaufen. Dr. Winner und Stadtpfarrer Josef Stöckl begaben sich zu Frau von Hofmannsthal und erhielten die Erlaubnis, die Krippe zu besichtigen, wobei man auch feststellte, dass schon manches fehlte. Nach zähen Verhandlungen konnte die Krippe für einen ziemlich hohen Preis für die Zeller Stadtpfarrkirche erworben werden. Für die Aufbringung des Kaufpreises sorgte Dr. Winner, da die Stadtpfarre wegen der umfangreichen Kirchenrestaurierung kein Geld hatte.
Nun war die alte "Prielau-Krippe" zu Weihnachten 1975 erstmals nach langem "Weihnachtsschlaf" - frisch restauriert - in der Zeller Stadtpfarrkirche zu sehen.
Quelle
- "Salzburger Woche", Ausgabe "Pinzgauer Nachrichten", 21. Dezember 2021, online