Ski Amadé

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Unter dem Markennamen Ski Amadé bieten im Pongau und dem steierischen Ennstal Skiorte seit dem Jahr 2000 ihr Winterangebot am touristischen Markt an.

Geschichtliche Notizen

Im November 2000 schlossen sich fünf Skiregionen im Pongau zu einem Marketing-Unternehmen zusammen. 2010 zählte die Organisation bereits 25 Skiorte als Mitglieder.

Im Winter 20102011 waren in diesem Skiverbund 22 Liftgesellschaften mit 270 Aufstiegshilfenund 260 Skihütten in fünf Fremdenverkehrsregionen im Salzburger Land. Damit waren 860 Pisten-Kilometer erschlossen und betreut, von denen man 85 Prozent künstlich mit 4 500 Schneigeräten beschneit werden konnten. Dies führt zu durchschnittlich 136 Ski-Tagen in einem Winterhalbjahr. Für die Wintersaison 2010–2011 tätigte die Ski Amadé mit 73 Millionen Euro die zweithöchste Investition seit ihrem Bestehen. Ein Jahr davor wurden 99 Millionen investiert.

Von 2000 bis 2010 wurden insgesamt 607 Millionen Euro der Seilbahnunternehmen investiert. 32 Millionen Euro ließ sich Ski Amadé jährlich seine Marketing-Aktionen kosten.

2009–2010 wurde ein Umsatz von 183 Millionen Euro erzielt, was eine Steigerung von 2,2 Prozent gegenüber dem Geschäftsjahr 20082009 bedeutete. Das Ergebnis 2009/10 beruhte auf 7,4 Millionen Skitagen, 72 Millionen Liftfahrten und 2,6 Millionen verkauften Tickets. Im Durchschnitt nahm jeder Gast zehn Beförderungen pro Tag in Anspruch.

Daten für 2010

2011

Erstmals legte die Ski Amadé im Sommer 2011 eine Sommersaisonkarte auf, die bei allen 22 geöffneten Sommerbahnen verwendet werden konnten. 2011 kostete sie 119 Euro für Erwachsene, 79 Euro für Jugendliche und 49 Euro für Kinder.

Für die Wintersaison 2011–2012 investierte Ski amadé in den Skiregionen Dienten am Hochkönig, Altenmarkt im Pongau und Haus im Ennstal mehr als 45 Millionen Euro. In technische Beschneiung flossen rund 17, in Servicestationen, Pistenpflege und dergleichen mehr als 28 Millionen Euro.[1]

WLAN-hotspots

Seit der Skisaison 2011/12 kann man über 250 WLAN-hotspots kostenlos das Internet nutzen, die an Liftstationen und Hütten angebracht sind. Jedes WLAN-taugliche Gerät, sei es Smartphone, iPad oder Laptop, kann sich im Umkreis von 50 bis 100 Metern um einen Access-Point (Zugangspunkt, Einwählpunkt) in den Skiregionen kostenlos einwählen. Ein Passwort ist nicht notwendig.

Pistenlängen neu vermessen

In der Ski Amadé wurden 2013 alle 356 Pisten nachgemessen. In Summe hatte der größte Skiverbund Österreichs dabei rund 100 Pistenkilometer eingebüßt - von insgesamt 860 Kilometer auf nunmehr 760 Kilometer. "Die Zahlen war vorher nicht falsch, nur ist die Messung jetzt normiert worden", betonte Ski-amadé-Mangager Christoph Eisinger gegenüber der APA. "Am Angebot für den Skifahrer hat sich ja nichts geändert." Ein Artikel in der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung im Jänner 2013 hatte die Diskussion über korrekte Angaben von Pistenlängen ins Rollen gebracht.[2]

2018

Auf einen Rekordwinter 20172018 mit knapp 253,5 Millionen Euro Umsatz und gut acht Millionen Ersteintritten für Österreichs größten Skiverbund "Ski amadé" folgte für die Saison 2018–2019 laut Präsident enns:Georg Bliem eine Rekordinvestition. Im Verbund Ski Amadé flossen 108 Millionen Euro unter anderem in fünf neue Bahnen. Die Kartenpreise stiegen um 3,5 Prozent. Den Seilbahnern machte, wie auch dem Gastgewerbe, Personalmangel zu schaffen.

Man peile für den Winter 2018/19 einen Umsatz von 250 Mio. Euro sowie 7,6 Mio. Ersteintritte an. Als erster Eintritt wurde der Durchgang durch die Schleuse an der Talstation gewertet. Die Kartenpreise wurden im Durchschnitt diese Saison um 3,5 Prozent erhöht. Eine Tageskarte in den größeren Skigebieten kostete dann zwischen 53 und 54 Euro.

Anfang Dezember 2018 wurden fünf neue Bahnen in Betrieb genommen. Die Schlossalmbahn in Bad Hofgastein (Pongau) mit Kabinen für je zehn Personen, zwei Umlaufkabinenbahnen in Maria Alm am Steinernen Meer (Pinzgau), ein Sessellift auf den Sonntagskogel sowie ein Schrägaufzug der Planai-Hochwurzen-Bahnen[3][4] im steirischen Ennstal als Verbindung der "Märchenwiesen" Richtung Bergstation Planai.

2018 umfasste die "Ski Amadé" 20 selbstständige Bergbahnen in Salzburg und in der Steiermark mit 270 Lift- und Seilbahnanlagen und rund 760 Pistenkilometern, davon mehr als 90 Prozent künstlich beschneibar. 1 880 Personen waren im Oktober 2018 derzeit beschäftigt, davon 830 ganzjährig, da viele Bahnen auch im Sommer in Betrieb sind.

Corona: VKI klagte Ski amade um Kostenrückerstattung bei Saisonkarten

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hatte beim Bezirksgericht St. Johann im Pongau eine Musterklage gegen den Salzburger Skiverbund Ski Amadé eingebracht. Gefordert wurde eine anteilige Kostenrückerstattung für Ski-Saisonkarten für die Zeit im ersten Lockdown der Coronapandemie im Frühjahr 2020, als der Liftbetrieb aufgrund der Corona-Verordnungen vorzeitig geschlossen wurde. Die Frage drehte sich darum, wer in Fällen höherer Gewalt den Schaden trägt. Am Dienstag, den 2. Februar 2021 wurde darüber verhandelt.

Der VKI legte dar, dass sich Ski Amadé auf die betreffenden Klauseln aus den Geschäftsbedingungen (AGB) berufen hat und den Konsumenten wegen des vorzeitigen Saisonschlusses Angebote gemacht habe. Die Angebote seien aber viel niedriger gewesen als die anteilige Rückerstattung, argumentierte der VKI und führte den Fall einer vierköpfigen Familie aus Niederösterreich an, der das Angebot für die Kostenrückerstattung von Ski Amadé zu wenig war. Deshalb brachte der VKI, dem die niederösterreichische Familie ihre Ansprüche abgetreten hatte, diese Musterklage ein.

Die Familie zahlte insgesamt rund 1.700 Euro für die Saisonkarten, die von Mitte Oktober 2019 bis Anfang Mai 2020 gültig waren. Da aber die Skigebiete ab 16. März 2020 wegen des Lockdowns geschlossen waren, ist laut VKI die Nutzungsdauer der Saisonkarte um 24 Prozent verkürzt gewesen. Deshalb werden nun diese 24 Prozent zurückverlangt. Der Streitwert betrug der Aktenlage zufolge 420 Euro für die gesamte Familie. Die Eltern bezahlten für die Saisonkarte jeweils 592 Euro, das 20-jährige Kind 416 Euro und das zweite, 13-jährige Kind 154 Euro.

Der Geschäftsführer von Ski Amadé, Christoph Eisinger, hatte im Vorfeld gegenüber Medien erklärt, man habe allen Saisonkarten-Besitzern einen Corona-Bonus angeboten, unabhängig von der Nutzung der Saisonkarte. Die meisten Kunden seien damit auch zufrieden gewesen. Die beklagte Partei hielt in dem Zivilverfahren auch dagegen, dass die Familie ihren Anspruch verbraucht habe, weil sie schon viele Skitage in Anspruch genommen habe.

Der Verein für Konsumenteninformation vertritt eine andere Rechtsmeinung. Demnach hätte es in der Zeit ab 16. März 2020 noch potenzielle Skitage gegeben. Daher würde den Saisonkartenbesitzern ein anteiliger Ersatz für die Skitage zustehen, die nicht mehr in Anspruch genommen werden konnten. Generell habe es viele Beschwerden über den Umgang der Skigebiete mit dem Rücktrittsrecht im ersten Lockdown im vergangenen März gegeben, konkret etwa um die anteilige Rückerstattung bei Saisonkarten.

Weblink

Quellen

  • www.sn.at/salzburg/wirtschaft, Rekordinvestition und zu wenig Personal für die Seilbahnen, 18. Oktober 2018
  • www.sn.at 2. Februar 2021: Corona: VKI klagte Ski amade um Kostenrückerstattung bei Saisonkarten

Einzelnachweise

  1. Quelle Salzburger Woche, Ausgabe Pinzgauer Nachrichten, 11. August 2011
  2. Quelle www.salzburg.com/nachrichten
  3. siehe Ennstalwiki → enns:Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH
  4. Verlinkung(en) mit "enns:" beginnend führ(t)en zu Artikeln, meist mit mehreren Bildern, im EnnstalWiki, einem Schwesterwiki des Salzburgwikis