Stanislav Gajdoš
Mag. Dr. Stanislav Gajdoš (* 3. Mai 1973 in Poprad, Slowakei) ist Priester der Erzdiözese Salzburg, insbesondere Pfarrprovisor von St. Ulrich am Pillersee, St. Jakob in Haus und Waidring.
Leben
Lebensweg eines Priesters
Stanislav Gajdoš erinnert sich an eine glückliche Kindheit. Er verbrachte mit seiner Schwester viel Zeit bei der Großmutter auf dem Land und konnte dort die Schönheiten der Natur kennenlernen.
Er besuchte bis zum 14. Lebensjahr die Hauptschule in Poprad und anschließend bis zum 18. Lebensjahr das Gymnasium in Kežmarok (Käsmark). Nach der Matura arbeitete er zwei Jahre lang in der Gemeinde Poprad in einer Bauabteilung.
Seit seiner Kindheit hatte er den Wunsch, entweder Archäologe oder Matrose zu werden, schlug aber dann die Priesterlaufbahn ein. Im Jahr 1993 begann er an der griechisch-katholischen Fakultät ein Studium der Theologie, das er 1999 mit dem Magistergrad abschloss. Am 8. Juni 2000 empfing er in Ivano-Frankivsk (Ukraine) die Priesterweihe.
Danach lebte er fünf Jahre lang in der Tschechischen Republik. Gleich nach der Priesterweihe begann er als römisch-katholischer Priester in Sazava-Černé Budy bei Prag den Seelsorgedienst als Pfarrprovisor. Von 2001 bis 2004 war er als griechisch-katholischer Kooperator in Pilsen und Prag tätig. Während dieser Zeit absolvierte er ein Fernstudium der Pädagogik in Nitra (Slowakei), das er 2004 mit dem Doktorat abschloss. Im Jahre 2005 kehrte er in die Slowakei zurück.
Bis 2012 wirkte er hier als Pfarrprovisor, zuerst im Dorf Skycov und Melek in der Diözese Nitra. Als im Jahr 2011 sein Vater verstorben war, betreute er während der darauffolgenden beiden Jahre seine Mutter, die im Jahr 2014 starb. Nach ihrem Tod entschloss er sich zu einer Veränderung und bat den Erzbischof von Salzburg um eine Seelsorgestelle.
Nun musste er die deutsche Sprache erlernen. Dazu verbrachte er neun Monate im Kloster der Herz-Jesu-Missionare in der Stadt Salzburg-Liefering. Mit 17. November 2014 begann er im Pfarrverband Gasteinertal als priesterlicher Mitarbeiter. Dies war für ihn eine wertvolle Zeit, in der er viele schöne Erfahrungen sammeln konnte. Mit 1. September 2015 wurde er als Pfarrprovisor in die Tiroler Pfarre Kirchbichl versetzt. Mit 1. September 2017 wurde die Pfarre Kirchbichl mit den Pfarren Bad Häring und Schwoich zum Pfarrverband Kirchbichl-Bad Häring-Schwoich zusammengeschlossen, sodass Gajdoš nun drei Pfarren zu betreuen hatte.
Mit 1. September 2018 übernahm er die Pfarre Bramberg am Wildkogel, mit 1. September 2020 zusätzlich die Pfarre Hollersbach. 2022 wechselte er in die Pillerseeregion an die Pfarren Waidring, St. Jakob und St. Ulrich.
Der Priester als Maler
Neben seiner seelsorgerischen Tätigkeit ist Stanislav Gajdoš ein begeisterter Maler:
Schon in seiner Kindheit galt Stanislav Gajdoš als besonders begabter Zeichner und Schnitzer. Er schnitzte Schachfiguren und zeichnete Urzeit-Tiere mit Bleistift und Kohle. Im Gymnasium kamen Porträts hinzu, später Malereien, die jetzt seine Leidenschaft sind.
Es begann in der Zeit der politischen Öffnung seiner slowakischen Heimat. Da sei eines Tages ein Maler mit schönen Ölfarben in die Stadt gekommen, wie es sie in der Zeit des Kommunismus nicht gegeben hatte. Stanislav Gajdoš überlegte nicht lange und tauschte seine wertvolle Münzsammlung gegen Ölfarben und eine Staffelei ein – nicht zur Freude seiner Familie.
Zum Glauben hingezogen, wurde Stanislav Gajdoš Priester. Die Malerei aber blieb ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. Im Pfarrhof von Brandberg hat er sich einen kleinen Raum als Atelier eingerichtet. In diesen zieht er sich am Abend zum Malen zurück. Als Vorbilder nennt er unter anderem Rubens, Rembrandt und Schischkin. Zu seinen Vorlagen gehören Ansichtskarten und Familienbilder, die ihm seine Fahrkinder bringen, zu seinen Sujets Blumen, Porträts, Landschaften und Bauwerke. Zu weltlichen Sujets hört er Popmusik, zu sakralen Themen geistliche Musik. Um biblische Erzählungen für Kinder zu illustrieren, zeichnet er auch Comics. Für eines seiner wenigen abstrakten Gemälde wurde er in seiner Heimatstadt Poprad ausgezeichnet; das Acrylbild trug den Titel "Alice im Wunderland".
Ab 6. September 2019 war im Bramberger Samplhaus eine Ausstellung seiner Werke zu sehen.
Quellen
- Pfarre Kirchbichl > Über uns > Pfarrer (abgerufen am 20. August 2018)
- Bezirksblätter Kufstein, 17.08.2018: "Pfarrer Stanislav Gajdoš offiziell verabschiedet!
- SN vom 10. August 2019: "Der Priester malt und hört dazu Popmusik" (Christine Schweinöster)
- Verordnungsblatt der Erzdiözese Salzburg, Ausgabe 9/2020, Nr. 54: Personalnachrichten; Ausgabe 9/2022, Nr. 51: Personalnachrichten
- Kitzbüheler Anzeiger, 18. Juli 2022: "Zwei neue Pfarrer für den Bezirk"
Vorgänger |
Pfarrprovisor von Waidring seit 2022 |
Nachfolger
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Vorgänger |
Pfarrprovisor von St. Jakob in Haus seit 2022 |
Nachfolger
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Vorgänger Georg Gerstmayr |
Pfarrprovisor von St. Ulrich am Pillersee seit 2022 |
Nachfolger
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Vorgänger |
Pfarrprovisor von Hollersbach 2020–2022 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Pfarrprovisor von Bramberg am Wildkogel 2018–2022 |
Nachfolger |
Vorgänger – |
Leiter des Pfarrverbandes Kirchbichl-Bad Häring-Schwoich 2017–2018 |
Nachfolger |
Vorgänger |
Pfarrprovisor von Bad Häring und Schwoich 2017–2018 |
Nachfolger Stefan Schantl |
Vorgänger |
Pfarrprovisor von Kirchbichl 2015–2018 |
Nachfolger Stefan Schantl |