Wenzel Sedlitzky
Dr. Wenzel Sedlitzky (* 14. Mai 1846 in Wien; † 2. Dezember 1913 in Berchtesgaden, Oberbayern)[1] war ein Salzburger Apotheker und 1888/89 Präsident der Internationalen Stiftung Mozarteum.
Leben
Wenzel Johann Paul Sedlitzky war der Sohn des Wiener Apothekers, zeitweiligen Simmeringer Bürgermeisters und Wiener Gemeinderates Wenzel Adalbert Sedlitzky (* 1812; † 1886) und seiner Frau Anna, geborene Tapfer.[2]
Wenzel Sedlitzky war verheiratet mit Emilie Karvasy, geborene Thomas (* 185x in Wien; † 9. September 1937 in Berchtesgaden)[3]. Sie hatten eine gemeinsame Tochter Alex. (* 19. Dezember 1890 in Salzburg; † 3. Mai 1891 in Berchtesgaden)[4]. Die Pianistin und Sängerin Emy Karvasy (* 1879 in Wien; † 12. November 1935 in Berchtesgaden)[5] war seine Stieftochter, der Kapellmeister und Direktor der böhmischen Theater von Karlsbad, tschechisch Karlovy Vary, und Teplitz, tschechisch Teplice, Walter Borchert (* 9. Oktober 1878 in Magdeburg, Deutschland; † 2. November 1908 in Teplitz)[6] sein Stief-Schwiegersohn.
Apotheker
1875 erwarb Wenzel Sedlitzky die Alte fürsterzbischöfliche Hofapotheke am Salzburger Alten Markt, die damals noch im Eckhaus gegenüber dem Tomaselli-Kiosk untergebracht war. Er führte auch fotografisches Zubehör (früher Fotohandel) und war Obmann des Amateur-Photographen-Clubs zu Salzburg.[7] 1903 verlegte er sie in das Nachbarhaus, an ihren heutigen Standort am Alten Markt 6.[8] Am 1. April 1913 verkaufte er die Apotheke an Franz Willvonseder.[9]
Nach seinem Tod führte seine Witwe die Firma Dr. Wenzel Sedlitzky, Fabrik chemisch-pharmazeutischer Produkte und natürlicher und medizinischer Heilbäder in Berchtesgaden weiter.[10]
Präsident der Stiftung Mozarteum
Dr. Sedlitzky war Direktionsmitglied der k.k. Gesellschaft der Musikfreunde Wien. Vom 24. Mai 1888 bis zum 15. Jänner 1889, also knapp acht Monate lang, war er Präsident der Internationalen Stiftung Mozarteum.[11]
Er war Präsident des Salzburger Kunstvereins und Mitbegründer des Künstlerhauses in Salzburg.[12] Außerdem war er seit 1876 Mitglied der Sektion Salzburg des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins.[13]
Ehrungen
Dr. Sedlitzky war Ritter des k.k. Franz-Josef-Ordens.
Quellen
- ↑ Grabstein am Alten Friedhof in Berchtesgaden.
- ↑ Taufbuch der Pfarre 11., Wien-Altsimmering, Band IX, S. 85.
- ↑ Grabstein auf dem Alten Friedhof in Berchtesgaden.
- ↑ Sterberegister der Pfarre Berchtesgaden-St. Andreas und Grabstein auf dem Alten Friedhof Berchtesgaden.
- ↑ Grabstein auf dem Alten Friedhof in Berchtesgaden.
- ↑ Grabstein auf dem Alten Friedhof in Berchtesgaden.
- ↑ Kronland Salzburg, historische Fotografien von 1850 bis 1918, Salzburger Museum Carolino Augusteum, Wolfram Morath (Hrsg.), Salzburg 2000
- ↑ Webauftritt der Alten f. e. Hofapotheke > Geschichte.
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 22. März 1913, Seite 7
- ↑ Bayerisches Wirtschaftsarchiv München, Bestand: S 009 - Firmenbriefbögen (Bayern).
- ↑ Artikel Präsidenten der Internationalen Stiftung Mozarteum.
- ↑ Aichelburg, Wladimir: Freunde und Mitarbeiter des Künstlerhauses in: 150 Jahre Künstlerhaus Wien 1861-2011.
- ↑ Haushofer, Dr. Karl (Red.): Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins. In zwanglos erscheinenden Heften. Jahrgang 1876. — Band VII. München 1876, S. 419.