Wiedrechtshausen

Wiedrechtshausen ist ein Bauerngehöft im nördlichen Stubachtal im Süden der Gemeinde Uttendorf im Bezirk Zell am See.

Geografie

Die Gehöft liegt etwa 4½ Kilometer südlich des Gemeindezentrums in der ersten größeren Talweitung des Stubachtals auf etwa 875 m ü. A. Die Stubachtal Straße (L 264) führt westlich vorbei, wo sich das Wirtshaus Wiesen und etwas südlich die Bodenasten befindet.

Geschichte

Der Wiedrechtshauser ist der älteste der Uttendorfer Höfe und besteht schon seit 1333. Er gehörte im Mittelalter dem Stift Millstatt in Kärnten. Er hatte so umfangreiche Gründe und war so reich, dass er im 19. Jahrhundert zusammen mit dem Fellern und dem Enzinger "die Pinzgauer drei Könige" genannt wurde. Karl von Sonklar berichtet 1867, von einer Bergtour, vom "Wiedrechtshausener Bauernhofe […], der mit seinen Wirtschaftsgebäuden wie ein kleines Dorf aussah", und dass er "über 35 Knechte gebot, über ein halbes Dutzend Mägde, über 200 Kühe und 2 000 Schafe in runder Zahl." Um 1870 wird noch die alte Pinzgauer Familie Deutinger als ansässig genannt. Um 1890 erwarb es der deutsche Kunstdüngerfabrikant und Gutsherr auf Schloss Grubhof Hermann Schmidtmann. Heute ist das Anwesen Eigentum der Familie Renn, die dort einen Biobauernhof und ein Kleinkraftwerk betreibt.

Beim Wiedrechtshausener Anwesen steht eine barocke Kapelle. Sie ist nach dem Abbild der Gnadenkapelle von Altötting achteckig erbaut und wurde 1722 vom Bauern Adam Deutinger und Barbara Enzinger gestiftet und erbaut. Als weitere Besonderheit findet sich eine Sonnenuhr, die auf 1530 datiert wird. Sie ist auf Holz gemalt und zeigt Uttendorfer Sonnenzeit, wie auch die Ortszeiten von Madrid, Paris, London, Wien, Konstantinopel (Byzanz) und Jerusalem.

Von der Bauform ist das Gut – wie auch Fellner und Enzinger – ein Gruppenhof, diese drei Urhöfe setzen sich damit vom sonst hierorts üblichen Pinzgauer Paarhof deutlich ab.

Weblink

Quellen