Wintersportfest Zell am See
Erstmals fand 1905 ein Wintersportfest Zell am See zur Belebung des Wintersportes in Zell am See statt.
Geschichte
1905
Neben Skifernlauf, Skispringen, Eislauf und Eisstockbewerben gab es auch Rodelbewerbe. Start für die Rodler war bei der Säge im Schmittental und Zieleinlauf am Marktplatz.
Die Damen fuhren zum Gaudium der Zuschauer mit langen Röcken und Hut. Neben den Amateuren gab es richtige Rodelprofis. Abhängig von Zeit und Geld konnte man laut Beschreibung eines Rennkalenders in Murau, Oberdraudorf, Schottwien, Semmering, Leoben, Payerbach, Vordernberg, Spital am Phyrn, Kufstein, Gossensaß und in Zell am See teilnehmen. Die Konkurrenzen teilten sich in Senioren- und Jugendfahrern, damit auch Neulinge Chancen hatte. Die Rennrodler waren richtige Idealisten, so wie auch die damaligen Skirennfahrer, die keine Kosten und Mühen scheuten, im Gegensatz zu den "Touristenrodlern", die gern die Bahn der Profis benützten, um ihren Mut zu erproben.
1906
Das zweite Wintersportfest im Jahre 1906 war gleichzeitig das Gründungsjahr des Zeller Ski-Klubs. Das Rodel-Wettfahren wurde auf Ein-, Zwei- und Dreisitzer Rodeln ausgetragen.
Am Samstag, den 17. Februar, fand eine Zusammenkunft im Gasthof Lebzelter statt.
Sonntag, den 18. Februar, begann um 11 Uhr der "alpine Ski-Fernlauf um die Meisterschaft von Salzburg". Der Abfahrtslauf vom Hotel Schmittenhöhe hinunter nach Zell am See hatte eine Länge von sechs Kilometern und führte über 1 000 Höhenmeter. Das Rennen dauerte eine halbe Stunde. Im Anschluss fand ein Bergführer-Sternlauf auf derselben Strecke statt. Das Preisrodeln war auf 14 Uhr angesetzt. Es begannen die Damen, die Herren folgten um 14:30 Uhr. Um 15:30 Uhr startete ein "Stillaufen und Ski-Wettspringen".
Montag, 19. Februar, gab es "Eislaufen auf dem Zeller See" ab 15 Uhr.
Weiters fand ein "volkstümliches Gau-Preisschießen" zwischen dem Ober- und dem Unterpinzgau statt. Der Preis für die Siegermannschaft war eine Familie reinrassigen Pinzgauer Zuchtviehs, bestehend aus einem Stier, einer Kuh, einer zweijährigen, einer einjährigen Kalbin und einem Kalb "im Gesamtwert von 2.000 Kronen". Das Preisschießen begann um "Schlag 11 Uhr".
Für den Besuch der Veranstaltungen war ein Eintrittsgeld zu bezahlen.
1908
Die Österreichischen Ski-Meisterschaften 1908 fanden im Rahmen dieses Wintersportfestes statt.
Quellen
- "Salzburger Woche", Ausgabe "Pinzgauer Nachrichten", 5. Februar 2015
- ANNO, "Illustrierte Oesterreichische Alpen-Zeitung", 1906 Heft 2, Seite 9,