Adam Schmidt
Dr. Adam Schmidt auch Schmid (* 1752 in München; † 17. Jänner 1825 in Braunau[1]), war Salinenarzt in Hallein und Landgerichtsarzt in Braunau.

Leben
1774 wird Adam Schmid gemeinsam mit Sebastian Ampferl, der dann auch im selben Gebiet Landgerichtsarzt wurde, zum Doktor der Medizin promoviert. Der Studienort war die Universität Ingolstadt.[3]
Über seine Zeit als Salinenarzt in Hallein ist nichts näheres bekannt. Siehe auch die 03_Folge des Podcast "Briefe an Behörden".[4]. Aus seiner Zeit als Physiker und dann Landgerichtsarzt in Braunau haben sich Briefe und Berichte in österreichischen (HHStA) und bayerischen Archiven erhalten.
Als nach dem Ende der bayerischen Herrschaft im Innviertel das Medizinalwesen organisiert und Distriktsärzte aufgestellt wurden, wurde 1819 ein Verzeichnis der "ihrer Physikats Verrichtungen enthoben landgerichtl. Ärzte" aufgeschrieben. Darin ist über die Karriere von Adam Schmid zu lesen: "Dtor Adam Schmid Braunau Im Jahre 1776 / Nach dem beygebrachten Zeugniß vom Königlich Bayerischen Generalkommissariat für den Salzachkreis vom 23. Sept 1816 wurde, da deßen Anstellungsdekrete in Verlust geraten sind, bestätiget, daß derselbe im Jahre 1776 als Salinen Physikus zu Hallein angestellt worden, und im Jahre 1779 unter österreichischer Regierung als Landschafts Physikus altdort verblieben ist, zufolge k. bay. Verordnung N 8741 vom 6. May 1814 ad N Exped 8230 als Landgerichts Physikus zu Braunau mit jährlich 600 fl angestellt worden, wo er sich auch noch befindet."[5]
Bemerkenswert ist, dass das Jahr 1779 angeführt wird, das für den in Hallein im Erzbistum Salzburg lebenden Adam Schmid natürlich keine Zensur darstellte. Denn es war das Jahr in dem das vormalige "Inn-Bayern" Teil der österreichischen Monarchie wurde. In der selben Tabelle scheinen Sebastian Ampferl (* 1747, Kösching) und Aloys Kikinger [6] (* 1785, Schärding) auf, die ebenfalls quiesziert wurden, da sie unter der österreichischen Regierung keine Anstellung erhielten.
Landschaftsphysiker in Braunau
Aus Schmidts Tätigkeit in Braunau hat sich auf Umwegen ein sogenannter "Doktorbericht" aus dem Jahr 1803 erhalten. Anton Maximilian Dominik Freiherr von (seit 1814) Baldacci (* 1762; † 1841)[7] stellte den "Topographisch-statistischer Entwurf für Österreich ob der Enns: Stiftungen, Armen- und Krankenhäuser, Beschaffenheit, Population und Kontribution einzelner Viertel" zusammen, der auch den Teil über das Innviertel enthielt.[8] Die drei Landschaftsphysiker des Innviertels Dr. Schmid (Braunau), Dr. Schneider (Schärding) und Dr. Ampferl (Ried) verfassten je einen Bericht für den "Topographisch-statistischer Entwurf". Im Jahr 1804 widmete sich Baldacci einem "Topographisch-statistischen Entwurf für Galizien".[9]
Die Landschaftsärzte wurden vom Kreisamt aufgefordert zu berichten welche Epidemien im vergangenen Jahr geherrscht haben, über die geschehenen Fortschritte der Kuhpocken Impfung, wie auch die Meinung der Ärzte über "die beste Anstalt und Mittel der Beförderung der Kuhpocken Impfung".
Zu Letzterem äußerte Adam Schmidt: "Diese Vorurtheile [der Landbevölkerung] können mit nichts thättiger überwunden werden, als durch ein Landesherrliches Gesetz, welches selbe unbeschränkt gebiethet, wie in Preussen und Bayern. Alles übrige würcket wenig oder gar nichts. Es haben sich für die gutte Sache sehr eifrige Priester schon öfters von der Kanzel so wohl, als privative das Wohltätige dieser Impfung vorzustellen und das Volk zur selber zu ermahnen bemühet, auch auf eigene Kösten die Impfung vornehmen lassen. Alle diese Bestrebungen würckten sehr wenig auf das Landvolk ein, und es verblieb, rein bey der unentgeltlichen Impfung."
1814 wird Doktor Adam Schmidt in Braunau zum Landgerichtsarzt I Klasse ernannt.[10]
Nachdem Schmidt mit 67 Jahren wie sein Studienkollege Ampferl (72 Jahre) bei seiner Quieszierung schon ziemlich betagt war, bedeutete die Quieszierung zugleich auch die Pensionierung. Am 17. Jänner 1825 verstarb Adam Schmid in Braunau, Haus Nummer 10, mit 73 Jahren an "Schlagfluß".[11]
Quellen
- ↑ Braunau am Inn, Sterbebuch 13 (XIII); 1819-1852, 27.
- ↑ Staatsarchiv München RA 14996
- ↑ Franz Xaver Freninger, Das Matrikelbuch der Universität Ingolstadt- Landshut- München, München 1872, 55.
- ↑ cba.media
- ↑ Oberösterreichisches Landesarchiv, Landesregierungsarchiv 1787–1849, Allgemeine Reihe, Schachtel 150, 1819.
- ↑ oesterreichwiki.org
- ↑ www.deutsche-biographie.de
- ↑ AT-OeStA/HHStA KA Nl Baldacci 11.
- ↑ u.a. AT-OeStA/HHStA KA Nl Baldacci 4.
- ↑ Königlich-Baierisches Salzach-Kreis-Blatt, 18. März 1814, 389-390.
- ↑ Braunau am Inn, Sterbebuch 13 (XIII); 1819-1852, 27.