Grabenbäckerquelle

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Die Grabenbäckerquelle ist eine der Heilquellen in der Pongauer Gemeinde Bad Gastein am rechten Ufer der Gasteiner Ache.

Über die Grabenbäckerquelle

Die Grabenbäckerquelle zählt zu den ältesten bekannten Quellen im Gasteinertal neben Fürsten-, Doktor-, Kaiser Franz- und Spitalquelle.[1]

1846 wird die Temperatur mit 29 Grad Réaumur (36,25 Grad Celsius) angegeben.[2]

1908 hatte die Quelle eine Quelltemperatur von 36,3° und eine Radioaktivität von 155 elektrostatischen Ein­heiten.[3]

In der "Pharmaceutischen Post" vom 7. März 1911 kann man über die Quelle lesen:[4]

Die Gasteiner Grabenbäckerquelle enthält nach den Messungen von Mache und Meyer, welche direkt an der Quelle unter Vorsichtsmaßregeln ausge­führt wurden, eine Aktivität von 155 Mache-Einheiten pro Liter. 100 Liter enthalten somit 15.500 und 200 Liter 31.000 Mache-Einheiten. Dementsprechend stellen wir Badezusätze her mit einem Gehalt von 31.000—300.000 Mache-Einheiten ent­sprechend 200—2000 Liter Thermalwasser aus der Gasteiner Grabenbäckerquelle. Nun badet der Patient nicht direkt an der Quelle, vielmehr wird das Wasser durch Rohrleitungen in Badewannen geleitet, welche einen Fassungsraum von 800 bis 1000 Litern haben. Die Wannen stehen in geschlossenen Räu­men. Das Typische an dem Gasteiner Wasser ist bekanntlich die Radiumemanation, ein gasförmiger Körper, welcher im allgemeinen den Gesetzen der Gase folgt. Es wird daher ent­sprechend dem Luftdruck ein Teil der Emanation aus den in den Badewannen befindlichen Wasser in die Luft des Bade­raumes diffundieren.

Die "Salzburger Volkszeitung" berichtet in ihrer Ausgabe vom 4. August 1947:[5]

Bei Grabarbeiten wurde unmittelbar neben dem Quellaustritt der Grabenbäckerquelle vom Besitzer derselben, Karl Schurk, ein Bronzegegenständ gefunden, den der Salzburger Archäologe Dipl.-Ing. Hell als einen Schreib­griffel (Stilus) aus römischer Zeit anerkannte. Das Stück ist nadelförmig, 63 mm lang, der Schaft zeigt eine starke Schwellung und ist achteckig profiliert. Den Kopf bildet ein quergestelltes, kurzes Zylinderstück. Der Schaft weist am Halse drei starke Rillen auf. Die Spitze diente dabei zum Schreiben auf einem Wachstäfelchen, während mit dem walzenförmigen Kopf die Schrift getilgt werden konnte. Der Fund ist für die Früh­geschichte Gasteins von Wichtigkeit, denn bisher lagen aus Bad Gastein nur zwei Münzfunde aus römischer Zeit vor. Im Jahre 1921 wurde beim Stollenneubau der Elisabeth­quelle eine Münze Kaiser Trajans (98—117 n. Chr.) und im Jahre 1925 bei Gartenarbei­ten neben dem Hause Badbergstraße 30 eine solche des Kaisers Alexander Severus (222 bis 235 n. Chr.) gefunden. Der neuerliche Fund aus der Römerzeit bildet eine starke Stütze für die Annahme, daß die Thermen von Bad Gastein schon den Römern bekannt gewesen waren. Der neugefundene Schreib­griffel wurde dem Gasteiner Museum über­geben.

Weblink

Quellen

  1. ANNO, "Brioni Insel-Zeitung", Ausgabe 8. September 1912, Seite 3
  2. ANNO, "Illustrirte Zeitung", Ausgabe vom 20. Juni 1846, Seite 11
  3. ANNO, "Allgemeines Bade-Blatt für die Frauenwelt", Ausgabe vom 20. Mai 1908, Seite 2
  4. ANNO, "Pharmaceutische Post", Ausgabe vom 7. März 1911, Seite 1
  5. ANNO, "Salzburger Volkszeitung", Ausgabe vom 4. August 1947, Seite 3