A10-Lärmschutz
Der Artikel A10-Lärmschutz befasst sich mit Lärmschutzmaßnahmen und sich in diesem Zusammenhang ergebende Probleme entlang der Tauern Autobahn.
Allgemeines
Der Ausbau der Tauern Autobahn auf zwei Röhren war unter anderem nur möglich geworden, weil die Betreiber und die Politik den Anliegergemeinden vor allem im Lungau die Errichtung von Einhausungen der in ihrem Gemeindegebiet führenden Teile der Tauern Autobahn zugesagt hatten.
Am 27. Mai 2011 konnte die Einhausung bei Flachau im Pongau dem Verkehr übergeben werden. 22 Mill. Euro kosteten die 492 Meter Tunnel sowie die zwei 204 bzw. 156 Meter langen Galerien. Im November 2011 wird die Einhausung eingeschüttet und begrünt werden. Sie soll ein Naherholungsraum nach dem Vorbild von Trebesing in Kärnten werden. Die Lärmwände und Einhausung Reitdorf muss noch errichtet werden.
Die einseitige 1,3 Kilometer lange Einhausung bei Eben im Pongau kostete 18,6 Mill. Euro. In Oberweißburg in St. Michael im Lungau entstand eine 540 Meter lange einseitige Galerie um zehn Millionen Euro, die im Juni 2012 fertiggestellt wurde.
Insgesamt sind bereits 54 Millionen Euro in Lärmschutzmaßnahmen im Salzburger Abschnitt der Scheitelstrecke der Tauern Autobahn investiert worden. Weitere 23 Millionen in Kärnten. Bis 2020 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein, deren Großteil jedoch noch ausstehen.
So wartete 2013 Zederhaus immer noch auf seine Einhausung. 69 Millionen werden die 1 550 Meter Einhausung dort kosten. 870 Meter dieser Strecke müssen abgesenkt werden und bis zu 15 Meter in Richtung Zederhausbach verlegt werden. Damit werden auch 5,8 Hektar Fläche gewonnen. Diese Einhausung wurde am 20. März 2017 für den Verkehr freigegeben.
Grödig
Im September 2013 begann die Errichtung von fünf Meter hohen Lärmschutzwänden entlang der Tauern Autobahn im Gemeindegebiet der Marktgemeinde Grödig. Doch auch hier prallen die Interessen der Wirtschaftsunternehmen mit jenen der ruhesuchenden Bewohner der Gemeinde aufeinander.
Im Juli 2013 überreichte Michael Reinhold, der im Gewerbegebiet Eichet (Grödig Nord) eine Tischlerei betreibt, eine Unterschriftenliste an Bürgermeister Richard Hemetsberger. Er und viele weitere Unternehmen hatten Bedenken, dass ihre Betriebe und ihre Werbetafeln aufgrund der fünf Meter hohen Lärmschutzwände nicht mehr von den Autofahrern auf der Tauern Autobahn wahrgenommen werden könnten. Verärgert äußerte sich auch Josef Stadlmair, Geschäftsführer von ITM Industrietore Montagen. Für sein Unternehmen fiele der gesamte Werbeeffekt weg, zumal er Werbeflächen vermiete. Er bezifferte den Ausfall an Einnahmen bei Errichtung der Lärmschutzwand mit 20.000 Euro pro Jahr. Man sei der Meinung, eine zwei Meter hohe Lärmschutzwand würde für das Gewerbegebiet reichen.
Bürgermeister Hemetsberger, die mit der Asfinag Kontakt aufnahm, konnte aber nur berichten, dass das Projekt nicht mehr aufgeschnürt werde, weil jede Änderung eine Verschlechterung für die Anrainer bedeuten würde.
Es sei legitim, wirtschaftliche Interessen vorzubringen, jedoch habe die Gesundheit der Bevölkerung, die seit Jahrzehnten unter dem Autobahnlärm leide, Vorrang, so Hemetsberger[1].
Daten
Entlang der Tauern Autobahn im Bereich der Gemeinde Grödig wohnen 2 400 Menschen. Von September bis November 2013 wurden hier 22 000 Quadratmeter Lärmschutzwände auf einer Länge von 5,5 Kilometern mit einer Höhe zwischen 1,5 und 5,5 Meter verbaut. Die Kosten verliefen sich auf vier Millionen Euro, die Gemeinde zahlte 250.000 für eine stellenweise Erhöhung der Lärmschutzwände um 50 Zentimeter dazu[1].
Bad Vigaun
Im Dezember 2010 präsentierte Bürgermeister Raimund Egger eine Projektentwicklung "Einhausung mit Energiegewinnung" der Tauern Autobahn bei Bad Vigaun. "Wir haben mit der Forderung nach der Einhausung der Tauern Autobahn in unserem Gemeindegebiet nur eine Aussicht auf Erfolg, wenn sie sich auch rechnet!" betonte Bürgermeister Raimund Egger bei der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung, bei der er das Modellprojekt "Einhausung und Energiegewinnung" vorstellte.
Gemeinde und Tourismusverband der Modellgemeinde Bad Vigaun vergeben gemeinsam den Auftrag zur Projektentwicklung an die Gorbach-Consulting. Dabei geht es um die Einhausung der Tauern Autobahn im gesamten gut zwei Kilometer langen Bad Vigauner Abschnitt der Tauern Autobahn, die mit der Nutzung der Dachflächen für Photovoltaik verbunden wird. Die Energiegewinnung soll auch ein Beitrag zum Klimaschutz sein, die Einhausung die Lebensqualität der Bewohner erhöhen. Für beides erhofft sich die Gemeinde Förderungsmittel der Europäischen Union. Die Projektentwicklung wird mit der Präsentation der Grundlagen in wenigen Wochen beginnen und ein Jahr dauern.
Quellen
- Artikel in den Salzburger Nachrichten
- Medieninfo Bad Vigaun MMag. Michael Neureiter, 16. Dezember 2010
Einzelnachweis
- ↑ 1,0 1,1 "Salzburger Woche", Ausgabe "Flachgauer Nachrichten", 18. Juli 2013