Das große Buch der Päpste
Buchtipp Das große Buch der Päpste Von Petrus bis Leo XIV.
- Autor: Josef Gelmi
- Verlag: Tyrolia Verlagsgesellschaft
- Erscheinungsjahr: 2025
- ISBN 978-3-7022-4102-5
Verlagsinformation
Der Tod von Papst Franziskus rückt das Papsttum erneut in das Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Es ist wohl die einzige Institution der Welt, welche die Zeit der römischen Kaiser mit jener des Internets verbindet. Es hat mächtige Reiche, bedeutende Völker, viele Ideologien und auch schwere eigene Krisen erlebt und überlebt und agiert heute als moralische Größe, die weltweit respektiert wird.
Dieses Buch möchte eine auch im Detail fundierte, aber leicht lesbare Papstgeschichte bieten. Es wird nichts schöngeredet, aber auch nicht polemisiert, sondern versucht, möglichst objektiv die Geschichte der "Stellvertreter Christi auf Erden" darzustellen, die durchaus auch eine Reihe von fragwürdigen Gestalten aufweist. Mehr Raum als die früheren bekommen dabei die drei letzten Päpste, Johannes Paul II., Benedikt XVI. und Franziskus, weil Ihr Wirken die Gesellschaft weit über die Kirchengrenzen hinaus mitgeprägt hat.
Viele farbige Abbildungen bereichern dieses Werk: die Wappen seit Papst Innozenz III. (1198–1216), die Porträts der einzelnen Päpste seit dem 16. Jahrhundert aus der Ferienresidenz Castel Gandolfo, Abbildungen der Gräber der frühen Päpste in den Katakomben und der Grabdenkmäler im Petersdom und anderorts u. a. m.
Der Autor
Josef Gelmi, geb. 1937 in Cavalese im Fleimstal in Italien, war für viele Jahrzehnte Professor für Kirchengeschichte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen, wo er heute auch lebt. Der Südtiroler gilt als der führende Papsthistoriker im deutschen Sprachraum; seine zahlreichen Veröffentlichungen zum Thema zeichnen sich durch eine klare Sprache und die Fähigkeiten aus, Prozesse und Entwicklungen auf den Punkt zu bringen.
Rezension 1
Facetten- und Detailreich, nicht ausufernd und doch interessant geschrieben
560 Seiten, 264 farbige Abbildung, alle 267 Heiligen Väter portraitiert vom führenden Papsthistoriker im deutschen Sprachraum Josef Gelmi. "Es wird nichts schöngeredet ... die durchaus auch eine Reihe von fragwürdigen, umstrittenen und zweifelhaften Gestalten aufweist ..." meint Autor Gelmi in seinem Vorwort.
Der erste römische Bischof, der unangenehm auffiel, war Viktor I. (189-199), die berüchtigte Marozia im 9. Jahrhundert. wurde u. a. "Mutter und Mörderin von Päpsten" genannt, im 13. Jahrhundert stritten die Kardinäle in Viterbo um die Nachfolge von Papst Clemens IV. (1265-1268). Im zweiten Jahr der Wahl rissen die Behörden das Dach des Konklavegebäudes ab und setzten die die Wähler auf Wasser und Brot. Aber sie erreichten die Aufhebung der Sperre und erst 1271 einigten sie sich auf einen neuen Papst. Pius XII. (1939-1958), sein Verhältnis zum Zweiten Weltkrieg und Judenverfolgung und viele andere geschichtlichen Informationen im neuen Buch über alle Päpste. Noch ein paar Details aus dem Buch: Mit Innozenz III. (1198-1216) erreichte das Papsttum seinen absoluten Höhepunkt. Auf ihn geht der Titel Stellvertreter Christi zurück. Nach seinem Tod drangen Diebe in Kirche ein, rissen dem Papst die kostbaren Gewänder vom Leib und ließen den Leichnam halbnackt zurück. Clemens XII. (1730-1740) war zur Zeit seiner Wahl bereits ein kränklicher Greis und regierte die meiste Zeit vom Bett aus. Nach seiner völligen Erblindung konnte er ohne fremde Hilfe nicht einmal mehr ein Schriftstück unterzeichnen.
Naturgemäß gibt es über die Päpste des ersten Jahrtausend nur jeweils ein paar Zeilen zu berichten. Doch bereits mit Johannes XII. (955-964) werden die Beschreibungen umfangreicher und den Päpsten der Renaissance können Beiträge auch schon einmal ein paar Seiten umfassen. Dabei schildert der Autor interessant aus dem Leben der Päpste, bei vielen gibt es besondere Abschnitte, wie beispielsweise bei Pius VII. (1800-1823) über seine Papstwahl, dessen Rückkehr nach Rom und seine Verhandlungen mit Napoleon. Ab Beginn des 19. Jahrhunderts werden die Beschreibungen der Päpste schon recht umfangreich. Das Buch ist bebildert mit Wappen der Päpste, Gemälden und Darstellungen in Kirchen von Päpsten, Grabdenkmälern und Fotografien. Gelmi schreibt gut lesbar und sich nicht in Details verlierend, sodass auch Laien mit dem Buch gut zurechtkommen. Bei jedem Papst findet sich sein weltlicher Name, Geburtsort, wann er gewählt wurde, wann er starb und wo er begraben liegt. Es ist durchaus ein Geschichtsbuch. Ich blättere gerne im Buch, lese die eine oder andere Lebensgeschichte und finde immer wieder interessante, ja sogar spannende Details.
In der Geschichte des Bundeslandes Salzburg ist ein Papstbesuch ein seltenes Ereignis. Erst Papst Johannes Paul II. (1978–2005) hatte Salzburg bei seiner 2. und 3. Österreich-Reise 1988 und 1998 besucht. Ihm sind 27 Seiten in diesem Buch gewidmet.
Der Neumarkter Künstler Johann Weyringer malte im Frühjahr 2013 Papst Benedikt XVI.
Rezension 2
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Quellen
- www.tyroliaverlag.at
- Rezension von Peter Krackowizer