Doris Bernhofer

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Doris Bernhofer

Doris Bernhofer (* 8. Juli 1960 in Hallein) ist kaufmännische Angestellte bei der Firma Porsche Salzburg und hat sich dem Kampf gegen die 380-kv-Salzburgleitung verschrieben.

Leben

Bernhofer wuchs in der Stadt Salzburg und in Plainfeld auf. Sie ist verheiratet mit Georg Bernhofer, der in Eugendorf eine Tischlerei betreibt, und Mutter von zwei Kindern: Michael (23) und Martina (13). Im Jahr 1999 zog die Familie von der Stadt Salzburg (Rainerstraße) nach Eugendorf. Doris Bernhofer ist kaufmännische Angestellte bei der Firma Porsche in der Vogelweiderstraße. Sie fährt gerne Ski, hat daheim auf der Koppel zwei eigene Pferde stehen, liest am liebsten Biografien und gibt als ihren größten Wunsch an, möglichst gesund alt zu werden.

Vorgestellt

Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den "Salzburger Nachrichten". Das SALZBURGWIKI hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.


"Wenn Menschen in Koppl, Kraiham oder auch bei uns daheim in Schwaighofen, die ihr Leben lang an der bestehenden 220-kV-Leitung gelebt haben, mit 40, 50 Jahren an einem Gehirntumor sterben, macht mich das stutzig", sagt Doris Bernhofer.

Seit März kämpft sie gegen den geplanten Bau der Stromautobahn durch Salzburg. "Mein Kampf ist nur dann erfolgreich, wenn keine Masten aufgestellt werden."

Die 47-jährige zog 1999 mit ihrer Familie von der Stadt Salzburg in den Eugendorfer Ortsteil Schwaighofen. "Mein Mann ist das jüngste von 14 Kindern, wir haben uns neben dem Hof seiner Familie ein Haus gebaut. Als wir eingezogen sind, war von der 380-kV-Leitung noch nicht die Rede". Mit der Stromleitung lebt man in Schwaighofen aber schon lange. "Seit 50 Jahren führt hundert Meter hinter unserer Siedlung die 220-kV-Leitung vorbei. Man hat uns immer versprochen, dass die einmal weg kommt, wenn die neue Leitung gebaut wird."

Als die Anrainer jedoch im März 2007 erfuhren, wie nah an ihren Häusern die neue Leitung vorbeiführen wird, "waren wir alle geschockt. Mein Schwager hat den Herren vom Verbund von Anfang an mitgeteilt, dass er seinen Grund für die Leitung sicher nicht hergeben wird."

Nun hätten die Anrainer mobil gemacht. "Uns war klar, dass wir uns das nicht gefallen lassen können. Und obwohl mich die meisten gar nicht näher kannten, wurde ich zur Vorkämpferin bestimmt, vielleicht weil ich den Eindruck hinterlassen habe, zielstrebig zu sein. Aufgedrängt habe ich nicht jedenfalls nicht, mein Leben war bisher schon nicht langweilig."

Ihr Alltag habe sich seitdem ziemlich geändert. "Ich gehe halbtags arbeiten, dann gibt es im Haushalt zu tun. Abends sitze ich meistens bis Mitternacht vor dem Computer." Im Internet knüpfe sie Kontakte zu anderen Gegnern der 380-kV- Leitung, die es "auf der ganzen Welt" gebe. Das Korrespondieren auf Englisch falle ihr zwar etwas schwer, "aber man kann alles umschreiben, irgendwie bringe ich meine Botschaft schon überall an".

Sie sei um Himmels Willen keine Stromexpertin. "Aber ich gehe mit offenen Augen durchs Leben. Und wenn ich etwas nicht verstehe, lasse ich es mir so lange erklären, bis ich es kapiere".

Die größte Hürde bei ihrem Kampf gegen die Freileitung sei, ehrliche Antworten vom Verbund zu bekommen. "Sie wollen mich für dumm verkaufen und erzählen mir, was alles technisch bei uns nicht möglich ist, obwohl es anderswo längst gemacht wird. Das ist ärgerlich, aber ich werde es überleben."

Sie werde so lange kämpfen "bis wir uns durchgesetzt haben. Den Strom hat man mir bisher noch nicht abgedreht".

O-Ton

"Ich verstehe den Verbund ja. Er hat den Auftrag seiner Aktionäre, die Leitung möglichst billig zu bauen. Die Verkabelung wäre eben viel teurer."

"Man will uns einreden, dass wir die Leitung unbedingt brauchen, weil es sonst bald finster wird in Österreich. Wahr ist: Die Leitung wird benötigt, um den Strom nach Italien zu verkaufen."

"Meinem Mann bin ich sehr dankbar, dass er sich inzwischen an Fertigpizza gewöhnt hat."

Quelle