Eduard-Kuhn-Gedenkstein

Der Gedenkstein an den Salzburger Luftfahrtpionier Eduard Kuhn am Gaisberg-Plateau in der Stadt Salzburg.
Links in der Schleife der Straße erkennt man den Gedenkstein. Eine Aufnahme um 1933.

Der Eduard-Kuhn-Gedenkstein befindet sich auf dem Gaisberg-Plateau im nordöstlichen Stadtgebiet der Stadt Salzburg.

Geschichte

Eduard Kuhn war ein Salzburger Flugpionier, der am 15. Juli 1932 tödlich abstürzte. Ihm in Gedenken wurde am 13. August 1933 vom Salzburger Segelfliegervereinigung und der Aero-Sektion des Salzburger Automobilclubs dieser Gedenkstein enthüllt. Geschaffen hatte den Gedenkstein der Bildhauer von Moos.

Das "Salzburger Volksblatt" berichtete:[1]

Zur Enthüllung des Denksteines hatten sich zahlreiche Freunde des verewigten Piloten, dessen nächste Anverwandte und Vertreter der Behörden und sportlichen Körperschaften um 11 Uhr vormittags auf dem Gaisberg-Plateau eingefunden. Nebelbänke deckten noch die Rundsicht ab, ehe die Hülle fiel. Aber als Direktor Passer, der ehemalige Militärflieger und Kamerad des Toten, zu seiner kurzen Gedächtnisrede an den Stein trat, als er in wehmütigem Gedenken von dem Leben und der Persönlichkeit Kuhns sprach und um eine stille Minute schweigender Erinnerung an ihn bat, da öffnete sich blau und weit die Himmelshöhe und warmer Sonnen­schein grüßte das enthüllte Bild. Ein bezaubernder Eindruck, der allen Teilnehmern im Gedächtnis haften bleiben wird. Links und rechts vom Gedenkstein waren zwei Segelflugzeuge der jungen Salzburger Gaisberg-Pioniere aufgestellt. Sie drückten symbolisch aus, daß das Erbe Kuhns, der mit gutem Grund der erste Pfleger des Luftsportes in unserer Stadt ge­nannt werden darf, auch in Zukunft begeistert verwaltet wer­den wird.

Im Namen der Gaisbergbahn-Gesellschaft nahm einer ihrer Funktionäre den Denkstein in getreue Obhut. Ein reicher Ring von grünen Kränzen schloß sich um das Erinnerungsmal, vor dem die Witwe des toten Fliegers in stiller Er­schütterung nochmals im Geiste Abschied nahm von ihrem Gatten.

Um die Schaffung des Denksteines, der nicht nur Eduard Kuhn, sondern auch seine Hinterbliebenen Freunde ehrt, haben sich neben der Landesregierung vor allem die luft- und motorsportlichen Verbände Salzburg verdient gemacht.

Der Verkehrsflieger, Kunstflieger und Fluglehrer Roderich Kielhausen, ein ehemaliger Schüler Kuhns, erschien mit einem Verkehrsflugzeug Junkers F 13, über dem Gaisbergplateau, das wie eine Insel aus dem weiten Wolkenmeer auf­tauchte, kurvte längere Zeit und warf für seinen toten Kame­raden einen Kranz ab, der leider in der Verspannung der Seitensteuerkielflosse hängen blieb.

Um 9.15 vormittags startete in Augsburg Kuhns ehe­maler Schüler E. F. Eisenprobst auf dem roten "Fla­mingo" Kuhns (/I 41), der in den Bayrischen Flugzeugwerken überholt worden war; Eisenprobst machte eine Zwischen­landung in München und traf um 11.15 Uhr auf dem Salzburger Flughafen ein. Nach halb 12 Uhr erschien er über dem Gaisbergplateau und grüßte mit Steilkurven über dem Er­innerungsmal seinen geliebten Freund und Lehrer. Sein Kranz blieb leider in der Verspannung hängen. Die beiden Kränze, die aus den Flugzeugen den Weg zur Erde nicht fan­den, wurden später in einem Auto auf den Gaisberg gebracht und vor dem Gedenkstein niedergelegt.

Nur eine Woche nach der Enthüllung stürzte der Neumarkter Segelflieger Josef Engl am Gaisberg-Plateau tödlich ab.

Lage des Gedenkstein

Wenn man das Gaisberg-Plateau erreicht hat, führt die Gaisbergstraße in einem Kreis um einen kleine Erhöhung herum. Direkt beim Erreichen dieses heute als Parkplatz verwendeten Kreises erhebt sich der Gedenkstein.

Weblinks

Quelle

Einzelnachweis

  1. ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 14. August 1933, Seite 5