Hangar-7

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Hangar-7
Hangar 7, Eingangsbereich in der Nacht

Der Hangar-7 ist ein Flugzeughangar mit Rennsportfahrzeugen sowie einer Kunstgalerie mit einem Gastronomiebereich am Rand des Salzburg Airports W. A. Mozart.

Geschichte

Die Sammlung historischer Flugzeuge, die Flying Bulls vonRed Bull-Gründer Dietrich Mateschitz benötigten Ende des 20. Jahrhunderts ein neues Zuhause, da die Sammlung derart angewachsen, dass sie schwer unterzubringen war. Mateschitz' Vision war es, eine Begegnungsstätte von Flugzeugliebhabern und Kunstfreunden zu schaffen.

Eröffnung 2003

Im Oktober 1999 begannen die Planungen, die Herausforderungen des gekrümmten Glasbaus stellten den Architekten Volkmar Burgstaller und die ausführenden Firmen vor zahlreiche Probleme. Baubeginn für den Hangar-7 war im Jänner 2001, am 22. August 2003 wurde er mit einer Produktion der Salzburger Festspiele 2003 eröffnet: Karlheinz Stockhausens "Helikopter Streichquartett" und das Flugtheater "Taurus Rubens" wurden aufgeführt, der Hangar wurde zum Konzertsaal. Erbaut wurde der Hangar von der Red Bull Hangar-7 GmbH, einem Unternehmen der Red Bull GmbH.[1]

Auch der Metallbildhauer Jos Pirkner ist im Hangar-7 mit Bullenskulpturen und einer Pegasus-Skulptur vertreten.

Renovierung Frühjahr 2025

Mehr als zwei Jahrzehnte nach der Eröffnung im August 2003 wurde der Hangar-7 von Red Bull in der ersten Hälfte des Jahres 2025 rund vier Monate lang einer Generalsanierung unterzogen. Er war von 20. Jänner bis 7. Juni für Besucher geschlossen. Pause machten am Standort auch das Café sowie die zwei Bars und das Zwei-Sterne-Restaurant Ikarus. Das Restaurant befand sich in der Zeit der Renovierung in der ehemaligen Wolfschwang-Alm in Großgmain.[2]

Wiedereröffnung im Juni 2025

Mit einem exklusiven Fest feierte Mark Mateschitz am Mittwoch, den 4. Juni 2025, die Wiedereröffnung des Red-Bull-Tempels. Den rund 1 500 geladenen Gästen wurde bei der exklusiven Feier im und rund um den Hangar am Areal des Salzburger Flughafens dabei ein vielfältiges Programm geboten. Neben etlichen Gästen aus dem Red-Bull-Universum wie Geschäftsführer Oliver Mintzlaff, der Fußballabteilung rund um Jürgen Klopp und Mario Gomez, der Motorsportabteilung rund um Helmut Marko und Christian Horner sowie den Ski-Stars Marcel Hirscher und Lucas Braathen hieß Hausherr Mark Mateschitz auch viele andere prominente Gäste wie Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger, ÖFB-Präsident Josef Pröll oder Verteidigungsministerin Klaudia Tanner willkommen.

Zu sehen bekamen die Partygäste neben einer Flugshow der Flying Bulls und Performances aus den vielen vom Getränkekonzern gesponserten Sparten, die sich durch den Nachmittag und den Abend zogen, auch eine Motorsportshow der Extraklasse. Formel-1-Weltmeister Max Verstappen und andere Motorsportler wie zum Beispiel KTM-Testpilot Dani Pedrosa oder Rallye-Dakar-Sieger Daniel Sanders (Red Bull KTM) zeigten Drifts, rasten durch einen Tunnel unter einer eigens errichteten Tribüne hindurch und fuhren am Areal des Flughafens ein Rennen. Für die musikalische Untermalung des Abends sorgten unter anderem John Newman, der Salzburger Toby Romeo und Musikproduzent und DJ Rampa vom Plattenlabel Keinemusik.[3]

Red-Bull-Flugshow bei Hangar-7-Eröffnung führte zu Beschwerden

Die Wiedereröffnung des Hangar-7 mit einer Flugshow am Mittwochabend hatte zu einer großen Zahl an Beschwerden beim Anrainerschutzverband Salzburg Airport (ASA) geführt. Das sagt die stellvertretende Obfrau Astrid Rössler, ehemals Landessprecherin der Grünen in Salzburg. Der Lärm sei bis weit in den Flachgau zu hören gewesen. "Die Flugspuren zeigten rege Tätigkeit zwischen Bergheim und Seekirchen und im Salzachtal bis Golling - bei sehr geringen Flughöhen." Sie werde das zum Anlass nehmen, um nach dem Umweltinformationsgesetz die Bescheide der Veranstaltung anzufordern. Bereits bei früheren Veranstaltungen habe sich gezeigt, dass für Flugveranstaltungen keine Lärmbeurteilungen durchgeführt würden, obwohl dies vorgeschrieben sei.[4]

Nach vielen Beschwerden von Bewohnern über niedrige Überflüge nur 50 Meter über Häusern und den Lärm "uralter" Maschinen nahm der Anrainerschutzverband nach dem Land Salzburg, das die private Flugshow genehmigt habe, nun auch die Flugsicherung Austro Control (ACG) ins Visier. "Wir haben herausgefunden, dass die ACG die ,Unterschreitung von Mindestflughöhen' genehmigt hat", sagt Astrid Rössler. Rössler stellt auch die Frage, was die beide Eurofighter des Bundesheeres auf einer privaten Flugshow verloren hatte. In der Ankündigung über die Wiedereröffnung des Hangar-7 war von einer Flugshow keine Rede gewesen. Mittlerweile ist bekannt, dass das Land Salzburg die Flugshow nach dem Luftfahrtgesetz bewilligt hatte, jedoch ohne jede Prüfung des Lärms."Umwelt- und Lärmschutzauflagen wurden vielfach ignoriert." so Rössler.[5]

Anzeige gegen die Red-Bull-Fliegerstaffel Flying Bulls

Ende August hatte der Anrainerschutzverband des Salzburger Airports (ASA) Anzeige gegen die Red-Bull-Fliegerstaffel Flying Bulls eingebracht. Es gab mehrere Überflüge über dicht besiedelte Wohngebiete in 30 und 57 Metern über Grund. Sogar nach Ende der Flugshow habe es um 18:07 Uhr noch ein niedriges Manöver über der Kendlersiedlung in 57 bis 118 Metern Höhe gegeben. Das Hammerauer Moor zwischen Flughafen und Moosstraße sei gleich vier Mal weit unter 500 Metern überflogen worden, laut Anzeige zwei Mal in 118 Metern Höhe. Insgesamt hätte laut der Anzeige die Flugshow nur über dem Runway des Flughafens abgehalten werden dürfen. Auf Basis der Recherche habe man am Freitag, 29. August, Anzeige beim zuständigen Strafamt der Stadt Salzburg erstattet und ersucht, den Sachverhalt zu prüfen und allenfalls ein Strafverfahren einzuleiten. Der ASA habe auch die Austro Control ersucht, die Bewilligung zur Unterschreitung der Mindestflughöhen aufgrund der Übertretungen der Luftverkehrsregeln zu widerrufen.

Dass gegen die Bescheidauflagen verstoßen wurde, zeige auch die Beantwortung einer Anfrage der Grünen Landtagsfraktion an Verkehrsreferenten LH-Stv. Stefan Schnöll (ÖVP), sagt Abgeordneter Simon Heilig-Hofbauer. So sei vorgeschrieben gewesen, dass die Flüge nur in einer so genannten Displaybox, also einem genau abgegrenzten Bereich hätten stattfinden sollen. Die Analyse der Flugspuren habe gezeigt, dass dies nicht eingehalten wurde.

Vonseiten der Flying Bulls heißt es, dass die Flugshow selbstverständlich vom Flughafen und von den Behörden genehmigt gewesen sei. Man habe auch schon beim Strafamt Stellungnahmen abgegeben. Darüber hinaus wolle man sich nicht äußern.[6]

Die Konstruktion

Der etwa 100 Meter lange und 67 Meter breite Hangar-7 stellt von außen betrachtet einen Flügel dar. Er besteht aus einem Stahlrohrskelett und ist durchgehend von einer Glasschale umgeben. Zwei Bürotürme ergänzen den Hangar-7 im Osten. Im Inneren sind neben Büros auch das Restaurant "Ikarus", die "Mayday Bar" und das "Carpe Diem Lounge-Café" untergebracht. In der Kuppel der Stahlkonstruktion thront außerdem noch die "Threesixty Bar".

Die gläserne Haut des Hangars besteht aus 1 754 punktgehaltenen Glastafeln, von denen beinahe keine der anderen gleicht. 120 Glastafeln sind zusätzlich noch im Hangartor verbaut. Die Glasschale des Hangars hat eine Fläche von ungefähr 6 000 m². Die Stahlkonstruktion wiegt 1 200 Tonnen.

Gegenüber dem Hangar-7 entstand noch im selben Jahr der kleinere, als reiner Wartungshangar ausgelegte Hangar-8, der von Form und Bauweise her baugleich ist.

Öffnungszeiten

Der Hangar-7 ist in der Regel täglich von 09:00 bis 22:00 Uhr geöffnet, bei Veranstaltungen kann es zu kurzfristigen Änderungen der Öffnungszeiten kommen. Der Eintritt ist frei.

«Fotografieren im Hangar ist offiziell nur für private Aufnahmen gestattet, die nicht in Medien (Zeitungen, Internet, Wikipedien usw.) veröffentlicht werden (siehe Aushang Eingangsbereich)

Bildergalerie

Gebäudeaufnahmen außen

Weblinks

Quelle

Einzelnachweise

  1. www.firmenabc.at
  2. www.sn.at., 28. Jänner 2025
  3. www.sn.at, 5. Juni 2025
  4. www.sn.at, 6. Juni 2025
  5. www.sn.at, 28. Juli 2025
  6. www.sn.at, 29. August 2025