Astrid Rössler
Dr. iur. Astrid Rössler (* 7. Mai 1959 in der Stadt Salzburg) ist eine Salzburger Politikerin der Grünen und war von 19. Juni 2013 bis 2018 Landeshauptmann-Stellvertreterin.
Leben
Astrid Rössler besuchte nach der Hauptschule das BORG Salzburg, wo sei 1977 maturierte. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Salzburg, das sie 1982 mit Promoition abschloss, gründete sie ihre Familie. Es folgte ein Auslandsjahr in England (1982/83). Mit einem Gerichtspraktikumsjahr 1986–87 begann ihr beruflicher Einstieg. Drei Jahre Forschungstätigkeit in der Abfallwirtschaft (Wien) und zehn Jahre Mitarbeiterin der Salzburger Landesumweltanwaltschaft waren ihre nächsten beruflichen Schritte. Seit 2000 ist sie selbstständige Unternehmensberaterin und Mediatorin.
Daneben ist sie Lektorin am Institute of Tourism and Hotel Management (ITH) der Tourismusschulen Salzburg-Kleßheim (Sustainable Tourism) und Mitglied der Strategiegruppe Partizipation (Lebensministerium & ÖGUT).
Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.
Bekannt ist sie vor allem durch ihre Aktivitäten als Obfrau des Anrainerschutzverbandes Salzburg Airport geworden. Besonders in der 2011 aufgeflammten Diskussion um die Anflugrouten des Flughafens Salzburg ist sie sehr engagiert.
Politische Laufbahn
Am 1. Oktober 2011 löste Dr. Rössler den nach fast 13 Jahren amtierenden Landessprecher der Grünen, Cyriak Schwaighofer, als neue Landessprecherin ab. Die 52-jährige Unternehmensberaterin erhielt am späten Nachmittag von der Landesversammlung breite Zustimmung: 58 der 62 Anwesenden (rund 94 Prozent) schenkten ihr das Vertrauen.
In ihrer Präsentation kündigte Rössler an, sie wolle "das Modell der Grünen Lebensqualität und Lebensfreude sichtbar und spürbar machen" und zugleich "in der politischen Arbeit stark und konsequent auftreten, wenn es um Grundwerte geht, um die Bekämpfung von Missständen und um den Schutz unserer Lebensgrundlagen". Die Wähler überzeugen möchte sie unter anderem durch mehr "kreativen und humorvollen Aktionismus", stärkere Präsenz im Öffentlichen Raum, vor allem aber einen intensiveren Kontakt zu den Menschen: "Ich möchte, dass wir Grüne wieder mehr auf der Straße sind."
Vorsitz des Untersuchungsausschusses des Salzburger Landtages zur Finanzaffäre
Dr. Astrid Rössler wurde durch Losentscheid zur Vorsitzführung des Untersuchungsausschusses im Finanzskandal 2012 in der Finanz- und Vermögensverwaltung des Landes bestimmt, nachdem es in Salzburger Landtag in der Entscheidung bezüglich der Vorsitzführung zwischen Friedrich Wiedermann und Astrid Rössler bei den politischen Parteien zu einer Pattstellung gekommen war.
Landtagswahl 2013
Bei der Landtagswahl 2013 führte Rössler ihre Partei erstmals über die 20 Prozent Marke und in weiterer Folge erstmals zur Regierungsbeteiligung im Land Salzburg. Am 19. Juni 2013 wurde sie als 1. Landeshauptmann-Stellvertreterin von Wilfried Haslauer junior (ÖVP) angelobt. Sie führte die Ressorts Naturschutz, Umweltschutz, Gewässerschutz, Gewerbeangelegenheiten, Raumordung und Baurecht.
Landtagswahl 2018
Nachdem die Grünen bei der Landtagswahl 2018 nur auf 9,3% (-10,9%) der Stimmen kamen, kündigte Rössler ihren Rücktritt an. Trotz der großen Verluste blieb die Partei in der Landesregierung.
Nationalratswahl 2019
Bei den Nationalratswahl 2019 wurde sie als einzige Salzburger Grüne in den Nationalrat gewählt. Von 2020 bis 2021 war sie stellvertretende Klubchefin.[1]