Hanns Wartlsteiner
Medizinalrat Dr. Hanns Wartlsteiner (* 30. Mai 1904 in Kirchbichl, Tirol;[1] † Dezember 1988[2]) war praktischer Arzt in der Stadt Salzburg und Präsident der Ärztekammer für Salzburg.
Leben
Wartlsteiner besuchte das Bundesrealgymnasium in Kufstein und absolvierte sein Medizinstudium in Innsbruck. Nach ärztlicher Ausbildung an den Landeskrankenanstalten in Salzburg ließ er sich 1938 als praktischer Arzt in der Stadt Salzburg nieder. Bei Kriegsausbruch wurde er zur deutschen Wehrmacht eingezogen und war mehrere Jahre Truppenarzt beim Generalkommando XVIII, AK und zuletzt Stabsarzt.
Von Mai bis Dezember 1945 wirkte er als Stellvertreter des Landessanitätsdirektors.
Von September 1945 bis zum Ende des Jahres 1968 arbeitete Wartlsteiner als Chefarzt der Landesstelle Salzburg der Pensionsversicherungsanstalt der Arbeiter mit dem Wirkungsbereich für die Bundesländer Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg.
Im Juni 1945 zum Vorstand der Ärztekammer und Gesamtorganisation der Ärzte im Lande Salzburg (zuvor: KVD [Kassenärztliche Vereinigung Deutschlands]) ernannt,[3] fungierte er in weiterer Folge bis Juli 1950 als Präsident der Ärztekammer für Salzburg sowie als Mitglied des Vorstandes der Österreichischen Ärztekammer.
Anlässlich der Neueröffnung des Parlaments rief er am 20. Dezember 1945 in einem Grundsatzartikel dazu auf, dass alle Ärzte des Landes "in gläubiger Begeisterung für unser österreichisches Vaterland einträchtig zusammenarbeiten und unser Bestes hergeben, um ihm seinen Rang unter den Kulturvölkern wiederzugeben" und um auch der österreichischen Medizin wieder ihre ehemalige glanzvolle Stellung zu verschaffen, die auf medizinischem Gebiet das widerspiegeln würde, "was Österreich trotz seiner Kleinheit seit je war: eine Großmacht im Reiche des Geistes und der menschlichen Kultur!"[4]
Im September 1950 wurde er von der Landesregierung zum ärztlichen Leiter der Moorkuranstalt Marienbad im Leopoldskroner Moos bestellt, die ihm ihren nachfolgenden Aufschwung verdankte.
Wartlsteiner war weiters bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand als seiner Vertrauensarzt des Generalkonsulates Salzburg der Bundesrepublik Deutschland tätig.
Als begeistertem Pferdeliebhaber und erstem Präsident des Salzburger Traberzucht- und Rennvereins der Nachkriegszeit gelang es Wartlsteiner, diesen Verein als ersten in ganz Österreich wieder attraktiv zu machen und beachtliche Veranstaltungen von Niveau nach Salzburg zu bringen.
Der geachtete Arzt starb "nach einem von hohem Verantwortungsbewußtsein und Idealismus getragenen Leben" im 85. Lebensjahr.[2]
Auszeichnung
1969 wurde Wartlsteiner mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.
Quellen
- "Salzburger Nachrichten", 30. Mai 1974, S. 6 (SN-Archivseite): Geburtstage
- "Salzburger Nachrichten", 30. Mai 1984, S. 6 (SN-Archivseite): Geburtstage
Einzelnachweise
- ↑ Taufbuch der Pfarre Kirchbichl, Bd. V S. 45
- ↑ 2,0 2,1 "Salzburger Nachrichten", 24. Dezember 1988, S. 8 (SN-Archivseite): Todesfälle
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 12. Juni 1945, S. 2 (SN-Archivseite): Ärztekammer im Lande Salzburg
- ↑ "Salzburger Volkszeitung", 20. Dezember 1945, S. 1 f.: Der Arzt im neuen Staat
Vorgänger |
Präsident der Ärztekammer für Salzburg 1945–1950 |
Nachfolger |