Josef Koppler

Aus Salzburgwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Josef Koppler (* 15. Jänner 1901 in der Stadt Salzburg; † 18. Juli 1977 ebenda) war Schuhmachermeister und Mitbegründer des Landesverbandes Salzburg der Österreichischen Turn- und Sportunion.

Biographie und Ausbildung

Josef Koppler wurde am 15. Jänner 1901 in Salzburg geboren und besuchte dort die Volks- und die Bürgerschule. Er war in seiner Jugendzeit Mitglied des "Reichsbundes der Katholischen Jugend". Bei seinem Vater Josef Koppler, der aus einer Schuhmacherfamilie aus Haag am Hausruck stammte, und in der kaufmännischen und gewerblichen Fortbildungsschule erfuhr er die Ausbildung zum Schuhmacher und begab sich nach der Gesellenprüfung auf die so genannte Walz durch ganz Deutschland bis nach Hamburg.

Familie

1932 heiratete er Rosa Petermayer (* 19112005), eine Großnichte von Julius Haagn, in der Andräkirche in der Neustadt. Bis 1936 wohnte er mit seiner Familie in einer Wohnung in der Linzer Gasse 62, ab 1936 in der so genannten Rehrlsiedlung in der Mühldorfgasse 21. Aus dieser Ehe stammen drei Kinder: Gerhard (* 4. Februar 19332. August 2012), Gertraud verehelichte Lienbacher (* 1936) sowie als Nachzügler Winfried (* 1943). Während die Bomben auf Salzburg fielen, zog die Familie aus Sicherheitsgründen wieder in die Linzer Gasse.

Seine Haltung in der Zeit des Nationalsozialismus

Während und vor dem Zweiten Weltkrieg hatte er dem Nationalsozialismus gegenüber eine klar gegnerische Haltung. Er grüßte beispielsweise nicht mit "Heil Hitler!", sondern mit "Grüß Gott!" und beteiligte sich auch an keiner militärischen Tätigkeit. Dabei wurde er beinahe beim Hören eines so genannten Feindsenders von einem der nationalsozialistischen Nachbarn verraten, jedoch von einem zweiten befreundeten Nachbarn gerettet, der ihn wegen seiner Familie schützte.

Selbstständige Tätigkeit

Von 1927 bis 1972 war er selbständig und führte zuletzt das Geschäft in der Linzer Gasse 62, das von seinem Sohn Gerhard im Jahr 1972 übernommen wurde und von diesem bis 1998 geführt wurde.

Politische Tätigkeiten

Er hatte während seiner 45-jährigen beruflichen Tätigkeit viele politische Ämter inne: Er war in der Innung der Schuhmacher tätig, zwei Wahlperioden als Landesinnungsmeister-Stellvertreter und dann von 1965 bis 1970 als Landesinnungsmeister. Er war auch Mitglied des Bundesinnungsausschusses und bis 1973 Mitglied des Aufsichtsrates der Selbständigenkrankenkasse. Durch zwei Perioden war er ÖVP-Mandatar im Salzburger Gemeinderat, von 1946 bis 1949 und von 1953 bis 1957.

Sportliches Engagement

Er förderte neben seinen politischen Tätigkeiten auch das Salzburger Sportleben. Er war vor dem zweiten Weltkrieg Begründer der Christlich-Deutschen Turnerschaft Salzburg, die sich vom Österreichischen Turnerbund loslöste, und deren letzter Gauturnwart. Nach dem Krieg begründete er gemeinsam mit Oberst Haas-Ehrenfeldt und Karl Iser den Landesverband Salzburg der Österreichischen Turn- und Sportunion. Laut der Homepage der TGUS Salzburg: "1946. Vereinsgründung von Josef Koppler und Rupert Oberhofer des damaligen Stadtvereines mit mehreren Sektionen (die bekanntesten davon: ULA − Union Leichtathletik, UBBC − Basketball, UTTC − Tischtennis, UHC − Handball und die Sektion Turnen usw. ...

Aus damaligen Notizen - "Man erinnert sich": Herr Koppler hat im Jahre 1938 die alte Fahne der christlichen deutschen Turnerschaft bei sich zu Hause während des Krieges versteckt und somit konnte ein altes Erbstück (denn aus dem christlichen deutschen Turnerbund ging dann die Union hervor) gerettet werden.

Zitat: "Diese Fahne wurde bei der Vereinsgründung feierlich geschwungen und ist heute noch im Salzburger Landesverband (nicht bestätigt) aufbewahrt"[1]. Die damalige Turnhalle war die heutige Jahnturnhalle am Giselakai. Bomben auf Salzburg treffen auch die alte Union-Turnhalle. "Er war Landesobmannstellvertreter und maßgeblich am Bau der Unionsporthalle in Nonntal (1952 - 2007) beteiligt, indem er für den Verein von der Bundesleitung in Wien das benötigte Geld mit viel Verhandlungsgeschick bekam.

Auszeichnungen

Koppler war Bürger der Stadt Salzburg und erhielt unter anderem das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich, den Ring der Stadt Salzburg sowie das Silberne und das Goldene Sportehrenzeichen des Landes Salzburg.

Der Ruhestand und die letzten Jahre

In seinen letzten Jahren nach der Übergabe des Betriebes an Gerhard Koppler war er mit seiner Frau Rosa bei der Wandergruppe des Kneipp-Vereins sehr engagiert und bei vielen Aktivitäten beteiligt. Seine Frau übernahm diese Tätigkeit anschließend und führte den Verein bis zu ihrem 80. Lebensjahr.

Nach längerer schwerer Krankheit verstarb er am 18. Juli 1977 in Salzburg. Sein Grab befindet sich am Maxglaner Friedhof in der Gruppe 358.

Literatur

  • Kramml, Peter F.: Bartholomäus Kemetinger jun. (1905–1948) in: Kramml, Peter F., P. Franz Lauterbacher, Guido Müller: Maxglan. Hundert Jahre Pfarre 1907–2007. Salzburgs zweitgrößter Stadtfriedhof. Mit 120 Biographien bekannter, bemerkenswerter und berühmter Persönlichkeiten. Pfarramt Maxglan (Hg.), Salzburg 2007. S. 263ff.
  • Festschrift anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Union Salzburg.

Quellen

Einzelnachweise