Monika Frisch

Monika Frisch 2020

Monika Frisch (* 21. Dezember 1970 in der Stadt Salzburg) ist eine ehemalige Marathon-Staatsmeisterin und heute erfolgreiche Unternehmerin.

Leben

Mit noch nicht ganz 13 Jahren wurde die Vorzugsschülerin am Salzburger BG 3 österreichische Meisterin im Marathonlauf. Beim Marathon 1983 auf der Wiener Donauinsel gewann die ÖTB Salzburg-Athletin über die klassische Distanz von 42,195 km in der Zeit von 3:10:03 Stunden. Sie löste damit eine Debatte über Kinder im Sport aus. Die Familie Frisch ließ sich nicht beeindrucken. Monika war bei zahlreichen Langstrecken- und Bergläufen erfolgreich und holte 1985 noch einen zweiten Marathon-Titel, beendete aber als Studentin die sportliche Laufbahn. Als Magistra der internationalen Betriebswirtschaft war sie bei der Austro Control tätig und ist jetzt Geschäftsführerin der IFK Handelsges.m.b.H, einer Firmengruppe in der Kabelbranche mit 70 Mitarbeitern und einem Umsatz von 30 Mill. Euro. Monika Frisch ist Mutter dreier Kinder.

Erfolge

  • 2x österreichische Meisterin im Marathon: 1983, 1985
  • 1x österreichische Meisterin im Berglauf: 1984
  • 1x österreichische Meisterin im 10 000-m-Lauf: 1983
  • 9x Salzburger Landesmeisterin (Marathon, 10 000 m, 1 500 m, 800 m, Crosslauf)
  • Bis 2017 war sie Salzburger Rekordhalterin im Marathon mit 02:51:39 Stunden (26. Oktober 1985, Graz), ehe sie von Cornelia Stöckl-Moser abgelöst wurde.

Auszeichnungen

Vorgestellt

Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den "Salzburger Nachrichten". Das SALZBURGWIKI hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.


 
Monika Frisch 2007

1983 hießen "Fake News" hierzulande noch "Zeitungsenten". An eine solche dachte man zuerst, als von Monika Frisch zu lesen war: Eine Salzburger Gymnasiastin, zwölf Jahre jung und ein 40-Kilo-Leichtgewicht, soll österreichische Meisterin im Marathonlauf geworden sein? Doch es stimmte: Locker und kaum schwitzend war die Athletin vom ÖTB Salzburg auf der Wiener Donauinsel nach drei Stunden und zehn Minuten als Erste in der Frauenwertung ins Ziel gelaufen.

Es folgten ein medialer Hype weit über Österreichs Grenzen hinaus, aufgeregte Diskussionen und Prognosen besorgter "Experten". Am Montag, dem 21. Dezember 2020, feiert Monika Frisch ihren 50. Geburtstag, und sie kann alle beruhigen, die sich sorgten: "Ich bin pumperlg'sund und habe weder Knie- noch Gelenkprobleme." Folgeschäden oder Wachstumsprobleme gab es nie. Und das, obwohl sie als Teenager ein wahres Monsterprogramm an Wettkämpfen absolvierte. Kaum ein Wochenende, an dem sie nicht einen weiteren Pokal von einem Berg- oder Volkslauf heimbrachte. Das Laufen war Familien-Freizeitprogramm, ihre Eltern sowie Schwester und Bruder waren bei vielen Bewerben mit dabei. "Es war eine wunderschöne Zeit, die wir gemeinsam verbracht haben. Ich habe ausschließlich positive Erinnerungen", sagt sie.

Im Moment trübt nur eins ihre Zufriedenheit: "Was mir derzeit fehlt, ist etwas mehr Sport." Die Zeit wird nun einmal knapp zwischen der Betreuung dreier Kinder zwischen elf und acht Jahren sowie dem Führen des Familienbetriebs, erst recht in Zeiten von Lockdown und Homeschooling. Als Geschäftsführerin der IFK Holding mit Hauptsitz in Salzburg-Maxglan, einem führenden Unternehmen der Kabelbranche, ist sie verantwortlich für 70 Arbeitsplätze.

Das knallharte Rennen um lukrative Aufträge, etwa von Energieversorgern, geht Monika Frisch sportlich-forsch an: "Ich war immer ehrgeizig, schon in der Schule oder im Studium."

Zum Laufen musste sie niemand zwingen, auch wenn Bedenkenträger damals derartiges vermuteten. Vater Walter Frisch - er war auch Mitgründer von IFK - sah den Sport einfach als Teil eines gesunden Lebens, und in der nächsten Generation läuft das weiter. "Wenn ich mit meinen Kindern laufen gehe, sehe ich, welche Startnachteile ich als Erwachsene habe", sagt Monika Frisch. "Ich als durchschnittliche Hobbysportlerin komme gleich ins Schwitzen."

Skifahren, Mountainbiken, Fußball oder Hallenhockey stehen hoch im Kurs bei den beiden Söhnen und der Tochter der einstigen Laufsport-Galionsfigur: "Wir lassen sie ihre sportlichen Leidenschaften ausleben."

Als im Frühjahr ein "Sport am Montag"-Beitrag von einst auf ORF Sport + wiederholt wurde, waren die Frisch-Kinder von ihrer Mama beeindruckt: "Sie waren sehr überrascht, dass ihre Mutter auch einmal jung war", muss Monika Frisch schmunzeln.

Würde der Nachwuchs ähnliche Ambitionen entwickeln, wäre dem ein Riegel vorgeschoben: Kein Marathonveranstalter lässt heute mehr Teilnehmer unter 18 Jahren zu. Dabei gehen Kinder vernünftiger an die Sache heran als viele Erwachsene: "Wenn sie nicht mehr können, bleiben sie einfach stehen", sagt Monika Frisch. Sie selbst schloss das Marathon-Kapitel mit 15 Jahren nach dem zweiten Staatsmeistertitel und der Bestmarke von 2:51:39 Stunden ab. Danach lief sie auf Mittelstrecken weiter, ehe das BWL-Studium und der Beruf Vorrang bekamen.

"Bei der Firma IFK habe ich heuer auch schon mein 20-jähriges Jubiläum", rechnet die Chefin vor. Und die Feiern hören auch in naher Zukunft nicht auf: "Mit meiner 99-jährigen Oma tausche ich mich gern aus. Scheinbar habe ich gute Gene geerbt." In diesem Sinn sieht Monika Frisch den 50er: "Da ist erst die Mitte erreicht. Ich bin zuversichtlich, dass die zweite Hälfte auch eine schöne wird."

Quellen