Zellereck
Zellereck ist das denkmalgeschützten Haus Platzl Nr. 2 in der Altstadt (rechtes Salzachufer)|rechtsufrigen]] Salzburger Altstadt.
Geschichte
Mit Stand Oktober 2023 konnten noch keine Details über die Geschichte des Hauses eruiert werden. Lediglich, dass sich darin ein Gasthof oder Gasthaus "Zum Goldenen Kreuz" befand. Es gab noch ein Gasthaus "zum goldenen Kreuz" an der Wolf-Dietrich-Straße. Seinen Namen hat es vom Kaufmann Franz Zeller.
1896 bezeichnete der Salzburger Gemeinderat und Vizebürgermeister Dr. Julius Sylvester das Zellereck als "lebensgefährlich" in Bezug auf den Straßenverkehr.[1] Das Zellereck schien immer wieder zu Problemen geführt zu haben. Hier eine Meldung aus dem Jahr 1893:[2]
Ein Unglücksfall beim Zellereck. Als heute vor 10 Uhr der Bierführer vom Stieglbräu beim Hause Nr. 17 in der Linzergasse leere Bierfässer auf den Wagen auflud, geriethen einige Fässer ins Rollen, infolgedessen die Pferde scheu wurden und durchgingen. Der Kutscher ergriff wohl die Zügel, konnte aber die Pferde nicht mehr zurückhalten, dieselben rasten in wilder Eile fort und kamen bis zur Zellerecke, dort fuhren sie in die Steiner'sche Gewölbe-Auslage hinein, wobei sich das linksseitige Pferd so
verletzte, daß es aus der Stelle verendete. Das andere erlitt ebenfalls einige Konfusionen. Ein Theil der Portalauslage wurde zertrümmert und gingen fünf Spiegelscheiben zu Grunde. Herr Steiner erleidet einen Schaden von 65—70 fl. Auch der Kutscher trug einige Verletzungen davon. Zum Glücke ist kein Menschenleben zu beklagen.
In Anbetracht des lebhaften Verkehres, welcher sich dortselbst konzentrirt, war die Gefahr für die Passanten wohl sehr groß. Mit Hinblick auf diesen bedauernswerthen Unfall wird sicher allgemein der Wunsch laut, daß das größte Verkehrshinderniß der Stadt, das Zellereck, endlich einmal beseitigt werde, was noch viel wichtiger wäre als z B. eine Verbindungsstraße zwischen der Gries- und Getreidegasse oder die Verbindungsstiege im Mirabellgarten und verschiedene andere kostbare Herstellungen.
Sage
Der Salzburger Historiker Dr. med. Franz Valentin Zillner schildert in den Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 1863 folgende Sage über dieses Haus:[4]
Das goldene Kreuz am Platzl (Haus des Herrn Kaufmanns Zeller) hat folgenden Ursprung: Einst starb die Besitzerin dieses Hauses und wurde nach St. Sebastian begraben. Sie war aber nur scheintodt, erwachte im Grabe und kam mit Hilfe des Todtengräbers, der, wie man sagt, an ihren Kleidern und Kleinoden, die sie an sich trug, sich zu schaffen gemacht hatte, zum Leben und an das Tageslicht. Als die Bewohner des Hauses die wiederkehrende Frau die Gasse herabkommen sahen, glaubten sie ihren Geist zu sehen. Die Frau aber ließ zum ewigen Gedächtniß ihrer Rettung ein goldenes Kreuz auf der Seite ihres Hauses befestigen, die sie bei der Rückkehr aus dem Grabe zuerst wieder erblickt hatte. Mündlich.
Weblink
- Lage auf dem digitalen Stadtplan von Salzburg
Quellen
- ↑ ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 15. September 1896, Seite 5
- ↑ ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 10. Mai 1893, Seite 3
- ↑ ANNO, "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 27. Dezember 1911, Seite 8
- ↑ ANNO, "Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde", Ausgabe 1863, Seite 277