Predigerarm mit Kruzifix
Predigerarme mit Kruzifix an Kanzeln in Kirchen waren vor allem auf Kanzeln aus der Barockzeit im Ostalpenraum zu finden.
Geschichte
Ein Kanzelkreuz war schon im Spätmittelalter bei der Predigt gebräuchlich, ein Kanzelarm als Halterung für dieses Kruzifix im 18. Jahrhundert gang und gäbe. Ein Kanzelarm ist ein geschnitzter Unterarm, der lebensecht aussieht und an der Kanzelbrüstung montiert ist. Der Arm ist wie mit einer schwarzen Soutane bekleidet gestaltet, die Finger seiner Hand sind fleischfarben und halten das Kanzelkreuz in den Kirchenraum. Das Kruzifix konnte dann bei der Predigt vom Priester bzw. Prediger aus der Hand gezogen werden, um Inhalte des Sermons zu theatralisieren. Das geschah speziell bei einer Missionspredigt, seltener bei der Homilie. Nach der Liturgiereform in den 1960er-Jahren wurden Predigten von der Kanzel unpopulär, und insbesondere Kanzelarme aus vielen Kirchen entfernt.
Beispiele im Salzburger Raum
- Wallfahrtskirche zu Unserer Lieben Frau in Großgmain
- Filialkirche zum heiligen Georg in Sommerholz in Sommerholz (Neumarkt am Wallersee)
- Wallfahrtskirche St. Nikolaus in Torren bei Golling an der Salzach
- Wallfahrtsbasilika zu Unserer Lieben Frau in Mariapfarr
- Filialkirche hl. Emmeram in St. Georgen bei Salzburg.
Quellen
- Salzburger Nachrichten, 13. September 2010, Zitat von Michael Neureiter, Bildungswerk-Bezirksleiter
- Kerschbaum, Roland Peter: Die Kanzellandschaft in den Salzburger Kirchen. Künstlerische Entwicklungslinien des liturgischen Verkündigungsortes vom 16. bis 18. Jahrhundert. Magisterarbeit Universität Salzburg 2003.