Silvester

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Silvester in der Stadt Salzburg, Blick vom Kapuzinerberg auf Feuerwerk von der Festung Hohensalzburg.
Feuerwerksraketen Silvester 2012/13

Silvester, der letzte Tag im Jahr, hat seinen Namen von Papst Silvester I. erhalten, der am 31. Dezember 335 in Rom verstarb.

Allgemeines

Erst seit 1691 gibt es diesen Tag im Kalender, festgesetzt von Papst Inozenz XII. Doch schon vorher zählte die Silvesternacht zu den Rau- und Orakelnächten. Mit Silvesterbrauchtum verbinden wir meist Silvesterschießen, der Lärmabwehr alter Raunachstbräuche.

Zu Jahresbeginn finden im Bundesland Salzburg verschiedene Perchtenläufe statt.

"Raunächt sand vier, zwoa foast und zwoa dürr" ist eine Spruch, der die Thomasnacht, die Heilige Nacht, die Silvesternacht und die letzte Raunacht vor Dreikönig meint.

Silvesterbräuche

  • Bleigießen: es handelt sich dabei um den bekanntesten Orakelkult. Aus den Formen des abgekühlten Bleis wird die Zukunft vorhergesagt.
  • Das Rauchengehen wird vor allem von der bäuerlichen Bevölkerung gepflogen.
  • Lärmbräuche lassen sich bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Durch das Böllerschießen oder das Knallen von Feuerwerkskörpern sollen böse Geister vertrieben werden.
  • Das Hufeisen soll vor Blitzschlag, Feuer und Krankheiten schützen.
  • Mit dem Schwein, dem Opfertier der Germanen, Symbol der Fruchtbarkeit und beliebte Festspeise, kann man sich das Glück sozusagen einverleiben.
  • Die Rauchfangkehrer fegen die Geister durch den Kamin aus dem Haus.
  • Die Nachbildung des Fliegenpilzes als Glückspilz zu verschenken hat mehrere Gründe. Einer davon: In der keltischen Tradition wohnten in den Pilzen kleine Glückselfen. Pilze sind zudem ein Symbol für Reichtum.
  • Der Klee ist wegen seines kräftigen Wuchses ein Sinnbild der Lebenskraft.
  • Der Marienkäfer gilt als Himmelsbote der Mutter Gottes.

Über Papst Silvester I

Papst Silvester I. in einem Fresko in Santi Quattro Coronati in Rom (1247): Silvester erhält von Konstantin die Papstkrone.

Ein Beitrag von MMag. Michael Neureiter.

Silvester war der erste heilige Papst, der nicht das Martyrium erlitt. Er folgte am 31. Jänner 314 Miltiades als Papst nach. Sein Name wurde 813 in den Heiligenkalender aufgenommen. Nach ihm wurde 335 Marcus Papst.

Nach einer frühmittelalterlichen Legende soll Papst Silvester den kranken römischen Kaiser Konstantin den Großen vom Aussatz geheilt und getauft haben. So dokumentiert es die Konstantinische Schenkung, eine gefälschte Urkunde, deren Entstehung man in der Mitte des 8. Jahrhunderts (um 754, nach der Salbung der Karolinger zu fränkischen Königen) vermutet. Verbreitet wurde die Legende in der mittelalterlichen Legenda Aurea des Jacobus de Voragine. Zum Dank für die Heilung soll Papst Silvester von Konstantin das sogenannte Patrimonium Petri, das die Grundlage des späteren Kirchenstaates bildete, als Geschenk erhalten haben. Kaiser Konstantin hatte allerdings bereits 313 im Toleranzedikt von Mailand den Christen das Praktizieren ihres Glaubens erlaubt, und getauft wurde er auf dem Totenbett von Eusebius von Nikomedia.

Papst Silvester ließ beim Konzil von Nicaea 325, an dem er selbst nicht teilnahm, sondern sich von zwei Presbytern vertreten ließ, das erste Glaubensbekenntnis festschreiben, das Bekenntnis von Nicäa. Auch ließ er über dem Petrusgrab in Rom, im Gräberfeld des Vatikanischen Hügels, die erste Peterskirche erbauen.

Papst Silvester starb am 31. Dezember 335. Sein Leichnam wurde in den Priscilla-Katakomben an der Via Salaria in Rom beigesetzt. Im Zuge der Langobardeneinfälle im 8. Jahrhundert wurden seine Reliquien in die an der Piazza San Silvestro liegende Kirche San Silvestro in Capite überführt.

Papst Silvester I. und Salzburg

Im Land Salzburg gibt es einige Träger des 1841 gestifteten Silvesterordens, allerdings nur ein (einziges?) Bild des hl. Silvester, und zwar im Oberbild des rechten Seitenaltars der Filialkirche Weyer im Bramberg am Wildkogel. Bis zu einem Besuch im Oberpinzgau hier ein Bild vom Fresko in Santi Quattro Coronati in Rom (1247): Silvester erhält von Konstantin die Papstkrone. Der letzte mit der Tiara gekrönte Papst war Paul VI. 1963. 1964 stiftete er während des Zweiten Vatikanischen Konzils diese zugunsten armer Menschen in sozialen Brennpunkten der Stadt Rom.

Weiterführend

Für Informationen zu Silvester, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema

Quellen

  • Salzburger Woche, Silvesternachrichten, 29. Dezember 2011
  • MMag. Michael Neureiter