Speicherkraftwerk Kaprun Hauptstufe

Kraftwerksanlage Hauptstufe Kaprun, Außenansicht.

Das Speicherkraftwerk Kaprun Hauptstufe ist das älteste Kraftwerk der Tauernkraftwerke Kaprun in den Hohe Tauern im Pinzgau.

Geschichte

Das Kraftwerk Hauptstufe ist das erste, das in Kaprun errichtet wurde. Wasser, das über eine Druckrohrleitung aus dem Stausee Wasserfallboden kommt, treibt dort vier Maschinen an, die 220 Megawatt Strom erzeugen. Die Maschinen 1 und 2 gingen 1944 in Betrieb, die Maschinensätze 3 und 4 folgten 1952. Die Anlage ist zum Teil in die Jahre gekommen und die Technik hat sich weiterentwickelt. Deshalb investiert die Verbund Hydro Power in die Erneuerung.

Das Kraftwerksgebäude befinden sich am südlichen Rand des Gemeindezentrums gegenüber dem Umspannwerk Kaprun.

Teile des Kraftwerks Hauptstufe sind noch im Originalzustand. Erneuerungen erhöhten ab 2016 die Spitzenleistung von 220 auf 260 Megawatt.

 
Krafthaus Hauptstufe in Kaprun.

Die Kraftwerksbauer von Kaprun wurden nach dem Zweiten Weltkrieg zum Mythos und gaben Österreich neues Selbstbewusstsein. Und sie haben gut gearbeitet. Denn Teile der Anlagen sind nach über 60 Jahren noch immer im Originalzustand und liefern Strom. Seit 2016 verfügt die Hauptstufe über eine Spitzenleistung von 260 Megawatt. Die zusätzlichen 40 Megawatt entsprechen der Leistung von zwei Laufkraftwerken in der Salzach. Die wichtigsten Teile der vier Maschinensätze sind die Pelton-Turbinen, die Generatoren und die Transformatoren. Florian Senn, Projektleiter bei der Verbund Hydro Power, sagt, es seien natürlich im Laufe der Zeit immer wieder Teile erneuert worden. "Bei den Maschinen 3 und 4 sind 1989 neue Turbinen eingebaut worden. Bei den Maschinen 1 und 2 haben wir 1992 bis 1994 Generatoren und Transformatoren erneuert." Die neuen Teile verfügten über massive Leistungsreserven, sagt Senn. Die konnten bisher nicht genützt werden, weil andere Anlagenteile noch im Originalzustand sind. Deshalb wurden nun auch die restlichen Teile ersetzt. "2013 haben die Maschinen 1 und 2 neue Turbinen bekommen. Die alten stammten noch von 1944." Von November 2015 bis April 2016 wurden die Generatoren und Transformatoren der Maschinen 3 und 4, die seit 1952 arbeiten, durch neue ersetzt.

Um die zusätzliche Leistung nützen zu können, musste auch das benachbarte Umspannwerk Kaprun erneuert werden. Die Verbund-Netztochter APG errichtete eine neue Schaltanlage, die in einem Gebäude untergebracht wird. Die bestehende Freiluftschaltanlage wurde zum Teil lt. APG-Sprecher Helmut Tamerl abgebaut. Die neue Schaltanlage wurde an die bereits bestehende 380-kV-Leitung von Limberg zum Umspannwerk Tauern, die direkt am Gelände vorbeiführt, angeschlossen. Insgesamt investierte der Verbund 81 Millionen Euro in die Erneuerungen.

Technische Beschreibung

In der Maschinenhalle der Kaprun Hauptstufe befinden sich vier Maschinensätze mit horizontaler Welle und einer Engpassleistung von insgesamt 260 000 kW. Von den vier Doppel-Pelton-Turbinen sind zwei Turbinen eindüsig und zwei Turbinen doppeldüsig ausgeführt. Die Nennleistung der eindüsigen Turbinen beträgt je 47 000 kW, die Nennleistung der doppeldüsigen Turbinen je 86 000 kW. Zwei der Generatoren besitzen eine Nennleistung von je 100 000 kVA und zwei Generatoren eine Nennleistung von je 60 000 kVA.

In der Maschinenhalle befinden sich auch die beiden Maschinensätze des Laufkraftwerks Kaprun Klammsee, die für den Eigenbedarf produzieren. Die zwei Francis-Turbinen mit horizontaler Welle und einer Engpassleistung von zusammen 500 kW sind durchschnittlich 7 500 Stunden pro Jahr in Betrieb.

Weblink

Quellen

Tauernkraftwerke Kaprun