Strubergassensiedlung

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Blick auf die westlichen sanierten Häuser an der Rudolf-Biebl-Straße im Sommer 2024.

Die Strubergassensiedlung ist eine Wohnsiedlung in der Stadt Salzburg an der Strubergasse.

Allgemeines

Sie besteht aus rund 600 Wohnungen mit rund 1 200 Bewohnern. Die Strubergasse teilt die Siedlung in einen nördlichen und südlichen Teil. Der südliche Teil grenzt an die Bahnstrecke Rosenheim–Salzburg, der nördlich ist von der Rudolf-Biebl-Straße, der Leonhard-von-Keutschach-Straße und der Roseggerstraße begrenzt.

Am 31. Jänner 2011 beschloss der Stadtsenat, dass anstelle der bisher im Gespräch gewesenen Teilsanierung die Siedlung komplett erneuert und teilweise abgerissen wird. Die Quartiers-Erneuerung der Strubergassensiedlung wurde nach sechsjähriger Bauzeit im November 2018 abgeschlossen. 14 Häuser mit insgesamt 286 Wohnungen wurden generalsaniert und gemäß heutiger Wohnbedürfnisse adaptiert. Für die Umsetzung der Siedlungserneuerung mit thermischer Sanierung, Anschluss an das Fernwärmenetz der Salzburg AG sowie an das Mikro-Solarnetz des benachbarten Stadtwerk Lehen und die Implementierung eines nachhaltigen Mobilitätskonzepts wurde die Stadtgemeinde Salzburg am 3. April 2019 mit dem Energy Globe Award in der Kategorie "Erde" ausgezeichnet.

Sanierter Altbestand zwischen Strubergasse und der Bahnstrecke Rosenheim–Salzburg.

Den Preis nahm Planungsstadtrat Johann Padutsch gemeinsam mit Inge Strassl vom SIR bei der Gala im ORF Landesstudio Salzburg entgegen.

Die Zielsetzung für die Generalsanierung der Wohnsiedlung aus den 1950er-Jahren war es, eine zukunftsfähige und langlebige Wohnanlage mit hoher soziokultureller, funktionaler, ökologischer und ökonomischer Qualität zu gestalten. Die – großteils langjährigen – Bewohner*innen waren von Beginn an durch Informationsveranstaltungen und individuelle Gespräche in das Vorhaben eingebunden. Diese Herangehensweise hat nicht zuletzt wesentlich zum vorbildlichen Gelingen des Projekts beigetragen.

Maßnahmen im Rahmen des Sanierungskonzeptes

  • Thermische Sanierung: Fassadendämmung, neue wärmedämmende Fenster mit Isolierverglasung, Dämmung der Keller- und Geschossdecken.
  • Balkone: Jede Wohnung wurde im Zuge der Sanierung mit einem Balkon ausgestattet.
  • Energieversorgung: Anschluss an das Fernwärmenetz der Salzburg AG, Anschluss an Salzburgs größte thermische Solaranlage (2 048 m² Kollektor, 200 m³ Pufferspeicher) im Stadtwerk Lehen zur Nutzung von Überschusswärme. Zuvor waren zum Großteil Einzelheizungen und Gas-Etagenheizungen in Gebrauch, mit einem Mix aus Öl, Gas, Kohle und Holz.
  • Integrierte Freiraumgestaltung u.a. Gemeinschaftsgärten, Spielplatz, Unterflur-Müllsystem;
  • Mobilitätskonzept: moderne Rad-Infrastruktur, Reduktion der Oberflächenparkplätze (neue Tiefgarage mit 173 Stellplätzen), Mobilitätsmappe für Bewohner;

Energetischer Nutzen der Sanierung

Die ökologischen (und damit auch ökonomischen) Verbrauchswerte für 14 Häuser mit 286 Wohnungen, insgesamt 15 633 m² Wohnnutzfläche konnten durch die Generalsanierung drastisch reduziert werden. Die U-Werte für Fenster, Außenwände, Dach- und Kellerdecken verbesserten sich von Werten bis zu 2,8 auf neue Werte zwischen 0,15 und 0,35.

Der Heizenergiebedarf konnten von zuvor 93–150 kWh pro Quadratmeter auf neue Werte zwischen 27 und 34 kWh pro Quadratmeter gesenkt werden; anstelle von rund 2,2 Mio kWh für den gesamten Heizbedarf werden nur noch ca. 0,6 Mio kWh verbraucht. Insgesamt konnte eine CO2 Einsparung von 1,4 Mio kg erreicht werden.

Chronologie der Sanierung

  • 2008 Erste Gespräche über die Notwendigkeit der Sanierung
  • 2009 Zustandserhebung
  • 2010 Studie für Sanierungsvarianten
  • 2011 Beschluss im Gemeinderat zur Generalsanierung von 14 Häusern (sowie Neu-Errichtung von elf Häusern)
  • Informationsgespräche und etappenweise Umsiedlung Bewohner*innen
  • 2012 Ausschreibung europaweit gemäß Bundesvergabegesetz
  • Baubeginn
  • 2018 Fertigstellung Gesamtsanierungsprojekt

Weblink

Quellen