Stadtwerk Lehen

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Der Robert-Jungk-Platz im Stadtwerk Lehen.
Der Nordteil des Stadtwerks Lehen.
Der Südteil des Stadtwerks Lehen.
Der Nordteil mit Studentenheim.
Der Inge-Morath-Platz im Stadtwerk Lehen.
Der Südteil des Stadtwerks Lehen mit der Paracelsus Medizinische Privatuniversität.
nördliche Freiflächen
Panorama: Stadtwerk in Lehen

Das Stadtwerk Lehen befindet sich auf dem Grund des ehemaligen Stadtwerkeareals im Salzburger Stadtteil Lehen und stellt ein lebendiges Quartier aus Wohnraum und Raum für Bildung, Gesundheit, Life Science, Wirtschaft und Kultur dar.

Beschreibung

Das Stadtwerk wurde in zwei separaten, sich gegenseitig ergänzenden, Bereichen entwickelt. Für den nördlich gelegenen Wohnbereich zeichnen die beiden gemeinnützigen Salzburger Wohnbauträger gswb und Heimat Österreich verantwortlich. Er wurde Ende 2011 bezogen und umfasst 287 geförderte Miet- und Mietkaufwohnungen, sowie einen öffentlichen Kindergarten. Seit 2014 ist das Areal außerdem um ein an der Gaswerkgasse gelegenes Gebäude mit zusätzlichen 50 freifinanzierten Mietwohnungen reicher.

Charakteristisch für den Nordteil des Stadtwerks ist die urbane Sockelzone. Damit sind die zum "Boulevard" ausgerichteten Geschäftsflächen gemeint, die sich jeweils im Erdgeschoß der Wohnhäuser befinden. Sie bieten Raum für Kunst, Kultur und soziale Einrichtungen, schärfen so das Profil dieser Siedlung und schaffen Kommunikationsräume. Die Galerie Fotohof und die Stadtgalerie sind dort angesiedelt, ein Nahversorger, sowie das Hilfswerk Familien- und Sozialzentrum Salzburg Stadt mit dem Nachbarschafts und ein Carla-Laden der Caritas. Außerdem betreut die Volkshochschule Salzburg in der urbanen Sockelzone einen öffentlichen Boulderraum – ein vielseitiges Angebot, das verschiedenste Salzburger Zielgruppen dazu bewegen soll, dem Stadtwerk und Lehen einen Besuch abzustatten.

Den südlichen Teil des Areals entwickelte die PRISMA Unternehmensgruppe mit einem Schwerpunkt auf Life Sciences (Biowissenschaften), Wissenschaft und Bildung. Unter anderem haben sich die Paracelsus Medizinische Privatuniversität, das Med.chem. Labor Dr. Mustafa Dr. Richter OG, das Salzburger Unternehmen Biogena und verschiedene Bildungsinitiativen im Stadtwerk niedergelassen (ARGE Verein Salzburger Erwachsenenbildung, BiBer Bildungsberatung, Institut für Medienbildung, NTERSOL, Robert-Jungk-Bibliothek, Società Dante Alighieri Salzburg und Salzburger Bildungswerk).

Unterstrichen wird ein offener Bildungsanspruch durch die Ansiedlung der Volkshochschule Salzburg im Hochhaus der ehemaligen Stadtwerke, das nach einer modernen Generalsanierung ebenfalls zentraler Bestandteil des Stadtwerks wurde. Dieses bietet außerdem Raum für weitere Unternehmen und Initiativen, sowie für Ordinationen und Start-ups. In die ebenfalls von der alten Substanz erhaltene Frey-Villa an der Ecke Strubergasse-Gaswerkgasse, die ursprünglich einen Kindergarten beherbergte und während des Baus dann als Informationszentrum diente, ist mittlerweile das medizinische Unternehmen medPhoton eingezogen.

Abgerundet wird diese neue urbane Heterogenität durch das von der Trumer Privatbrauerei betriebene Restaurant Trumerei, das sich durch Bierspezialitäten in Lehen verankern konnte.

Ein Novum für Salzburg war aber nicht nur die innovative, urbane Konzeption des Stadtwerks, sondern auch die Schaffung von Instanzen, die aus dem Stadtwerk für das Stadtwerk agieren. So gilt der Hilfswerk Nachbarschaftstreff auch als direkter Ansprechpartner für Bewohneranliegen, die Quartierskoordination als Schaltstelle zwischen Unternehmen, Bewohner und Dritten. Die Quartierskoordination ist die operative Instanz des Vereins Stadtwerk, dem der Großteil der hier ansässigen Unternehmen und Initiativen angehört. Als lokaler Zusammenschluss fördert er so auch eine gemeinsame Identität die nicht nur nach außen, sondern auch nach innen, ins STADTWERK wirken soll.

Der Spatenstich für das Projekt erfolgte am 15. Oktober 2009. Im Sommer 2015 war der letzte Bauteil in Bau.

Die entstandenen Synergie-Effekte sollen sich über die direkten Begrenzungen durch Roseggerstraße, Gaswerk- und Strubergasse hinaus ausdehnen. Die zentralen Plätze im STADTWERK sind im nördlichen Teil der Inge-Morath-Platz, und südlich der Robert-Jungk-Platz.

Bauliche Probleme

Ein Teil der 2011 von der Heimat Österreich übergebenen Wohnungen erwies sich bereits 2022 als Sanierungsfall. Ein bautechnisches Gutachten spricht von einer mangelhaft verlegten Wärmedämmung, die zu Fäulnis hinter der Fassade geführt habe. Neben weiteren Mängeln wird auch die fehlerhafte Abdichtung von Terrassen und Balkonen kritisiert. Der Befund sorgte insbesondere bei jenen 43 Mietparteien für einen Schock, die nun eine Kaufoption für ihre Wohnungen haben (es geht um insgesamt 3145 Quadratmeter Nutzfläche).

Um die 70.000 Euro hätte eine 50-qm-Wohnung kosten sollen hieß es beim Einzug 2011. Der Angebotspreis der Heimat Österreich beträgt 2022 jedoch 182.000 Euro, zuzüglich 20.000 Euro für einen Tiefgaragenplatz. Dieser Verkaufspreis gilt nur bis zum Abverkaufsstichtag, dem 1. April 2023, heißt es im Begleitschreiben. Danach werde neu bewertet. Außerdem würden die Käufer mit ihrer Unterschrift der Heimat Österreich eine Blankovollmacht erteilen - über die Art und Weise der Mängelbehebung, über einen Vergleich mit dem damaligen Generalunternehmer, einer ARGE aus drei Salzburger Baufirmen, oder über eine Klage vor Gericht, die erhoben werde, wenn alle Bemühungen nicht fruchten, wie die Genossenschaft klarstellt. Im Raum stünden "eine Sanierung bzw. Preisminderung" für die Käufer.

Ein Bausachverständiger stellte im Auftrag der Heimat Österreich bei drei Häusern (84 Wohnungen, Inge-Morath-Platz) zahlreiche Schäden fest: Die Fassadenplatten seien gebrochen und nicht flächenbündig verarbeitet. Das Wärmedämmsystem sei möglicherweise nicht fachgerecht ausgeführt worden. Bei Balkonen und Terrassen sei das Gefälle nicht ausreichend, im Splittunterbau fehlten Entwässerungskanäle zu den Ablaufgullys. In der Außenanlage und innen gebe es Veralgung, Verschmutzung und Beschmierung an Wänden und Stiegen, Löcher im Putz durch die Hauseingangstüre; weiters Wasserschlieren, schadhafte Metallteile der Absturzsicherungen sowie Feuchtigkeitsschäden in Tiefgaragenplätzen.

Daten

Stadtwerk Facts
Standort Gaswerkgasse, Strubergasse, Roseggerstraße,
5020 Salzburg
Umsetzungszeitraum Herbst 2011 bis 2017
Grundfläche rd. 42 000 m² davon
rd. 17 500 m² bebaute Fläche
rd. 23 700 m² unbebaute und öffentlich zugängliche Fläche,
davon rd. 10 900 m² Grünfläche
Nutzfläche gesamt (im Endausbau): rd. 53 650 m² davon
rd. 19 000 m² Labor-, Ordinations- und Büroflächen für die

Schwerpunkte Life Sciences und Bildung
sowie Wirtschaftsdienstleistungen
rd. 20 620 m² geförderter Wohnbau
rd. 3 030 m² Studentenheim
rd. 1 000 m² kulturelle und soziale Einrichtungen
rd. 5 000 m² für Nahversorgung und freifinanzierten Wohnbau und
rd. 5 000 m² Grundfläche westlich (in Entwicklung)

Investitionsvolumen rd. EUR 123 Mio.
(davon rd. EUR 75 Mio. im von der PRISMA realisierten südlichen Teil)

Projektpartner

Bilder

 Stadtwerk Lehen – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Quellen

Weblinks