Walchen


Walchen ist eine Katastralgemeinde und Ortschaft im Gebiet der Pinzgauer Gemeinde Piesendorf.
Lage
Er befindet sich westlich des Hauptortes an der Sonnseite des Salzachtals.
Geschichte
Naglköpfl
Westlich von Walchen liegt das Naglköpfl, eine Rückfallkuppe, die weithin sichtbar ist und seinerseits einen grandiosen Weitblick über das Salzachtal bietet. Das dort befindliche Bauerngut, heute Naglkölpflbauer genannt, hieß eigentlich >Naglgitschn<, was sich von >gitzen< in der Bedeutung von >gutzen< und >guckezen< ableitet und auf den Ausblick Bezug nimmt. Auf dem Naglköpfl befand sich eine bronzezeitliche Siedlung, die als solche von Martin Hell durch Lesefunde identifiziert, jedoch bisher archäologisch nicht näher untersucht wurde.
Die Walcher
"Nach dem Ort Walchen nannte sich das letzte hochfreie Geschlecht im Gebiete von Salzburg." Die Walcher gingen Mitte des 13. Jahrhundert in die Ministerialität über und starben in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhundert aus. Dieser Adelsfamilie entstammte der Erzbischof Friedrich II. von Walchen (1270 – 1284). Er war der tätigste Verbündete von König Rudolf von Habsburg im Kampf gegen Otakar II. Premisl.
Die Burg Walchen
- Hauptartikel Burg Walchen
Die Burgstelle der Walcher, d. h. des Walcherturms befand sich auf einer Rückfallkuppe nördlich des Dorfes Walchen nahe dem noch heute bestehenden Bauerngut Guthunden. Sie ist leider im Jahr 1976 Bauarbeiten zum Opfer gefallen. Bei den im Jahr 1974 erfolgten Grabungen konnten nördlich davon die Reste eines Vorgängerbaues aufgefunden und dokumentiert werden. Bei diesem handelte es sich um den wohl ältesten Sitz derer von Walchen, die eigentliche Burg Walchen.
Quellen
- "Handbuch der Historischen Stätten Österreich, Alpenländer und Südtirol, Zweiter Band, Alfred Kröner Verlag Stuttgart, Kröners Taschenausgabe279, Hrsg. DDr. Franz Huter, 2. überarb. Auflage 1978
- Franz Hörburger: "Salzburger Ortsnamenbuch", S. 43, Hrsg. Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg, 1982
- Leopold Ziller: "Die Salzburger Familiennamen", S. 96 – 97, Hrsg. Gesellschaft für Salzburger Landeskundee, Salzburg, 1986