Dominik Meierhofer
Dominik Meierhofer (* 12. Juli 1994 in Kuchl) ist ein Salzburger Extremradsportler aus Kuchl der 2019 eine Variante des Race Around Austria (RAA) gewann.
Leben
Dominik Meierhofer maturierte im Holztechnikum Kuchl. Während seiner fünfjährigen Ausbildung an dieser Schule und seiner zeitaufwendigen Diplomarbeit fand er sein Hobby der Häuserplanung. Nach dem Zivildienst beim Roten Kreuz in Hallein begann er im elterlichen Familienbetrieb, dem "Autohaus Wenger" zu arbeiten. Nebenbei macht er ein Fernstudium für Autohaus Management auf der Fachhochschule in Kufstein in Nordtirol.
Sportliche Karriere
Mit 15 Jahren trat er dem örtlichen Radverein bei und fuhr seine ersten Rennen in Österreich. Dabei schnitt er immer wieder erfolgreich ab und wurde mehrfacher Landesmeister in den Disziplinen Kriterium, Straßen und Zeitfahren, wobei seine Lieblingsdiziplin das "Kriterium". Im "Ferry Dusika Stadion" in Wien wurde er in dieser Disziplin Vizestaatsmeister. Im Juni 2017 hatte er beim Glocknerman in der Disziplin "Sprint" teilgenommen. Nach 450 km und 7 500 Höhenmeter in 19 Stunden und vier Minuten kam er als Zweiter ins Ziel.
2016 war Meierhofer sein erstes 24-Stunden-Rennen gefahren. "Alles haben wir damals falsch gemacht", sagt er in einem SN-Gespräch. Er aß und trank falsch. Er verlor acht Kilo, fuhr sich radikal ans Ende seiner Kräfte, weit hinein in die rote Zone. Aber genau diese Zone muss vermieden werden. Es geht um Dauerhaftigkeit, nicht um punktuelle Spitzenwerte. Drei Mal startete er dort über die 1 500-Kilometer-Strecke, zwei Mal bei der Challenge rund um Oberösterreich und ein Mal beim RAA Extreme. Und bei jedem Antreten gab es Unwägbarkeiten und Überraschendes.
2019
Extrem knapp, extrem überraschend und sportlich war das Rennen ohnehin ein ganz eigene Liga: Eine "Wimpernschlag-Entscheidung" bescherte Extremradfahrer Dominik Meierhofer aus Kuchl im August 2019 den Sieg beim Race Around Austria 1 500. Acht Minuten. Mit diesem vergleichsweise knappen Vorsprung erreichte Dominik Meierhofer am Samstag, 17. August 2019, nach zwei Tagen, 15 Stunden und sechs Minuten das Ziel beim Race Around Austria 1 500. Lange hatte es nach einem Sieg des Niederösterreichers Philipp Kaider ausgesehen, kurz vor Bischofshofen musste er aber aufgrund von Erschöpfung aufgeben. Dahinter kämpften Florian Atzlesberger und Dominik Meierhofer um den wieder offenen Sieg, über den sich schließlich der 25-jährige Kuchler freuen durfte.
1 500 Kilometer und 17 000 Höhenmeter in gut 63 Stunden: Das RAA 1500 folgt im Wesentlichen der Strecke des "großen" Race around Austria (2 200 km und 30 000 Höhenmeter nonstop entlang grenznaher Straßen), allerdings wird der Westteil der Strecke weggelassen, es bleiben rund 1 500 km und 17 000 Höhenmeter. 2018 hatte Meierhofer die Race Around Austria Challenge (560 km und ca. 6 500 Höhenmeter rund um Oberösterreich) in 19:47 Stunden bewältigt.
2024
Im Juni 2024 beendete Meierhofer nach fast 5000 Kilometer glücklich, aber müde im Ziel: Er hatte in der Nacht auf Freitag, den 21. Juni 2024, das Race Across America beendet. Er wurde bei seiner Premiere Dritter. Genau um 23 Uhr am 20. Juni mitteleuropäischer Zeit war der 29-Jährige Kuchler am Ziel in Atlantic City. Beschallt von den Klängen der österreichischen Band Wanda aus dem Begleitfahrzeug ging es auf die letzten drei Kilometer: "...vielleicht dauert's nimma lang", sangen Wanda. Im Ziel empfingen ihn unter anderem seine Frau und seine Tochter, die während der Fahrt ihren ersten Geburtstag gefeiert hatte.
Für Dominik Meierhofer endete dieses Rennen nach seinem Start am 10. Juni in Oceanside in Kalifornien in der Nacht auf Freitag nach 3 065 Meilen - oder 4 932,6 Kilometer. Er überwand dabei rund 50 000 Höhenmeter. Er wollte die Strecke in zehn Tagen schaffen - das gelang. Er brauchte neun Tage und zwei Stunden und 13 Minuten.
Das berühmteste und eines der härtesten Ultra-Radrennen der Welt, das Race Across America (RAAM), führt von der Pazifikküste zum Atlantik, auf dem Rennrad, mit ein paar wenigen Schafeinheiten.
Das Race Across America war auch für die 13-köpfige Begleitcrew eine anstrengende Herausforderung. Es musste in Schichten gearbeitet werden. Es galt dabei nicht nur ständige Kontakt zu ihm zu halten, ihn zu motivieren, ihn während der Fahrt mit Getränken und Essen zu versorgen, ihn auf Schwierigkeiten auf der Strecke aufmerksam zu machen. Ein Fahrzeug musste den Radler immer begleiten. Auch dabei galt es klare Regeln zu beachten. Untertags etwa durfte nicht im FollowU Vehicle Modus gefahren werden, sondern im Leap Frog Modus. "Das bedeutet, dass wir nicht direkt hinter Dominik fahren und ihm aus dem Auto verpflegen dürfen", erklärt seine Schwester Hanna Meierhofer. Daher müsse man Dominik "immer wieder überholen und im Laufen auf der Straße verpflegen". Dabei galt es vor allem auf den ersten paar hundert Kilometern auch ein ideales Hitzemanagement zu schaffen. Alle 15 bis 20 Minuten bekam Meierhofer da Eiswasserflasche, um den Körper zu kühlen. "Außerdem bekam er von uns immer wieder Eisstrümpfe, Strumpfhosen mit Eiswürfel gefüllt. Die steckte sich Domi entweder in seine Brust oder in seinen Rücken", sagt Schwester Hanna.
Auch ein unverschuldetes Problem zu Beginn des Rennens bracht den Rennradler nicht außer Tritt. Wegen der Insolvenz des deutschen Reiseveranstalters FTI waren alle gebuchten Fahrzeuge und Unterkünfte des Begleitteams des Extremradlers blockiert. Man hatte alles vor Langem über ein Reisebüro gebucht, das über TUI gebucht hatte. Wo wiederum in den USA mit FTI kooperiert wurde. Es gelang aber mit zusätzlichem finanzielle Aufwand knapp vor Rennstart alles zu regeln.
Quellen
- "Salzburger Nachrichten" ein Beitrag von Matthias Petry in den "Tennengauer Nachrichten" vom 20. August 2019
- www.sn.at, 21. Juni 2024
- www.autohaus-wenger.at, aus dem Leben von Dominik Meierhofer, abgefragt am 21. Juni 2024