Beda Winkler
P. Beda (Taufname: Joseph) Winkler OSB (* 23. August 1910 in Abtenau;[1] † 11. Februar 1998 in der Stadt Salzburg) war Benediktiner der Salzburger Erzabtei St. Peter und insbesondere langjähriger Prior der Erzabtei.
Leben
Joseph Winkler, Sohn der ledigen Bauerstochter Katharina Winkler und des Gabriel Pichler, besuchte die Volksschule Abtenau, dann das Konvikt St. Peter und das Erzbischöfliche Privatgymnasium Borromäum. Nach der 6. Klasse trat er am 28. August 1930 in die Erzabtei St. Peter ein und erhielt den Klosternamen Beda. Die philosophischen und theologischen Studien absolvierte er an der Theologischen Fakultät in Salzburg. Am 2. September 1934 leistete er die ewige Profess. Am 3. Juli 1938 empfing er in der Stiftskirche St. Peter von Weihbischof Johannes Filzer die Priesterweihe, die Primiz hielt er am 10. Juli 1938 in Abtenau.
Nach Monaten als Wallfahrtspriester in Maria Plain (April-Juli 1939) und der Aushilfe in der sanktpetrischen Pfarre Wieting in Kärnten (Juli und August 1939) war er von September 1939 bis September 1945, somit im Großteil der NS-Zeit, Kooperator in der sanktpetrischen Pfarre Abtenau.
Als der Konvent im Herbst 1945 aus dem Exil nach St. Peter zurückkehren konnte, würde P. Beda mit der Erziehung des klösterlichen Nachwuchses betraut.
In seiner Klosterlaufbahn war er
- 1945–1947 Brüdermeister in St. Peter,
- 1945–1991 Kustos der Abteikirche,
- 1945–1976 Gastmeister,
- 1947–1950 Präfekt im Kolleg St. Benedikt,
- 1949–1971 Novizenmeister und Klerikerdirektor,
- 1950–1954 Spiritual im Kolleg St. Benedikt,
- 1951–1991 Prior,
- 1991–1997 Subprior und
- bis 1997 Brüdermagister.
Die wichtige Aufgabe eines Priors der Erzabtei übte er ungewöhnlich lange, gestalterisch und einflussreich aus. Wegen zunehmender Altersbeschwerden resignierte der Achtzigjährige am 22. Mai 1991 freiwillig auf dieses Amt.
P. Beda war auch ein gesuchter Beichtvater. Besonders die vielen Schwesterngemeinschaften in der Umgebung der Stadt nahmen seine Dienste als geistlicher Begleiter gerne in Anspruch – er war ordentlicher Beichtvater in Maria Sorg von 1947 bis 1959, in Nonnberg von 1949 bis 1958, bei den Eucharistinerinnen von 1954 bis 1964, ständig auch außerordentlicher Beichtvater in diesen Häusern.
P. Beda verstand sich als ein christlicher Humanist. Er bejahte Wissen und Vernunft, verkörperte aber auch Mystik und Askese. Dabei ging er behutsam vor und versuchte die Spannungen der Kirche zwischen Tradition und Gegenwart auszuhalten. Einerseits war P. Beda offen für die Fragen der Zeit, andererseits aber auch fest verwurzelt im kostbaren Schutz der kirchlichen Überlieferung. Er war eine tief spirituelle Persönlichkeit, ein prägnanter Prediger und ein gesuchter Beichtvater.
Ein wesentliches persönliches Interesse galt den Kunstschätzen und Kulturgüter der Erzabtei St. Peter. Deren sachgerechte Pflege und Erhaltung sowie die Restaurierung der verschiedenen zu St. Peter gehörenden Kirchen und Kapellen waren ihm ein wichtiges Anliegen. Er war auch Ehrenamtlicher Korrespondent des Bundesdenkmalamtes.
Quellen
- RES (Regesta Ecclesiastica Salisburgensia): Winkler, Beda Josef (1910-1998)
- Salzburger Nachrichten, 13. Februar 1998, S. 17 (SN-Archivseite): Parte mit Nachruf
Einzelnachweis
- ↑ Taufbuch der Pfarre Abtenau, Bd. XIII B S. 469