Hellbrunner Allee

Bild
Hellbrunner Allee.jpg
Hellbrunner Allee
Länge: ca. 2500 m
Startpunkt: Hofhaymer Allee
Endpunkt: Fürstenweg
Karte: Googlemaps

Die Hellbrunner Allee verbindet in der Stadt Salzburg den Landschaftsraum Freisaal mit Hellbrunn und bildet dabei die Hauptachse des Hellbrunner Landschaftsgartens.

Geschichte

Sie wurde am Beginn des 17. Jahrhunderts im Auftrag von Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems als erweiterte Gartenachse im Landschaftsgarten Hellbrunn angelegt. Sie ist heute die älteste erhaltene herrschaftliche Allee Mitteleuropas und vermutlich die weltweit älteste erhaltene herrschaftliche Allee.

Die Hellbrunner Allee wurde von 1613 bis 1615 im Zuge des von Fürsterzbischof Markus Sittikus in Auftrag gegebenen und im Geiste der Spätrenaissance ausgeführten Baus von Schloss Hellbrunn, samt der zugehörigen großzügigen Gartenanlage, angelegt.

 
Alleeimpression

Diese Allee war repräsentativer Zufahrtsweg mit weit ausgreifenden Landschaftsgärten zu beiden Seiten des fürstlichen, baumbestandenen Weges. Der Grünraum beiderseits der Allee mit dem Hellbrunnerbach im Westen und dem (heute trockengefallenen) Eschenbach im Osten ist heute der weitum besterhaltene Renaissance-Landschaftsgarten Europas.

Ursprünglich war diese Allee vor allem von Steineiche, Schwarzpappel und Rotbuche bestimmt. Eine stärkere Berücksichtigung der Baumarten Steineiche und Rotbuche bei der Neupflanzung von Bäumen bleibt wünschenswert.

Verheerende Stürme richteten zu Weihnachten 1954 großen Schaden an. In der Hellbrunner Allee wurden mehrere Baumriesen, die noch aus der Zeit von Markus Sittikus stammten, vom Sturm gefällt, berichteten die "Salzburger Nachrichten" in ihrer Ausgabe vom 27. Dezember 1954.

 
Hellbrunner Allee, Ansicht vom Hellbrunner Berg aus

Bauten des Hellbrunner Landschaftsgartens entlang der Allee

  • "Neben der Altstadt ist die Hellbrunner Allee mit ihrem im Großen und Ganzen noch intakten Bestand mächtiger alter Bäume, daran aufgereiht die einzigartige Kette von Schlössern und Schlösschen schlechterdings das Wertvollste, was Salzburg überhaupt besitzt" Zitat von Prof. Hans Sedlmayr.

An der Hellbrunner Allee oder in nächster Nähe in ihrem Landschaftsgarten befinden sich von Norden nach Süden folgende Herrensitze:

An der Hellbrunner Alle liegt auch das Fischergut oder Fischerhäusl.

 
Hellbrunner Allee, Verlauf im Bereich Morzg-Kleingmain, mit Festungsblick

Kleindenkmäler

Baumbestand

(Stand: 2016)

Bäume sind das beherrschende und gestaltende Element jeder Allee. Der Baumbestand in der Hellbrunner Allee hat sich in den letzten vierhundert Jahren dem Zeitgeschmack entsprechend verändert. Stieleiche, Rotbuche und Alberbaum (Pappeln) waren die vorherrschenden Baumarten, als die Allee angelegt wurde. Um 1850 kamen Linde und Rosskastanie hinzu, die die Buche und Pappel zunehmend verdrängten. Am Kreuzhofweg standen früher Apfel- und Birnbäume, die in den 1990er-Jahre durch Ebereschen ersetzt wurden.

Die ältesten Bäume der Hellbrunner Allee sind im Wesentlichen Stieleichen. Jüngere Bäumen unter 200 Jahren sind nur zu etwa neun Prozent Eichen. Die Rotbuche wurde im 19. Jahrhundert beim Ersatz immer weniger und zwischen 1900 und 2000 fast gar nicht berücksichtigt, sodass ihr Anteil sehr stark zurückgegangen ist. In den letzten 15 Jahren wurde ihr Anteil von drei Prozent auf sechs Prozent gesteigert. Alte und auch modrige Bäume sind auch von großer Bedeutung in der Allee.

Heute (Stand 2016) ist der Baumbestand in der Hellbrunner Allee gut durchmischt: Von insgesamt 621 Bäumen sind 138 Winterlinden, 132 Sommerlinden. Es gibt 81 Stieleichen und 72 Rosskastanien, 45 Rotbuchen, 44 Eschen, 40 Spitzahorne und 40 Bergahorne und 18 Hainbuchen. Zudem wachsen dort auch je zwei Bergulmen, Traubeneichen, Silberlinden und Krimlinden sowie je eine Flatterulme, eine Einblatt-Esche und eine Weißpappel.[1]

Nicht Teil dieses Kapitels ist der Baumbestand im weiteren Umfeld der Allee.

Natur

Die Allee gehört zum Landschaftsschutzgebiet Salzburg-Süd und besitzt für die Kleintierwelt, für Fledermäuse, Vögel und holzbewohnende Käfer eine herausragende Bedeutung. Eine Vielzahl der zahlreichen in der Hellbrunner Allee nachgewiesenen Käferarten ist heute Mitteleuropa weit sehr gefährdet. Viele von diesen Käfern werden hierzulande nicht überleben können, wenn nicht von Naturschutzseite ausreichende und effiziente Maßnahmen gesetzt werden. Den letzten Resten der einstigen Urwaldbewohner kann hier eine Überlebenschance geboten werden. Künftig sollte deshalb extrem vorsichtig bei "Sanierung" und "Erneuerung" alter Bäume vorgegangen werden.

 
Hellbrunner Allee am südlichen Ende in Schlossnähe

Weblinks

Bilder

  Hellbrunner Allee – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Literatur und Quellen

Einzelnachweis

  1. Dr. Reinhard Medicus, Die Hellbrunner Allee und ihr Baumbestand, Seite 41-45, aaO