Arthur-Wasserkraftwerk der Mitterberger Kupfer AG

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Das Arthur-Wasserkraftwerk der Mitterberger Kupfer A. G.

Das Arthur-Wasserkraftwerk der Mitterberger Kupfer AG war eine Kraftwerksanlage im Pongau.

Über die Anlage

Das vom Mühlbach durchzogene bergige Gelände von Mühlbach am Hochkönig nach Mitterberghütten in Bischofshofen ist das Erzrevier der Mit­terberger Kupfer A. G. Ungefähr 25 km Stollen durch­ziehen nach den verschiedenen Richtungen die dem Hochkönigstock vorgelagerten Berge, durch welche kupfer- und nickelhaltiges Erz zutage gefördert wurde. Die Bemühungen, die Transporte von Mühlbach ins Tal zu ver­billigen, ließ in den 1920er-Jahren den Plan reifen, einen Stollen quer durch den Berg zu schlagen, um durch die­sen mittels Zügen die Erze ins Salzachtal und von dort durch eine Drahtseilbahn zur Hütte zu bringen. Dieser Stollen sollte auch Aufschluss ge­ben über das Erzvermögen des zwischen dem Mühlbach und der Salzach liegenden Gebirgszuges.

Der Plan wurde verwirklicht, wobei ein alter, bestehender, bergbaulicher Stollen zum Teile benützt wurde, um den Vortrieb zu er­leichtern, der im Jahre 1907 vom Osten, also vom Salzachtal, und im Jahre 1913 vom Westen, von Mühlbach, begann. Nach mehrjährigem Vortrieb wurde der Stollen durchschlägig und hatte die Länge von un­gefähr 5 000 m erreicht. So war ein Aufschluss- und Förder­stollen geschaffen, durch welchen die erzbeladenen Züge von Mühlbach ins Salzachtal rollten. Dort erfolgte, 200 m über der Talsohle, der Umschlag der Erze in eine Seilbahn, die den Transport zur "Kupferhütte Mitterberghütten" besorgt.

Dieses für die damalige Zeit hochmoderne Werk — eine der größten indu­striellen Anlagen des Landes Salzburg — verfügte zwar über bedeutende kalorische Energiequellen und eigene hydraulische Kraftanlagen; es ergab sich jedoch mit der in den Jahren vor 1929 durchgeführten bedeutenden Erweiterung und Moderni­sierung des Werkes die Notwendigkeit, dem Betriebe neue Energien zuzuführen. Der vorerwähnte 5 000 m lange Stollen — nach dem Präsidenten der Mitterberger Kupfer A. G., Dr. Arthur Krupp, "Arthur-Stollen" genannt — gab die An­regung zu einem Projekt, nach welchem das Wasser des Mühlbaches im Orte Mühlbach gefasst und durch den Arthur-Stollen geleitet werden sollte, um es dann über ein Gefälle von 200 m einer in der Salzach­ebene zu situierenden Kraftzentrale zuzuführen.

Das Projekt bot den großen wirtschaftlichen Vorteil, dass mit einer schon bestehenden Ober­wasserführung gerechnet werden konnte, dass also beim Ausbau eines sol­chen Werkes bedeutende Kosten entfallen mussten. Dieser für die künftigen Stromkosten so günstige Umstand, dann die im Zuge befindliche Erwei­terung des Werkes ließen den Entschluss reifen, an den Ausbau dieser An­lage zu schreiten.

So entstand das Ar­thur-Kraftwerk, eine Wasserkraftanlage, die in ihrer Durchbildung und Ausführung in dem Artikel (siehe Bilder) beschrieben ist.

Im Auftrag von Arthur Krupp wurde 1928 ein Kraftwerk für die Versorgung des Mitterberger Kupferbergbaues in Mühlbach am Hochkönig]] errichtet. Es nutzt Mühlbach.

1935 kam das Kraftwerk in den Besitz der Österreichischen Kraftwerke AG. Der ursprüngliche Triebwasserweg verlief in der Sohle eines alten Bergwerksstollen. 1989 wurde die Anlage mit Ausnahme des historischen Krafthauses neu errichtet.

Besichtigungen sind nach Vereinbarung möglich (Energie AG).

Technische Daten

Kraftwerkstype: Ausleitungskraftwerk im Laufbetrieb
Gesamteinzugsgebiet: km²
durchschnittl. Jahreserzeugung: 25 000 MWh
Engpassleistung: 6 000 kW
Turbine: eine Peltonturbine
Bruttofallhöhe: 263,4 m
Ausbaudurchfluss: 2,6 m³/s
Synchrongenerator: Nennleistung 6.000 kW
Bauzeit: 1928/1989

Bildergalerie

Quellen

  • ANNO, "Österreichische Wasserwirtschaft", Ausgabe Nr. 12, 1929, Seite 200
  • Energie AG