Filialkirche St. Ägidi

Aus SALZBURGWIKI
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Im Bild Bürgermeister Manfred Sampl vor der Ägidikirche. 2025.
Filialkirche St. Ägidi und die Kalvarienbergkapelle mit Kreuzigungsgruppe

Die Filialkirche St. Ägidi ist eine denkmalgeschützte Kirche in St. Michael im Lungau. Sie steht weithin sichtbar westlich von St. Michael am Südhang des Speierecks.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Kirche im Jahr 1278. Sie wurde vermutlich als Eigenkirche der Herren von Weißpriach gegründet. Geweiht ist die Kirche dem südfranzösischen Abt Ägidius, einem der Vierzehn Nothelfern, der besonders in wald- und wasserreichen Gebieten verehrt wurde. Die Kirche wurde 1650 umgebaut und nach Norden erweitert. Im Spätbarock wurde die Kirche zum Wallfahrtsort, worauf viele Votivbilder hinweisen. Diese Wallfahrt ist aber heute bereits erloschen.

Das Kulturdenkmal wird seit 2024 aufwändig saniert. Pfarre und Gemeinde gehen von Gesamtkosten im Betrag von 300.000 Euro aus. Land Salzburg, Erzdiözese, die Kommune, Pfarre sowie Spenden ermöglichen gemeinsam die Arbeiten. Rund 23.000 Euro stellt das Land Salzburg für die erste Sanierungsetappe der Kirche zur Verfügung. Die Gelder stammen aus dem Kulturressort, für das Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll zuständig ist. Rund 62.000 Euro steuert St. Michael im Lungau für die Sanierung von der Ägidikirche bei, die Erzdiözese rund 70.000 Euro.[1]

Außenansicht

Der Bau mit dem massiven Ostturm, der 1708 seine barocke Zwiebelhaube erhielt, ist im Kern eine romanische Chorturmkirche. Zur Kirche gehört eine barocke Kalvarienbergkapelle mit Kreuzigungsgruppe und Schächern, die 1706 erbaut wurde.

Innenausstattung

Im Hauptschiff befindet sich eine flache barocke Stuckdecke. Der barocke Hochaltar stammt aus der Zeit um 1720. Das Altarbild mit einer Darstellung des Kirchenpatrones St. Ägidius ist eine Arbeit des Salzburger Malers Sebastian Stief und stammt aus dem aus dem Jahr 1883. Zur barocken Ausstattung der Kirche gehören noch die beiden Figuren der Heiligen Georg und Florian, der reichgeschnitzte Tabernakel, die Figuren im Aufsatz sowie das Oberbild des heiligen Leonhard als Gefangenenpatron. Die Kanzel ist ebenfalls aus dem Barock. Im Chor ist eine barocke Kreuzigungsgruppe zu sehen. Eine Konsolfigur des hl. Leonhard, ein Marienbild, ein Kruzifix über dem Chorbogen, ein Ölgemälde der Maria Immaculata sowie weitere Bilder vervollständigen die Ausstattung.

Ein gotisches Fresko mit der überlebensgroßen Darstellung des hl. Christophorus aus der Zeit um 1400 wurde unter dem 1650 gebauten Sakristeidach 1968 entdeckt.

Quelle

Einzelnachweis