Homöopathie in Salzburg

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Gobuli.
Homöopathische Mittel.

Die Homöopathie ist eine anerkannte Heilmethode[1] und wird der Alternativmedizin zugerechnet.[2]

Einleitung

Zwei von drei Österreichern haben Homöopathie zumindest ausprobiert. Es werden dafür knapp 50 Millionen Euro jährlich ausgeben. In der Bundesrepublik Deutschland sind es bis zu 670 Millionen Euro. Der gesamte europäische Markt für homöopathische Mittel wird auf eine Milliarde Euro geschätzt. Nach Umfragen sind in England, Dänemark oder Norwegen ein Prozent der Bevölkerung von der Wirkung der Homöopathie überzeugt, in Deutschland sind es zwischen elf und 13 Prozent.

In der Homöopathie werden Wirkstoffe von Pflanzen, nicht nur giftiger[3], sondern auch anderer Pflanzen, die aus der Pflanzenheilkunde bekannt sind. Die Wirkstoffe der Pflanzen werden in einer sehr hohen Verdünnung dann verwendet. Ähnlich wie bei Atomen reichen minimale Mengen der Wirkstoffe, die mit Trägermitteln (Wasser, Alkohol oder in Form von Globuli) verabreicht werden, um eine Wirkung zu erzielen. Diese Wirkungen sind jedoch umstritten, da die Schulmedizin fehlende wissenschaftliche Untersuchungen bekrittelt. Nichtsdestoweniger gibt es aber auch in den Reihen der Schulmediziner überzeugte Homöopathen.

Samuel Hahnemann (* 1755; † 1843), der "Vater der Homöopathie", hatte als Erstes die Individualität des Patienten in den Vordergrund gerückt, jeden Menschen als Einheit aus Körper und Seele zu betrachten. Auch sei es natürlich völlig richtig, sich das Leiden genau mit ausreichend Zeit und Einfühlungsvermögen anzuhören.

Der Dachverband der Europäischen Akademien, das European Academies Service Advisory Council (EASAC) empfiehlt keineswegs, Homöopathie als eine Art von gefährlichen Unfug zu verbieten. Vielmehr wird die Wahlfreiheit jedes Patienten in den Mittelpunkt gestellt. Wobei sie darauf hinweist, dass es Probleme juristischer oder ethischer Art geben könnte, wenn ein Arzt bewusst ein Medizinprodukt empfehle, "von dem er weiß, das es biologisch wirkungslos" sei. Dies im Zusammenhang mit der Gefahr, dass Patienten eine gebotene "schulmedizinische" Behandlung nicht oder verspätet in Anspruch nehmen würden.

Was sagen Fachleute zur Homoöpathie?

  • Helmut Denk, Mediziner und Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften: "Eine Sache muss man schon anerkennen: Auch Placebo ist in vielen Fällen ein durchaus starker Effekt. Und eine Therapie, die einen solchen auslöst, hilft dem Patienten ja auch wirklich." [...] "Eine ideale Medizin würde daher auf nachweislich wirksamen Therapien beruhen, aber bei der Anamnese und der Beziehung zum Patienten trotzdem die nötige Einfühlsamkeit haben."
  • Wolfgang Sperl, Kinderarzt, ehemaliger Primararzt an der Uniklinik Salzburg, aktuell (2022) Rektor der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität. Für Sperl ist jeder Mensch, jeder Patient, "eine bio-psycho-soziale" Einheit, womit er meint, dass Körper, Seele, Psyche und besonders die Beziehungen wichtig seien für Gesundheit und gegebenenfalls auch Krankheit. Er selbst war nie Homöopath oder hat diese Arzneien eigeninitiativ Patienten nahegelegt. Aber er argumentiert gegen eine "Polarisierung" zwischen Schul- und Komplementärmedizin. "Von Alternativmedizin will ich gar nicht sprechen, denn Dinge wie Homöopathie oder Akupunktur sollen Ergänzungen zur Schulmedizin sein, diese aber nicht ersetzen. Deshalb ist mir der Begriff 'integrative Medizin' am liebsten." Homöopathie habe da ihren Platz, aber eben "vermutlich größtenteils als Placebo". Aber auch er ist der Meinung, dass Placebo sehr starke Wirkungskraft entfalten kann und keineswegs etwas Schlechtes sei.
  • Andreas Huss, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse meint über Globuli "das sind nur Zuckerkugerl" und weiter "die Homöopathie hat keine wissenschaftliche Evidenz". Allerdings bestreitet er nicht, dass Globuli und homöopathische Tropfen eine positive Wirkung für manche Patienten haben können. "... Wer heilt, hat recht."
  • Doris Schöpf, Referentin für Komplementärmedizin bei der Salzburger Ärztekammer ist überzeugt "Homöopathie ist wirksam." Wie die Homöopathie mit ihren "potenzierten" (verdünnten und vermischten) Tropfen und Globuli wirkt, sei noch nicht geklärt. Aber dass Homöopathie wirke, sei durch mehrere Studien belegt, die "nach allen Regeln der Kunst" durchgeführt worden seien. Diese Forschungsarbeiten zeigen klar, dass "die Wirkung nicht nur durch den Placeboeffekt zu erklären ist". Schöpf verweist auch auf die Schweiz, wo die Kosten fpr die Homöopathie von den gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen würden.
  • Michael Frass ist Internist und Homöopathie-Befürworter. Auch er verweist darauf, dass die Wirksamkeit von homöopathischen Mitteln klar durch Studien bewiesen seien. Die Homoöpathie arbeite allerdings mit "qualitativen Parametern", die schwer zu messen seien. "Wenn ich mich heute gesund fühle - wie wollen Sie das messen?" Die Wirksamkeit erklärt er so: "Darin ist offenbar eine Information der ursprünglichen Arznei gespeichert; das kann eine Pflanze, ein tierischer Stoff oder ein Mineral sein. Aus der Physik wissen wir: Ein einzelnes Atom kann Hunderte Millionen Atome beeinflussen. Daran sieht man schon, wie wenig notwendig ist, um eine starke Wirkung zu erzielen."

Ärzte in Salzburg, die sich mit Homöopathie beschäftig(t)en (Auswahl)

  • Medizinalrat Dr. Klaus Connert in Köstendorf ist Arzt für Allgemeinmedizin, ehemaliger Sprengelarzt, führte ein Institut für Integrative Medizin und ist Universitätslektor für Komplementärmedizin und Homöopathie an der Universität Innsbruck.
  • Dr. med. Florian Connert, Homöopathie-Ausbildung bei der Österreichischen Gesellschaft für Homöopathische Medizin 2010–2013
  • Dr. Harriet Dobrowolsky-Kribus, Ärztin für Ganzheitsmedizin und klassische Homoöpathie
  • Dr. Dietmar Payrhuber führt seit 1982 eine Praxis für klassische Homöopathie in Salzburg
  • Dr. Gudrun Pichler: "In der Homöopathie werden dem Organismus natürliche (pflanzliche) oder synthetische Wirkstoffe in extrem verdünnter Form zugeführt. Die Homöopathika geben an den Körper Reize und Informationen weiter, die den Organismus dazu bringen, selbst mit seiner "Heilungskraft" zu beginnen", Zitat von der homepage[4]
  • Dr. Adrian Spechtler, ehemaliger Arzt in Anif

Apotheken, die sich besonders mit Homöopathie beschäftigen (Auswahl)

Unternehmen im Land Salzburg, die homöopathische Mittel erzeugen

Pflanzen, die in der Homöopathie verwendet werden (Auswahl)

Weblinks

Quellen

Einzelnachweise

  1. nach ÖGHM
  2. SNWochenende
  3. SNWochenende
  4. www.dr-pichler.at