Josef Gold
Josef Gold (* 2. Februar 1840 in Bruck im Pinzgau; † 15. Mai 1922 in der Stadt Salzburg) war ein Salzburger Maler und Restaurator in der Zeit des späten Biedermeiers.
Lebenslauf
Josef Gold war der Sohn des Brucker Tischlermeisters Josef Gold und seiner Frau Anna, geborene Hofer.[1] Er erlernte das Tischlerhandwerk und besuchte von 1854/55 die Gewerbeschule Salzburg. 1861/62 studierte er bei Moritz von Schwind in München, arbeitete dann zuerst in St. Johann im Pongau und kam 1870 in die Stadt Salzburg. Seit 1886 war er Hausbesitzer in der Neutorstraße (heute Hildmannplatz 3), wo er auch sein Atelier hatte.
Zu dieser Zeit wurde das Klausentor repariert. Gold bewarb sich um die Arbeit, bei deren Vergebung damals der Maler Georg Pezolt das maßgebende Wort hatte. Gold bekam die Ausführung der Arbeit übertragen, mit dem Bemerken "Vergütung gibt es keine". Unter der Oberleitung von Pezolt führte Gold tatsächlich die Arbeit ohne Entgelt durch, um die Gelegenheit, sich einen Ruf zu erwerben, nicht zu verlieren. [2]
Josef Gold schuf fast ausschließlich religiöse Malereien. Josef Gold war gemeinsam mit Sebastian Stief und Josef Rattensperger ein wichtiger Vertreter der Kunst der Nazarener in Salzburg. Die Nazarener wollten Schlichtheit und echte Sentimentalität darstellen, oft büßten ihre Werke aber durch häufige Wiederholungen und Stereotypen sowie als kitschig empfundene Süßlichkeit an Originalität ein. Josef Gold behielt die naturalistische Formensprache der Nazarener auch noch bei, als längst etwa Anton Faistauer mit der Ausgestaltung der Morzger Kiche viel eindrucksvollere und zeitgemäßere Mittel in der Malerei anwandte.
Mit seiner Ehefrau Theresia hatte er eine Tochter.[3]
Werke
Der "Dehio-Salzburg"-Kunstgeschichteführer für Stadt und Land Salzburg listet 40 Orte im Bundesland Salzburg auf, in denen kirchliche Arbeiten von Josef Gold erhalten sind. Wichtige Werke sind das Deckengemälde im Langhaus der Wallfahrtskirche Dürrnberg, das Anifer Chorbogenfresko, das Altarbild in der Altersheimkirche Salzburg-Nonntal, Wandgemälde in der Herz-Jesu-Asylkirche in Salzburg-Riedenburg, Altarbild der Salvatorkirche in der Christian-Doppler-Klinik, zwei Wandgemälde in der Pfarrkirche St. Johann im Pongau, Ölbilder an den Decken und Seitenwänden der Dekanatspfarrkirche Köstendorf, Gemäldezyklus Marienleben in der Zellhofkapelle am Zellhof in Mattsee, das Oberbild (Herz Jesu) am Hochaltar der Pfarrkirche Oberndorf bei Salzburg, Altarbild in der Filialkirche Sauerfeld und außerhalb des Bundeslandes Salzburg die Deckenbilder der Stadtpfarrkirchen von Ried im Innkreis und Kitzbühel in Tirol. Neben Fresken schuf Gold Ölgemälde auf Leinwand und bemalte die Flügel zahlreicher neugotischer Flügelaltäre (Nußdorf am Haunsberg, Pfarrkirche Lamprechtshausen, Lessach, Pfarrkirche Lofer, Filialkirche Gois).
Quellen
- Haslinger, Adolf, Mittermayr, Peter (Hrsg.): Salzburger Kulturlexikon, Residenz Verlag, Salzburg-Wien-Frankfurt/Main 2001, ISBN 3-7017-1129-1
- ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 19. Mai 1922, Seite 1, Nachruf
- Effenberger, Max: Brucker Heimatbuch. Aufzeichnungen zum Erinnern, Nachdenken und zum gegenseitigen Verstehen. Gemeinde Bruck an der Großglocknerstraße (Selbstverlag) 1984, S. 362f.
Einzelnachweis
- ↑ Taufbuch der Pfarre Bruck an der Glocknerstraße, Band III, S. 22.
- ↑ ANNO, Salzburger Chronik, 31. Mai 1922, Seite 3
- ↑ Quelle ANNO, Salzburger Chronik, Ausgabe vom 17. Mai 1922, Seite 6