Lichtspiele Maxglan
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Der hier beschriebene Betrieb oder die Einrichtung existiert in dieser Form nicht mehr. Dieser Beitrag beschreibt die Geschichte. |
Die Lichtspiele Maxglan in der Stadt Salzburg im Stadtteil Maxglan existieren heute nicht mehr.
Geschichte
Im März 1927 suchte Franz Wolf um die Lizenz zur Errichtung eines Kinos in Maxglan an. Es sollte schon im August eröffnet werden.[1] Doch erst am 12. September 1927 wurde dann mit den Bauarbeiten begonnen.[2]
Das am 21. Dezember[3] 1927 eröffnete Lichtspielhaus Maxglan war zu seiner Zeit das zweitgrößte Kino Österreichs außerhalb der Bundeshauptstadt Wien, nach dem Annenhofkino in Graz. Der Eintritt betrug zwischen 70 Groschen und zwei Schilling für den Logenplatz. In den mit modernen Klappfauteuils der Wiener Firma Thonet ausgestatteten Sälen konnte die Bevölkerung Maxglans und der angrenzenden Stadt Salzburg jeweils mittwochs, samstags sowie an Sonn- und Feiertagen die damals aktuellen Kinohighlights konsumieren. Es bot an die 600 Personen Platz.[3]
Im Eröffnungsjahr wird das Haus mit eleganter Ausstattung beschrieben, bei der die Beleuchtung deshalb so angenehm wirkte, weil sie durch 14 Lampen an den Seitenwänden erfolgte. In diesem Jahr spielte noch eine Kapelle - es war Übergangszeit von Stumm- zu Tonfilmen.[4]
Der Eröffnungsfilm hieß "Feueralarm".[5]
Nach dem Zweiten Weltkrieg ist das Kino wieder ab 1. August 1945 für die Zivilbevölkerung geöffnet. Als erstes wird der Charlie-Chaplin-Film "Goldrausch" gezeigt. Am 20. August 1954 eröffnet dann das umgebaute Kino um 19 Uhr mit dem US-Film "Vom Winde verweht". Aufgrund der Länge des Filmes gab es nur zwei Vorstellungen täglich (14:30 Uhr und 19 Uhr) und keine Wochenschau.[6] Am 20. September im selben Jahr fand dann die erste Filmvorführung in Breitwandformat (Cinemascope) statt.[7] Es war der ehemalige Stummfilm "Das Höllenriff", der nun vertont in Cinemascope zu sehen war.[8]
Egon Fenk war in den Jahren 1945 bis 1957 Filmvorführer im Lichtspielhaus Maxglan. Inhaber war zu jener Zeit die Familie Josef Wolf, die an der Moosstraße wohnte. Fenk war aber auch ein begnadeter Feinmechaniker und Elektriker. So entstand durch ihn im Dachboden des Gebäudes eine Modelleisenbahn. An dieser arbeitete er bis zu seinem Ausscheiden bei Wolf - alle Landschaften, Häuser, Tunnels, einfach alles hatte er selber gebaut.
Von 1965 bis 1972 wurde es der späteren Pfarre St. Paul ermöglicht, am Sonntagvormittag ihren Sonntagsgottesdienst zu feiern.
Im Gebäude des ehemaligen, an der Ecke Bräuhausstraße/Maxglaner Hauptstraße gelegenen Lichtspielhauses befindet sich heute ein "Penny"-Supermarkt.
Quelle
- Ergänzungen Fenk, gefunden im Facebook von seiner Tochter (siehe Old Salzburg Bild von den Lichtspielen Maxglan, Bild war bei einer Überprüfung am 21. August 2024 nicht mehr abrufbar
- ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe 21. Dezember 1927, Seite 7, über die Eröffnung
Einzelnachweise
- ↑ ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 18. März 1927, Seite 13
- ↑ Quelle ANNO, "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 15. September 1927, Seite 6
- ↑ 3,0 3,1 ANNO, "Salzburger Wacht", Ausgabe vom 21. Dezember 1927, Seite 4
- ↑ ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 22. Dezember 1927, Seite 6
- ↑ ANNO, "Salzburger Chronik", Ausgabe vom 21. Dezember 1927, Seite 5
- ↑ ANNO, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 26. August 1954, Seite 7
- ↑ "Befreit und besetzt, Stadt Salzburg 1945–1955", Seite 453
- ↑ www.sn.at, Archiv der "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 26. August 1954, Seite 7