Maria Zehetner

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Maria Zehetner bei der Arbeit, um 1947/48

Maria Zehetner (* 2. September 1926 in Eberstalzell, Oberösterreich, † 3. September 2016 in der Stadt Salzburg) war eine Keramikmalerin, die bei mehreren Keramikwerkstätten in der Stadt Salzburg tätig war. Ihre Arbeiten stellte sie überwiegend unter ihrem Mädchennamen Maria Niedergrottenthaler her.

Leben

Maria Zehetner wurde als neuntes von zehn Kindern des Bauernehepaares Carl und Theresia Niedergrottenthaler in Maisdorf 6 bei Eberstalzell geboren. Die Familie stammte ursprünglich aus Maria Laah in der Pfarre Wolfern, wo 1684 ein Hannes Niderkrottenthaler auf das Mayrgut zu Laah einheiratete.[1] Sie besuchte bis 1940 die Volksschule in Eberstalzell und anschließend die Gewerbliche Berufsschule in Gmunden. Ihre praktische Ausbildung erhielt Zehetner bei der Gmundner Keramik G.m.b.H., wo sie am 15. Oktober 1940 im Alter von 14 Jahren als Kerammaler Lehrling begann und am 3. Dezember 1943 ihre Facharbeiterprüfung mit Auszeichnung ablegte. Bis November 1944 arbeitete sie weiter bei der Gmundner Keramik (ab 1. Oktober Gmundner Keramik Komm. Ges. Ing. Fritz Fink).[2][3]

Detail Krug­bemalung, signiert: NM (Nieder­grotten­thaler Maria), gestempelt: Adler Keramik Kitzbühel, um 1947/48

Am 6. November 1944 wurde sie nach Kaufing bei Schwanenstadt zum Kriegseinsatz in ein Rüstungswerk (Hein.Ulbricht's Wwe. G.m.b.H.) einberufen. Nach Ende des Krieges kehrte sie nach Gmunden zurück und arbeitete von Mitte Juli 1945 bis Ende März 1947 als Keramikmalerin in der Keramischen Werkstätte K. Födinger in der Kirchengasse 9[4]. In Gmunden lernte sie den Keramiker Egid Moser, genannt Gidi[5] kennen. Moser gründete 1947 in Kitzbühel die keramische Werkstatt Adler Keramik und lud Zehetner ein bei ihm zu arbeiten. Ende des Jahres sagte sie zu und zog nach Tirol.[6]

Im Jahr 1948 zog Maria Zehetner nach Salzburg und arbeitete für einige Monate bei der Salzburger Steingut O.H.G. (Salzburger Steingut-Industrie) in der Alpensiedlung. Da die Firma aber den Betrieb auf die Erzeugung vornehmlich technischer Artikel umstellte, wechselte sie noch im selben Jahr zur Mönchsberg Keramik. Diese Werkstatt war von Baron Max Hauser und dessen Frau Erlgart in einem Gebäude nahe der Richterhöhe auf dem Gelände des Kupelwieserschlössl eingerichtet worden. Baron Hauser, der Schwiegersohn des damaligen Besitzers des Schlössls, Ernst Kupelwieser, hatte auch ein Fuhrparkunternehmen in der Paris-Lodron-Straße 7.[7] Die Bildhauerin Eva Mazzucco arbeitete zu dieser Zeit ebenfalls in der Keramikwerkstatt auf dem Mönchsberg.[8][9]

Zehetner verließ die Werkstatt Ende Jänner 1949, da sie im Februar Ludwig Zehetner, einen Salzburger Magistratsbeamten, heiratete, den sie nach dessen Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft durch gemeinsame Verwandte kennenlernt hatte. Bis zur Geburt ihre Zwillingssöhne im Juli 1955 war sie noch bei der Porzellan- und Glasmalerei Fritz Gruber in der Auerspergstraße 50 beschäftigt. In späteren Jahren, nach dem Umzug der Familie 1959 von Itzling in ihr neu erbautes Haus in Leopoldskron, beschäftigte sie sich vorwiegend mit Ikonen- und Bauernmalerei.

Maria Zehetner starb 2016 zwei Wochen nach ihrem Ehemann und ist am Kommunalfriedhof begraben.

Quelle

  • Familienarchiv Zehetner

Einzelnachweise

  1. Häuserchronik von Wolfern, Mayrgut zu Maria Laah 5, Seite 119
  2. ANNO, Gmundner Keramik rüstet zum Export, Oberösterreichische Nachrichten, 22. März 1946, Seite 6
  3. Gmundner Topothek
  4. Födinger Keramik
  5. Sabine Moser, Zweikanalton: Eine Kindheit in Kitzbühel und Hamburg, Tyrolia Verlag, 2017
  6. Korrespondenz mit Gidi sowie dessen Vater Egid Moser sen., Privatarchiv Zehetner
  7. ANNO Werbeanzeige Fuhrpark Baron Hauser, Salzburger Volkszeitung, 24. Dezember 1946, Seite 8
  8. Eva Mazzucco in Wien Geschichte Wiki
  9. Miniporträt von Eva Mazzucco (+2013), MeinBezirk.at, Gerald Spitzner, 26. Jänner 2013.