Eva Mazzucco

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"Der auferstandene Christus", gemalt in Emailtechnik auf Kupfer von Eva Mazzucco in der Andräkirche

Prof. Eva Maria Mazzucco (* 21. November 1925 in Strobl; † 11. Jänner 2013 in der Stadt Salzburg) war Bildhauerin.

Leben

Eva Mazzucco war die Tochter des Lehrers und Schmetterlingsforschers Karl Mazzucco (* 1899; † 1976) und eine Enkelin des Thalgauer Lehrers und Komponisten Benvenuto Mazzucco (* 1874; † 1922).

Eva verbrachte ihre Jugend in Salzburg, wo sie die Zeichenschule von Edel Noth besuchte und in der (Baron) Hauserschen Keramikwerkstätte arbeitete, bevor sie im Jahr 1949 ihr Studium an der Akademie für Angewandte Kunst in Wien begann und nach Wien übersiedelte.[1] Hier studierte sie an der Akademie für angewandte Kunst (Prof. Fritz Cremer, Prof. Hans Knesl, Prof. Günther Baszel) und erwarb 1955 das Diplom für Bildhauerei.[2]

Von 1955 bis 1972 war sie mit Hans Valasek (Valas) verheiratet[3]; dieser Ehe entspross ihre einzige Tocher Regina.[1] In dieser Zeit schuf sie auch die bekannten Großplastiken und Reliefs im öffentlichen Raum in Wien, insbesondere im XXII. Bezirk den "Sich Sonnenden" (Arbeiterstrandbad) sowie die Bronzen "Mutter und Kind" (Wagramer Straße 55) und "Spielendes Kind" (Wimpfengasse 37-39), die beide unter Denkmalschutz stehen, oder im XXI. Bezirk vor der Volksschule Siemensstr./Berzeliusg.2 eine Kindergruppe "Die goldene Brücke".[4] Ein Beispiel für ihre zahlreichen Tiermotive ist das Majolikarelief "Ziegen" in Wien XXIII., Kaiser-Franz-Josef-Straße 23-25.[2]

Sie war Mitglied des Künstlerhauses Wien, wo sie zusammen mit Elsa Olivia Urbach und Luise Wolf am 12. Jänner 1961 als erste Frau aufgenommen wurde[5], und des Künstlerhauses Salzburg sowie der "Künstlergemeinschaft Westliches Weinviertel".

In Wien hatte sie bis zu ihrem Tod ihr Bildhaueratelier und war in den dortigen Künstlerkreis eingebettet.[1]

Eva Mazzucco förderte junge ausländischer Künstler aus Ungarn, Russland und Rumänien. Internationale Kontakte bestanden etwa auch nach Italien und führten sie im Jahr 1994 nach Shanghai (China).[3]

In ihren letzten drei Lebensjahrzehnten lebte sie nach Übernahme der elterlichen Wohnung in Salzburg-Taxham mehr und mehr auch in Salzburg.[1] Hier fand der vor allem in ihrer Bildhauerei zum Ausdruck kommende naturalistische Ansatz einen guten Boden vor.[6]

Eva Mazzucco verstarb nicht, wie in den Medien berichtet, am 12., sondern am 11. Jänner 2013 in Salzburg.

Werke

Insgesamt schuf sie mehr als 60 Großplastiken im öffentlichen Raum. Ihr Werke umfassen Keramiken, Groß-und Kleinplastiken sowie Reliefs in Bronze, Stein, Metall oder Majolika; aber auch Zeichnungen, Pastelle, Aquarelle, Gemälde, Linolschnitte, Emailarbeiten u.v.m.

Die Werke dieser vielseitigen Künstlerin wurden weltweit in mehr als 440 Ausstellungen gezeigt und befinden sich in zahlreichen privaten und öffentlichen Museen und Sammlungen im In- und Ausland, etwa in der Sammlung der Stadt Wien, der Österreichischen Galerie Wien, der Sammlung Leopold II. Auch die Salzburger Landesregierung ist im Besitz von Mazzucco-Werken.[7]

Speziell in der und um die Pfarrkirche Taxham schuf sie zahlreiche Metallreliefs sowie ebenfalls eine "Mutter und Kind"-Plastik (Kleßheimer Allee, Sozial-Pädagogisches Zentrum des Landes).[1]

Weitere Werke finden sich

Auszeichnungen

Eva Mazzucco erhielt folgende Auszeichnungen:

  • Jugendpreis der Stadt Wien (1954)
  • Kunstförderungspreis des Wiener Kunstfonds (1962)
  • Goldene Ehrenmedaille des Wiener Künstlerhauses (1962)
  • Silbermedaille bei der Biennale in Ancona, Italien (1969)
  • Goldenes Verdienstzeichens der Stadt Wien (2004)

1992 wurde Eva Mazzucco mit dem Ehrentitel "Professor" ausgezeichnet.

Straßenbenennung

Nach Eva Mazzucco ist in Strobl die Eva-Mazzucco-Straße benannt.

Bilder von Werken der Künstlerin

 Bilder von Werken der Künstlerin – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 E-Mail der Familie Mazzucco vom 14. Februar 2013.
  2. 2,0 2,1 Wiener Wohnen, zum Objekt Kaiser-Franz-Josef-Straße 23.
  3. 3,0 3,1 Aichelburg, Wladimir: 150 Jahre Künstlerhaus Wien 1861-2011 (Mitglieder-Gesamtverzeichnis, M).
  4. Niehaus, Irene: Kunst am Bau im Wiener kommunalen Wohnbau der 50er-Jahre. Verlag Böhlau, 1993, ISBN 3-205-05567-5. Seiten 247, 249, 254, 259.
  5. Aichelburg, Festschrift 150 Jahre Künstlerhaus Wien 1861-2011, Die Künstlerin.
  6. 6,0 6,1 DrehPunktKultur 14/01/13: Viele Skulpturen im öffentlichen Raum. Todesfall / Eva Mazzucco.
  7. Eva Mazzucco Bildhauerin Malerin Graphikerin, Ausstellungskatalog Strobl 2010