Schloss Goldegg

Schloss Goldegg steht auf einem kleinen Hügel oberhalb des Goldegger Sees im Pongau in der Gemeinde Goldegg.
Geschichte
Die Herren von Goldegg waren seit dem 12. Jahrhundert ein mächtiges Herrschaftsgeschlecht. Sie besaßen viel Land in und außerhalb des Landes Salzburg. Unter anderem gehörte ihnen auch das gesamte Gasteinertal. Ihre Burg stand in Altenhof, ca. einen Kilometer westlich von Goldegg.
Nach der Schlacht bei Mühldorf (1322) im benachbarten Bayern, wo im Streit um den deutschen Königsthron, Erzbischof Friedrich III. von Leibnitz auf der Seite des Habsburgers Friedrich der Schöne, und damit auf der Seite Österreichs stand, Wulfing von Goldegg jedoch die siegreichen Bayern unterstütze, ließ der Erzbischof diese hochmittelalterliche Burg niederreißen. Die schwierige politische Lage (verbunden mit sehr hohen Entschädigungszahlungen für das Erzbistum Salzburg) erforderte es jedoch, dass den Herren von Goldegg bereits ein Jahr später die Erlaubnis erteilt wurde, die Burg neu zu errichten. Diese neue Burg entstand auf dem Hügel am See. 1339 waren die Bauarbeiten beendet.
Haug von Goldegg verstarb am 19. September 1400 ohne männlichen Erben. Das Schloss hinterließ er seiner Tochter Dorothea. Sie verstarb 1438 und vererbte alles ihrem Sohn Wolfgang von Freundsberg. Nachdem dieser kinderlos blieb ging Schloss Goldegg nach seinem Tod im Jahre 1449 in den Besitz des Erzbischofs von Salzburg über.
Fürsterzbischof Bernhard von Rohr verkaufte 1481 die Burg seinem Pfleger Wilhelm Graf aus Radstadt und dem Gasteiner Konrad Strochner. Die Familie Graf erwarb auch Schloss Schernberg und das Adelsprädikat der ausgestorbenen Familie von Schernberg. Elisabeth von Keutschach, eine Verwandte von Erzbischof Leonhard von Keutschach, wurde die Ehefrau von Christoph Graf. Er begann mit dem Umbau der Festung zu einem bewohnbaren Schloss.
Hubert von Galen (* 1849; † 1931) ⚭ Therese Gräfin von Bocholtz-Asseburg (* 1846; † 1913), erwarb 1874 das Schloss Goldegg. Sein Enkel Hubertus Droste-Galen lebt heute in Goldegg.
Im Jahre 1972 ging Schloss Goldegg in den Besitz der Gemeinde Goldegg über.
Heute dient das Schloss als Kultur- und Seminarzentrum. In den Räumlichkeiten sind der Kulturverein Schloss Goldegg, das Pongauer Heimatmuseum, die Malakademie Schloss Goldegg sowie ein Café untergebracht.
Ausstattung des Schlosses
Der prunkvolle Rittersaal aus dem 16. Jahrhundert mit den mittelalterlichen Wandverkleidungen und den Malereien zählt zu den größten Schätzen Salzburgs. Die Decke des Rittersaals besteht aus quadratischen Feldern, die 137 Wappen enthalten. Das bedeutendste Gemälde ist die Darstellung "Anbetung der Heiligen Drei Könige mit einer Ansicht von Goldegg mit Schloss und Weiher. Die an drei Seiten des Saales angebrachten Fresken zeigen unter anderem Szenen aus dem Alten- und Neuen Testament. Der Schöpfer der Kunstwerke ist nicht bekannt.
Die Holzkonstruktion im Kemenatensaal stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist ohne einen einzigen Nagel zusammengesetzt worden.
Der größte Raum im Schloss Goldegg ist die Dachhalle mit einer wunderschönen, architektonischen Deckenarbeit.
Museum im Schloss
Im Schloss ist ein Heimatmuseum untergebracht, welches einen unmittelbaren Eindruck vom gesellschaftlichen und kulturellen Leben der Region vermittelt. Ausgestellt sind alte Bauernmöbel, Trachten, Pongauer Perchten und vieles andere mehr. Unter anderem ist hier eine Sammlung von Nora Watteck, der Mitfinderin der keltischen Dürrnberger Schnabelkanne - Gebrauchs- und Einrichtungsgegenständen, Bekleidung und Werkzeug - zu sehen.
Bilder
Schloss Goldegg – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Schloss Goldegg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Weblinks
Quellen
- Homepage des Landes Salzburg
- Homepage der Gemeinde Goldegg