Stuck
Als Stuck (von ital. stucco) wird die plastische Ausformung mit einem Gemisch aus Gips, Kalk und Sand genannt. Diese Mischung ist gut formbar und schnell härtend. Sie wird auf verputzten Wänden, Gewölben und Decken aufgebracht. Stuck ist eine wichtige Technik für die Gestaltung von Innenräumen und Fassaden.
Geschichte
Stuck kam in Italien während der Renaissance auf und wurde später im Barock in größerem Ausmaß verwendet.
Salzburg
An den Stuckarbeiten im Stiegenhaus und Badezimmer in der Neuen Residenz in der Stadt Salzburg wurde fast das gesamte 17. Jahrhundert gearbeitet. Die 1602 von Elia Castello geschaffenen Stuckarbeiten in den Prunkräumen der Neuen Residenz zählen dabei zu bedeutendsten Werken dieser Zeit. Auch die Kassetten und farbigen Reliefs in der Gabrielskapelle, die Castello von 1597 bis 1603 schuf, zählen zu den bedeutendsten Stuckarbeiten der Renaissance in Salzburg.
Aus Italien stammte die "Stuck-Dynastie" Brenno, die zahlreiche Profanbauten und Kirchen in der Stadt Salzburg mit Stuckarbeiten ausstatteten. Paolo Brenno schuf 1680 den Stuckaltar mit Engelskaryatiden in der Annakapelle in der Annakapelle in der Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau. Francesco und Antonio Brenno statteten von 1685 bis 1689 die Stadtpfarrkirche St. Erhard in Nonntal mit reicher Stuckatur aus. Gemeinsam mit Antonio Carabelli entstanden Stuckatur in der Kajetanerkirche und im Prunkräume der Alten Residenz#Carabinierisaal in der Alten Residenz. Der polychromierte Stuck in der Wallfahrtskapelle hl. Antonius von Padua in Söllheim in Hallwang wird ebenfalls ihrer Werkstatt zugeschrieben.
Der aus Padua in Venetien stammende Ottavio Mosto arbeitete u. a. 1692 am Stuck der Franziskuskapelle in der Franziskanerkirche.
Deutsche und Salzburger Stuckateure fanden sich erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Die Salzburger Johann Lindenthaler, Johann Kleber und Georg Braun waren für die Innenausstattung von Schloss Leopoldskron von 1736 bis 1740 tätig. Benedikt Zöpf war für die zarte Rokoko-Stuckatur in der Alten Universität, Benediktiner-Erzabtei und Stiftskirche St. Peter verantwortlich.
Der letzte in Salzburg tätige ausländische Stuckateur war Peter Pflauder aus Grän im Lechtal. Er war ein Vertreter des klassizistischen Stuck mit seiner architekturgliedernden Ausstattungen (u. a. Salzburger Residenz, Abtei und Stiftskirche St. Peter und die Katharinenkapelle 1792/93). Seine letzte Arbeit war der Stuck in der Grödiger Pfarrkirche.
Bilder
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Quellen
- Haslinger, Adolf, Mittermayr, Peter (Hrsg.): Salzburger Kulturlexikon, Residenz Verlag, Salzburg-Wien-Frankfurt/Main 2001, ISBN 3-7017-1129-1
- Wilfried Koch: Kleine Stilkunde der Baukunst, Bertelsmann Radgeberverlag Reinhard Mohn OHG, Gütersloh, BRD, 1969, Seite 179