Gabrielskapelle

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Gabrielskapelle außen und innen noch vor ihrer Restaurierung 2019 bis 2021.
Karte
Bunte Kacheln an der Innenwand der Kapelle.
Das Innere der Kuppel der Gabrielskapelle.

Die Gabrielskapelle ist die Grabkapelle (Mausoleum) des Fürsterzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau in der Stadt Salzburg. Sie zählt, wie die gesamte Friedhofsanlage, zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt.

Einleitung

Die Gabrielskapelle befindet sich auf dem Sebastiansfriedhof in der rechtsufrigen Altstadt Salzburgs. Ihre Weihe am Michaelitag, dem 29. September 1603, steht wahrscheinlich mit dieser Patroziniumstendenz in Verbindung.

Geschichte

Die Kapelle wurde von 1597 bis 1603 - zur Lebens- und Regierungszeit des Fürsterzbischofs (1587 bis 1612) - in der Mitte des Sebastiansfriedhofs errichtet. Der architektonische Entwurf sowie die überaus originelle teils keramische, teils stuckierte Innendekoration stammen vom italienischen Baumeister und Stu­cka­teur Elia Castello († 23. Jänner 1602). Die Ausführung dürfte den Salzburger Hafnermeistern Georg Aigenstueler und seit 1603 seinem Nachfolger Hans Khop zuschreiben sein. Sie hatten ihre Werkstätte im Hafnerhaus in der Steingasse Nr. 63, wo die Herstellung der Tonfliesen mit ihren durch mineralische ­Zusätze erzielten verschiedenfarbigen Glasuren für die Gabrielskapelle ­vor sich ging.[1]

An der Ausstattung der Kapelle waren ferner beteiligt: Giacomo Bertolt, dessen Name mit dem Datum 1600 über der Altarnische im Stuck eingeritzt ist, und Stefan Grosser, Bürger und Kupferschmied in Salzburg, der das Dach der Kapelle 1603 mit Kupfer deckte.

Um 1600 dürfte der Rohbau fertiggestellt gewesen sein und begann die Innenausstattung.

Die Gabrielskapelle wurde am 25. September 1603 geweiht. Der Erzengel Gabriel wird auch als Engel der Verkündigung, der Auferstehung und der Gnade gedeutet. Er gilt als Erklärer von Visionen und als Bote Gottes. Nach christlicher und jüdischer Auffassung kann er auch den Cherubim und Seraphim übergeordnet betrachtet werden. Gabriel wurde in der Kunst mit männlichen, mit androgynen oder weiblichen Zügen dargestellt.[2]

Wolf Dietrich starb am 16. Jänner 1617 nach fünfjähriger Haft auf der Festung Hohensalzburg und wurde er am 19. Jänner 1617 - entgegen den Bestimmungen in seinem Testament - auf Veranlassung seines Nachfolgers Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems in einem großen prunkvollen Begräbnis in der Gabrielskapelle beigesetzt.

1693 ließ Fürsterzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein anlässlich des 100jährigen Bestehens von Grund auf renovieren. Weitere Restaurierungen gab es neben anderen 1660, 1750, 1865 und 18871888.[3] Die Gabrielskapelle wurde um 2000 von der Stadtrestauratorin Ursula Mair und ihren Mitarbeitern in Stand gesetzt.

Um 1735 wurde die "S. Gabriels Capellen in dem Gottsacker zu S. Sebastian in Saltzburg" auf einem kolorierter Kupferstich von Wehrlin in dem Sammelwerk von Anton Danreiter, "Die Saltzburgische Kirchen-Prospect", gedruckt in Augsburg bei Pfeffel um 1735, 20,5 x 33,5 cm, dargestellt.[4]

Den großen Stadtbrand 1818 überstand die Gabrielskapelle unversehrt.

Die letzte Sanierung des Daches wird 2022 erfolgen. Dafür sind 122.000 Euro veranschlagt.[5]

Beschreibung

Der Sarkophag Wolf Dietrichs
Die Apsis des Altarraumes

Beschreibung (Autoren siehe Versionsgeschichte)

Die Gabrielskapelle wurde im Stil der späten Renaissance bzw. des Manierismus in der Mitte des fast quadratischen St. Sebastiansfriedhofes errichtet. Der im Grundriss kreisrunder Bau besitzt angebaut eine rechteckige Apsis. Außen ist der Bau durch toskanische Pilaster gegliedert.[6] Das kuppelförmige Kupferdach mit seinen vier kleinen Gauben ist nach außen hin leicht geschweift. Im Giebel über dem Eingang findet sich das Wappen des Fürsterzbischofs und die Inschrift: "Wolf·Teodo·Archie". Das schmiedeeiserne Eingangsgitter stammt ebenfalls noch aus der Zeit der Erbauung und Fertigstellung 1603.

Innen ist die Kapelle überaus reich ausgestattet und ist vergleichsweise auffallend bunt gestaltet. Die Innenwand des Rundbaus ist mit mittelgroßen quadratischen Keramikfliesen in acht auffälligen Farben (Gelb, Ocker, Mintgrün, Dunkelgrün, Azur-blau, Lapislazuli-blau, Lila und Weiß), angeordnet in vertikalen und horizontalen Bändern, die Kuppel mit kleinen rautenförmigen Keramikfliesen in den Farben gelb und blau verkleidet.

Keramikfliesen wurden als Wandschmuck in der Antike schon in Ägypten und Persien bekannt. Die islamischen Mauren brachten die Fliesen auf die Iberische Halbinsel. In der frühen Neuzeit wurde Holland ein Mittelpunkt der Fliesenherstellung. Die Fliesen in der Kapelle gehen dabei auch auf maurische und byzantinische Vorbilder zurück. Sie sind im deutschen Raum einzigartig.

Die großen Statuen in den seitlichen Nischen sind die vier Evangelisten des Neuen Testamentes:

  • Matthäus (Symbol Mensch),
  • Markus (Symbol Löwe),
  • Lukas (Symbol Stier) und
  • Johannes (Symbol Adler).

Umgeben werden diese Skulpturen von Halbreliefs weiblicher Karyatiden mit geflochtenen Fischschwänzen.

Das Altarblatt der Kapelle mit Jesus, seinen Jüngern die Füße waschend, malte Jakob Zanusi 1749 auf Kupfer.[7] Der ursprüngliche Altar mit dem gleichen Motiv war eine Reliefarbeit von Hans Waldburger.[8] Die seitlichen Figuren des heiligen Christophorus und des heiligen Georg aus der Mitte des 17. Jahrhunderts werden Anton Pfaffinger zugeschrieben. Zuoberst auf dem Altar findet sich im gesprengten Giebel erneut das Wappen des Fürsterzbischofs.

Die Altarnische überspannt ein hoher Triumphbogen (kanellierte Pilaster mit Kapitel), der mittig in bunten Farben erneut das Prunkwappen von Wolf Dietrich zeigt. Das folgende Rundbogengewölbe wurde mit buntem Stuck (wohl von Elia Castello) — ähnlich wie in der Neuen Residenz — ausgestattet. Das Gewölbe ist in neun Felder aufgeteilt. Mittig befindet sich das Prunkwappen von Wolf Dietrich von Raitenau (Hut mit zwei Federn, roter Löwe mit Blau in goldenem Schrägbalken, mittig schwarze Kugel auf silbernem Feld).

In den Ecken des Gewölbebogens befinden sich vier Felder mit quadratischem Rahmen, in denen die vier alten Kirchenväter dargestellt werden, die alle ein gelehrtes Buch in Händen halten:

In den Ecken des Gewölbes, auf vier Feldern mit quadratischem Rahmen, sind die vier alten Kirchenväter dargestellt, die zum Zeichen der Gelehrsamkeit als Attribut ein Buch in Händen halten:

  • der hl. Gregor mit päpstlicher Tiara und einer Taube,
  • der hl. Hieronymus mit einem roten Kardinalshut,
  • der hl. Augustinus mit grünen (innen goldenen) Gewand und einem weißen Bart unter dem Bischofshut sowie
  • der hl. Ambrosius, der mit goldenem Gewand (innen grün) und ebenfalls mit einem weißen Bart unter dem Bischofshut dargestellt wurde.

Dazwischen finden sich vier Felder mit ovalem Rahmen, in denen die vier Kardinaltugenden als farbige allegorische Frauenfiguren zu sehen sind:

  • die Gerechtigkeit (lat. iustitia mit den Attributen Waage und Schwert),
  • die M��ßigung (lat. temperantia mit den Attributen Wasserkrug und Wasserschale),
  • die Stärke (lat. fortitudo mit dem Attribut Säule) und
  • die Weisheit (lat. sapientia mit dem Attribut Spiegel).

Die Seitenwände der Altarnische sind mit farbigen Kacheln geschmückt, die ein umlaufendes Blattrankenornament zeigen.

Der Boden ist mit quadratischen Steinen aus rotem Adneter Marmor und weißem Untersberger Marmor ausgelegt. In der Mitte ist im Boden ein Bronzegitter eingelassen, das den Blick in die darunter liegende Grabkammer des Erzbischofs ermöglicht. Hier liegt der Sarkophag von Wolf Dietrich von Raitenau, der 1967 in den alten Formen neu errichtet worden war.

Ausführungen von Kunsthistorikern

Franz Fuhrmann (Auszug) [9]

Das schlichte Äußere des überkuppelten Zentralbaus mit Rechteckchor steht im Gegensatz zu seinem reich ausgestatteten Innenraum. Dieser wird von kräftigem, vergoldetem Stuck in figuraler und ornamentaler Art bestimmt, der sich mit Ausnahme der Nischen mit den überlebensgroßen Figuren der vier Evangelisten in weißem Stuck auf die Gewölbe beschränkt. Mit quadratischen, in der Kuppelschale rhombischen, Fliesenplättchen ausgestattet sind die Wände im Inneren. Die vielfach farbig schimmernden Plättchen erwecken den Eindruck distanzierter Kühle und geheimnisvoller Heiterkeit. Dies weist mehr auf die frohe Gewissheit der Auferstehung hin als auf den Ernst des Todes. Zitat "Diesem anschaulichen Charakter entspricht das Patrozinium der Kapelle ebenso, wie deren isolierte Lage im Zentrum des Friedhofes der absolutistischen Einstellung dieses geistlichen Fürsten, der dessen ungeachtet inmitten seiner Untertanen dem Jüngsten Tag entgegenharren will." Den der Patron der Kapelle, Erzengel Gabriel, gilt ebenso wie der hl. Michael als Seelenführer ins Jenseits. Nur, Gabriel führt seine Seelen nicht wie Michael vor den Richterstuhl Gottes, sondern - Zitat - "zur unmittelbaren Anschauung Gottes in der Herrlichkeit des Himmels.". Die siebenfache Anbringung seines Wappens spricht für das Selbstbewusstseins Wolf Dietrichs.

Die von Kleinigkeiten original erhaltene Gabrielskapelle lassen einige stilistische Grundzüge des Kunstverständnisses des Fürsterzbischofs erkennen. Zitat "Die Klarheit und Festigkeit des tektonischen Gefüges, die Schärfe der Linien, die Glätte der Flächen - im Inneren durch den Glanz der glasierten Tonplättchen ins Unwirkliche gesteigert -, die Isoliertheit der Einzelteile, die aber durch eine feinfühlige Proportionierung zu einer Einheit von kühler Vornehmheit verknüpft ist."

Hans Tietze (Auszug)

Die Gabrielskapelle ist ein überaus origineller Zentralbau, an dessen dunkel gehaltenen runden Hauptraum sich die kleine hell erleuchtete Apsis anschließt. Die reiche Innendekoration, zum Teil aus bunten Fliesen, zum Teil aus buntem Stuck ausgeführt, bewirkt einen überraschenden, höchst eigenartigen Effekt dieser einheitlichen Schöpfung des Elia Castello.

Äußeres: In der Mitte des Sebastiansfriedhofes gelegen, rötlich gefärbelt, die gliedernden Teile gelb, der Sockel unverputzt aus Nagelfluh, die Tür- und Fensterlaibung aus Marmor. Zylindrischer Bau, an der Vorderseite abgeflacht, an der Rückseite mit angebautem, rechteckigem Chore. Umlaufender, profilierter, mit Rundstab abschließender Sockel und gleichfalls umlaufendes, seicht profiliertes Abschlußgesims mit ausladender Abschlußplatte.

Hauptraum: Die Wandtäfelung aus quadratischen Plättchen - grün, weiß, blau, rot und gelb - in einer Art Schachbrettmuster, nach oben von einem dreiteiligen Gebälk abgeschlossen, das mit Astragalus, Perlschnur und lesbischem Kymation geziert und in der Attika mit einer Akanthusranke besetzt ist. In den Hauptrichtungen ist die Ranke durch ein polychromes Wappenschild des Erzbischofs Wolf Dietrich unterbrochen. Über dem Gebälk ist die Kuppel mit kleineren blauen und roten Plättchen in einem Schachbrettmuster bedeckt und von acht Bändern aus vergoldeten, von Cherubsköpfchen unterbrochenen Blattstauden in Kappen geteilt. [...] In den Nischen weiße, mit Gold verzierte Stuckstatuen der vier Evangelisten, mit ihren Symbolen neben sich und Büchern in den Händen stehend. [...] Der Altarraum ist um zwei Stufen erhöht und wird von einem Rundbogen mit dem Wappen im Scheitel über seitlichen Pilasterbündeln vom Hauptraum geschieden; die Öffnung von einem weiteren Pilasterbündel eingefaßt. [...] Das mittelste [des dreiteiligen Gebälks] trägt das erzbischöfliche Wappen, die vier Eckfelder in rechteckigem Stuckrahmen die sitzenden Figuren der vier Kirchenväter, die übrigen die vier Kardinaltugenden; alIe Figuren auf Wolken thronend (modern bemalt).

Bronzetafeln

Tafel mit lateinischer Inschrift in der Gabrielskapelle über das Vermächtnis Wolf Dietrichs.

Franz Martin schreibt[10], dass nur die beiden Bronzetafeln Bezug auf den Tod von Wolf Dietrich nehmen, die links und rechts der Altarnische auf Bronzetafeln angebracht sind. Sie wurden 1605 und 1607 von Christof Herold, Ratschmied in Nürnberg, gegossen. Die in Befehlston gehaltene erste Inschrift ist eine Verfügung über die Stiftungsverpflichtungen für die beiden Kapellenpriester und bezeichnet deren Einkünfte. Die zweite Inschrift, die ebenfalls nach Wolf Dietrichs eigenem Konzept geschrieben wurde, ordnet an, wie es bei sein Leichenbegräbnis ablaufen soll. Darin verbietet er sich jeden Prunk.

Aber keine der beiden Tafeln überliefern sein Sterbedatum. Nachstehend die Inschriften von Wolf Dietrichs.

Das linke Epitaph wurde im Jahr 1605, das rechte 1607 von Christof Herold in Nürnberg in Bronze gegossen.[11]

Begräbnis von Wolf Dietrich

Der fünf Jahre lang in strengster Einzelhaft lebende ehemalige Erzbischofs, der zuvor einen umtriebigen Lebenslauf hatte, beschließt mit dem Testament und dem folgenden Tod seinen Lebenslauf. Sein Nachfolger als Fürsterzbischof, Markus Sittikus, dachte dann aber nicht daran, diesem letzten Willen seines Vorgängers vollinhaltlich zu folgen.

Johann Stainhauser (* 1570; † 1625), Zeitzeuge und Chronist, schilderte das Begräbnis von Wolf Dietrich im Jahr 1617 wie folgt: [12]

Ist also besagter Wolf Dietrich 5 Jahr, 1 Monat und 25 Tag im hochfürstlichen Haubtschloss ein Gefangener gewest bis er entlich am Montag vor St. Vincenzen-Tag, den 16. January Anno 1617, Mittagzeit mit schöner christlicher Vorberaitung und Nüssung der hochheiligen Sacramenten Gott dem Allerhöchsten seinen Geist aufgeopfert hat. Als dan hat man ihn Erchstags, spatens Abents, aus dem Schloss herab gen St. Peter in St. Veiths Capellen getragen, daselbst in bischofflichen Habit mit einem weissen Infel und Creüz angethan aufpärt, kein Bischoff-Stab aber, dieweil er resigniert und die Regierung nit mehr haben kunt, ist ihme nit zuegeaignet worden. Aida hat ihn folgenden Tags, den 18. dito, menniglich, Jung und Alt, mit Augen sechen mögen. Darnach Abentszeit nach der Vesper ist er frei offen in gar schöner christlicher Ordnung mit der ganzen Cleresei und Prüesterschaft, auch Nachfolgung der dreien Orden, nemblich der Herrn Franviscaner-, Capucciner- und Augustiner-Mönch, auch deren Bruederschaften unser lieben Frauen und St. Monicä, so wol auch aller christglaubigen Seelen, in der Confraternität Corporis Christi, deme auch der Abbt von St. Peter, der Abbt von Peurn, alle Thumbherrn, so wol der ganze Adl sambt dem hochfürstlichen Cammer- und Hofrath mit sambt dem Stattrath beigewohnt, auch ein grosse Menig Volks baiderlai Man- und Weibsgeschlecht, sonderlich die Armen ihne mit Verguessung viller Zächer herzlich beklagt haben, gehn St. Sebastian in sein selbst erbaute und gestüfte Capellen, bei St. Gabriel genant, getragen und darein gestölt; folgents seiner selbst Verordnung nach zwischen 8 und 9 Uhren nachts in Beisein weniger Persohnen in sein ihme in Lebzeit seiner Regierung selbst geordnete Begräbnis bestattet. Es ist auch durch seinen Nachkömbling Marxen Sittich alle weltliche Freid wiewol es Fastnacht ward derohalben ab- und eingestött worden. Gott der allmächtig verleihe ihme und allen in Christo Abgeleibten an jenem Tag ein froliche Urständ zue dem ewigen Leben. Amen.

Außenwände

Grabsteine an der Außenwand

Links und rechts von der Tür befinden sich je eine graue Steinplatte mit Inschrift auf die Bischöfe von Chiemsee Sigmund Christoph von Zeil und Trauchburg († 1814) und Ferdinand Christoph von Waldburg-Zeil († 1786). Rechts davon graue Steinplatte, dreigeteilt. Oben ein Relief, zwei Wappen zwischen Draperie und Cherubsköpfchen, im unteren Teile Relief: Totenkopf, Grabscheite und andere Todesembleme ; in der Mitte Inschrift auf Johann Göppinger † 1655 und seine Gattin Johanna † 1654. Weitere Grabsteine sind von Matthäus Janschitz † 1605; renoviert 1694; Carl Georg Hagenpuech † 1643 und seine Gattin Agathe, geborene Traberin, † 1649; Andreas Uraster † 1685 und seine Frauen Agnes Mayrin † 1669 und Ursula Heelin (Datum nicht ausgefüllt); Andreas Gschwandtner † 1714 nachgetragen, Franziskus Joachim Antonius Weckherlin † 1701; Thomas Perger, gesetzt von Fürsterzbischof Paris Graf von Lodron 1641 aus der St. Niklaskirche im Kai stammend; Anna de Block, Gattin des Thomas Perger † 1608; Johann Martin Weckerlin1731 und Gattin Clara Theresia † 1719; Stadtkaplan Franz Gotthard Etty † 1787; Christoph Hafenstainer, Kaplan † 1693 sowie Andrä Übelacker † 1790;

Freigelegte Fresken

Bei Restuarierungsarbeiten wurde 2019 an der Südostfassade der Grabkapelle, versteckt unter fünf Putz- und Farbschichten ein Fresko entdeckt worden. Es war im Lauf der Jahrhunderte aus dem Bewusstsein verschwunden und in Vergessenheit geraten. Sie zeigt einen Baldachin aus Brokatstoff als höfisches Motiv. Die detailreichen Ornamente und der Faltenwurf seien gut zu erkennen. Die Malerei ist nur in Fragmenten erhalten, das Hauptwerk unterhalb des Baldachins ist verloren. 250 Stunden lang hat die auf Wandmalereien spezialisierte Restauratorin Elisa Jäger die Fragmente mit dem Skalpell freigelegt. Die Malerei war über und über mit Hackspitzlöchern übersät. Drei Monate lang war die 28-Jährige beschäftigt. Für ihre Masterarbeit hat sie ein Restaurierungskonzept für die Wandmalerei erstellt.

Sehenswert ist nach der Restaurierung die gesamte Fassade. Sie war zuletzt seit den 1980er-Jahren ockergelb und durch Feuchtigkeit arg in Mitleidenschaft gezogen. Wie zur Erbauungszeit ist sie nun weiß. Restauriert wurde außerdem das Portal. Insgesamt ist nun die Ästhetik dieses Kulturdenkmals aus der Hochrenaissance wieder sichtbar und erlebbar. Das geschwungene Kuppeldach aus Kupfer aus 1693 - es ist eines der ältesten in Österreich - wird 2022 restauriert.[13]

Besichtigungen

Die Gabrielskapelle kann - wegen verschiedener früherer Vandalenakte - nur mehr im Wege von Stadtführungen besichtigt werden.

Bildergalerie

weitere Bilder

 Gabrielskapelle – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki

Weblink

Quellen

Einzelnachweise

  1. ANNO, Österreichische Monatsschrift für den öffentlichen Baudienst, 1916, Ausgabe 16, Seite 5
  2. Wikipedia.de/Gabriel (Erzengel)
  3. ANNO, Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 1903, Seite 248
  4. www.zvab.com
  5. www.stadt-salzburg.at, Bauvorhaben 2021
  6. austria-forum.org
  7. Touristen-Handbuch für Salzburg, 1845
  8. Hildegard Kretschmer, Reclams Städteführer Salzburg: Architektur und Kunst, 2016
  9. Quelle Begleitbuch zur Salzburger Landesausstellung Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau. Gründer des barocken Salzburg., 1987 , Seite 201f
  10. Quelle Salzburg, Geschichte und Kunst dieser Stadt, Verlag "Das Bergland-Buch", Salzburg, 1952 (2. Auflage), Seite 203
  11. Franz Martin, "Kunst in Salzburg", Seite 206
  12. ANNO, "Das Leben, Regierung und Wandel des hochwürdigsten in Gott Fürsten und Herrn Wolff Dietrichen, gewesten Erzbischoven zu Salzburg", No. 213. / Seite 214, Fußnote 113., Begräbnis von Fürsterzbischof Wolf Dietrich
  13. www.sn.at, 20. September 2021
  14. ANNO, Teil 2
  15. ANNO, Österreichische Wochenschrift für den öffentlichen Baudienst, 1916, Heft 16, Seite 1-6 (= Seite 249-254)
  16. www.zobodat.at, Dissertation von Franz Fuhrmann