Halloween

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Geschnitzter Kürbis vor einem Hauseingang, Halloween 2015
Ein "Halloween"-Garten 2021.
Eine "Halloween"-Hexe 2021.

Als Halloween wird die Nacht vom 31. Oktober auf Allerheiligen bezeichnet.

Geschichte

Zweifelsohne sind die Ursprünge dieses Brauches in Irland zu suchen und zu finden. Der in Irland heimische Brauch wurde von irischen Einwanderern ab 1830 in die USA gebracht. Von dort kam wohl aus wirtschaftlichen Überlegungen um das Jahr 2000 dieser Ausdruck mit den damit zusammenhängenden Aktivitäten nach Europa und so auch nach Salzburg.

Erst in den 2010er-Jahren hat sich das in den USA gebräuchliche Feiern von Halloween in Mitteleuropa durchgesetzt. Auch der Name Halloween kommt aus dem Englischen. Denn der 1. November, der Allerheiligentag, heißt im Englischen All Saints Day oder All Hallows, der Abend davor ist daher der All Hallows Eve – verkürzt Halloween.

Dabei liegt der Ursprung von Halloween nicht in den USA, sondern in Europa. Die ältesten Wurzeln finden sich bei den Kelten. Die Nacht war der Beginn des Festes Samhain, der Beginn des neuen Jahres. Demnach war es der Tag der Ernte und die Nacht, in der die Erde am nächsten bei der Welt der Geister war und deren verirrte Seelen umhergingen. Mit einem Festmahl sollten diese besänftigt und davon abgehalten werden, Schaden an den Häusern anzurichten.

Die Rolle der Geister haben heute die Kinder übernommen. In den Gewändern von Gespenstern oder Hexen und in anderen ausgefallenen Verkleidungen ziehen sie durch die Straßen.

Halloween gab es bis in den Anfang des 20. Jahrhunderts auch als Heischebrauch in ganz Europa. So hatte man zu Allerheiligen an Haustüren geklopft und auf vor allem Nahrungsmittel, aber auch andere Gaben gehofft.

Halloween

Fratzengesichter aus Kürbissen (Kürbis) geschnitzt, makabere Verkleidungen wie Skelette oder Gruselfiguren und Kinder, die von Haus zu Haus mit dem Ruf "Süßes oder Saures" ziehen und um Süßigkeiten betteln. Nicht belegt und wohl eine blöde Erfindung in Österreich ist, dass, wer nichts gibt, mit einem Schaden an seinem Eigentum rechnen muss (mutwillige Zerstörungen oder Verschleppung loser Gegenstände).

Geschnitzter Kürbis

Der Brauch mit den geschnitzten Kürbissen kommt vom irischen Dorfschmied Jack O’Lantern, der so geizig gewesen sein soll, dass ihm sogar in der Hölle der Zutritt verwehrt wurde. Er wurde bestimmt, auf ewig mit einer Laterne herumzuziehen. Nur ein Stück glühender Kohle in einer ausgehöhlten verrunzelten Zuckerrübe bekam er mit. Über irische Auswanderer kam die Geschichte von Halloween nach Amerika – und dort wurde aus der Rübe ein Kürbis.

Brauch − ja oder nein

Ein Brauch ist ein regelmäßiges Handlungsmuster, also eine sich immer wiederholende Handlung.

Zitat "...Frühere volkskundliche Brauchforschungen legten dem Brauch mythologische, bis in die Gegenwart als Relikt weiterwirkende Bedeutungen zugrunde, die eine germanische oder noch ältere (etwa keltische) Herkunft behaupteten und die Fruchtbarkeitssymbolik bzw. Dämonenabwehr in den Vordergrund rückten..."[1]. Daraus lässt sich zumindest ableiten, dass ein zehn oder 15 Jahre langes Handlungsmuster noch keinen Brauch in Sinne des in den Alpenländern verstandenen Wortes darstellt.

Somit stellt Halloween ein nicht heimisches Fest dar, das für Österreich (Salzburg) seinen Grund in wirtschaftlichen Überlegungen des ausgehenden 20. bzw. beginnenden 21. Jahrhunderts hat.

Partymachen und keiner weiß warum

Diesen treffenden Titel wählte Gudrun Doringer für den in den "Salzburger Nachrichten" am 30. Oktober 2010 erschienen Beitrag zu Halloween. Darin zitierte sie eine 16-Jährige aus Seekirchen am Wallersee, die den Ursprung von Halloween im amerikanischen Erntedankfest sieht. Folglich wird sich die junge Salzburgerin an diesem Abend als Zahnpastatube(!) verkleiden. Der Salzburger Hautarzt Dr. Gerald Eckstein erinnerte sich, gelesen zu haben, dass früher nach Katastrophen Kinder geopfert wurden. An ihrem letzten Lebensabend durften sie von Haus zu Haus gehen und wurden beschenkt. Mag. Stefan Moser, Direktor des Keltenmuseums in Hallein, wies als Entstehungsmöglichkeit die Kelten entschieden zurück und ist der Überzeugung, dass es sich um ein christliches "Fest" handelt. Dem widerspricht Lucy Cripps vom Anglistik-Institut der Universität Salzburg. Ihre Recherchen führen Halloween sehr wohl auf einen Brauch der Kelten zurück. Erst die Christen seien es gewesen, die Allerheiligen vom 1. Mai auf den 1. November verlegt hätten, um so das keltische Fest Samhain zu überlagern[2]. Der Vorabend zu Samhain galt als eines der wichtigsten Feste im keltischen Jahreskalender. Dieser Vorabend fällt meist auf den 31. Oktober und symbolisiert die letzte Ernte. Im modernen Irland und Schottland kennt man Halloween im Gälischen immer noch als "Oíche/Oidhche Shamhna"[3].

Brian O'Connor, Eigentümer eines Salzburger Irish Pubs, meint naturgemäß entsprechend seiner Herkunft, es handle sich um einen irischen Brauch - und die umsatzstärkste Nacht in seinem Pub.

Übergriffe auf Menschen, Sachbeschädigungen

Im Internet verbreitete sich zu Halloween 2014 der Aufruf, in Clown-Masken Menschen zu schlagen und sich dabei zu filmen. In Frankreich wurden bei solchen Übergriffen bereits mehrere Menschen verletzt.

Auch in Österreich gab es in den vergangenen Jahren zu Halloween manchmal mehr Saures: Sachbeschädigungen, Schlägereien und Schmieraktionen.

Das Bundeskriminalamt (BK) warnt davor, im Schutz der Maske den ungeliebten Nachbarn einen Streich zu spielen. "Wer nichts Süßes liefert, bekommt Saures. Diesen Halloween-Brauch missverstehen Jugendliche oft als Freibrief", sagt die BK-Sprecherin Silvia Strasser. Dabei sind viele Halloween-Streiche verboten. Wenn Jugendliche erwischt werden, wenn sie Hauswände oder Autos mit Eiern bewerfen, müssen sie sich verantworten.

Statistiken zu Straftaten zu Halloween gibt es nicht. Die Polizei wird allerdings Schwerpunktaktionen durchführen. Prinzipiell solle man in der Nacht auf den 1. November Autos und Fahrräder in Garagen oder auf geschützten Parkplätzen abstellen. Großteils laufe das Fest jedoch friedlich ab. Trotz der Erfolgsgeschichte formiert sich auch jedes Jahr Widerstand gegen das Fest: Vor allem die Kirchen stehen dem Boom mit "heidnischem" Ursprung kritisch gegenüber.

Der Handel macht Millionenumsätze

Fest steht, dass das Fest der Gespenster und Monster in Österreich mittlerweile ein wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden ist. Vor allem der Handel profitiert − "die Lebensmittelgeschäfte wegen der Süßigkeiten und der Papierhandel wegen Dekorationen", erklärt Roman Seeliger von der Wirtschaftskammer Österreich. 42 Millionen Euro geben die Österreicher mittlerweile für Halloween aus. Das war nicht immer so.

Die schnelle Erfolgsgeschichte lässt sich an den Zahlen erkennen. Während 2002 noch 14 Millionen für Halloween ausgegeben wurden, waren es 2008 24 und 2010 bereits 33 Millionen Euro. "Jetzt bleibt der Wert stabil." Der Handel ist an dem Erfolg von Halloween nicht ganz unschuldig. "Man kann keinen Trend erfinden, aber man kann ihn fördern", sagt Seeliger. Das habe man natürlich gemacht – erfolgreich. Kostüme und Kürbisse mit glühenden Augen sind am 31. Oktober zur Normalität geworden.

60 Prozent der unter 30-Jährigen feiern Halloween, in der Generation 60+ ist es jeder Sechste – die Gesamtumsätze betragen rund 55 Millionen Euro, schreibt die Wirtschaftskammer Österreich in einer Aussendung vom 23. Oktober 2023. Am häufigsten werden Süßigkeiten gekauft (43 Prozent), gefolgt von Kürbissen zum Basteln (22 Prozent) und Dekorationsartikeln (16 Prozent). Aber auch gruselige Kostüme stehen mit 11 Prozent hoch im Kurs. Im Schnitt wollen diejenigen, die für Halloween shoppen, heuer rund 30 Euro ausgeben. Auch wenn dieser Durchschnittswert dem Wert des Vorjahres entspricht, hat sich das Konsumklima etwas eingetrübt: 33 Prozent der Österreicher:innen wollen heuer zu Halloween weniger Geld ausgeben als im Vorjahr, 61 Prozent halten ihre Ausgaben konstant und nur 6 Prozent wollen mehr ausgeben als 2022. Im Vorjahr war dieser Anteil mit 12 Prozent der Befragten immerhin noch doppelt so hoch. Gekauft wird übrigens vorwiegend im stationären Handel: 86 Prozent sagen, für ihren Halloween-Einkauf den stationären Handel zu nutzen, 28 Prozent kaufen auch online ein.[4]

Sachbeschädigungen sind keine Streiche

Das Verunstalten oder Beschmieren von Häusern oder Autos, Beschädigen von Briefkästen, Zerstören von Mülltonnen, aber auch Diebstähle, stellen Straftaten dar, die ausnahmslos zur Anzeige gebracht werden. Das gilt etwa auch, wenn Personen durch Drohungen in Furcht und Unruhe versetzt werden.

Diese Handlungen gelten als Straftaten

  • Bewerfen von Hausfassaden oder Autos mit Eiern
  • Beschmieren von Hauswänden und Fahrzeugen
  • Werfen von Steinen gegen Fensterscheiben oder durch Fenster
  • Hineinwerfen von brennenden Gegenständen in Briefkästen
  • Zerstören von Blumenbeeten
  • Auskippen von Mülltonnen
  • Bedrohen von Bewohner:innen an der Haustür, wenn sie keine Süßigkeiten oder Geld herausgeben
  • Bestehlen anderer Kinder und Jugendlicher
  • Lärmbelästigung

Tipps zum Schutz vor Streichen

Autos, Motorräder und Fahrräder sollten in Garagen oder auf geschützten Plätzen abgestellt werden. Gegenstände, wie Gartenmöbel oder Spielsachen, sollten nicht im Freien gelassen und brennbare Materialien aus den Postkästen entfernt werden. Als Abschreckung für Halloween-Scherzbolde kann eine gute Beleuchtung, auch in Verbindung mit Bewegungsmeldern, sorgen.

Quellen

Einzelnachweise

  1. www.aeiou.at/
  2. Zur Erklärung: viele christliche Feste wurden auf Daten heidnischer Feste gelegt, um so die Bevölkerung eher zur "Bekehrung" zu bewegen; Gleiches geschah auch oft mit der Errichtung von Kirchen: diese entstanden oft über römischen Tempeln oder keltischen Heiligtümern, um so die Bevölkerung ihrer "Betstätten des Irrglaubens" zu berauben
  3. Quelle der letzten drei Sätze Wikipedia Deutschland, Artikel "Samhain"
  4. www.ots.at/presseaussendung, 23. Oktober 2023