Salitererhof Neumarkt
Der ehemalige Salitererhof in der Flachgauer Stadt Neumarkt am Wallersee ist das Gebäude Bahnhofstraße 2.
Geschichte
Der Salitererhof bestand aus den damaligen Objekten Kleinköstendorf Nr. 27, heute Bahnhofstraße Nr. 9, Kleinköstendorf Nr. 28, heute Bahnhofstraße Nr. 16 und Kleinköstendorf Nr. 29, heute Bahnhofstraße 14. Der Hof stand im Eigentum der Saliterer Kölligsperger und Pieringer, denen auch das Salitererhaus, Hauptstraße Nr. 72, gehörte.
Um 1900 wurde der Hof zerstückelt. 1926 erwarben Anna und Johann Schachinger das heutige Objekt Bahnhofstraße 9, zum dem auch Gründe zwischen der Bahnhofstraße, Köstendorfer Landesstraße und Westbahnstrecke gehörten. Mit Kaufvertrag vom 11. April 1953 erwarb die Marktgemeinde Neumarkt das Gut und verpachtete es an verschiedene Landwirte zum Preis von zehn Groschen pro Quadratmeter auf ein Jahr (sieben Cents nach Währungsstand 2024). 1954 wurde ein Teil des Areals an die Firma Kranzinger verkauft, die es bereits als Werksgelände benutzt hatte. 1990 wurde ein weiterer Teil an Kranzinger verkauft. 1958 kaufte die Marktgemeinde wieder einen Teil des Areals zurück.
Das Gebäude Nr. 9 war mit Kaufvertrag vom 20. Dezember 1956 an Elfriede und Karl Cosatto verkauft worden, die dort einen Pumpenerzeugungsbetrieb eröffneten.
1953 war das Areal im Gespräch als Standort für das Bezirksaltersheim.
Dann erwarb der aus Litschau im Waldviertel stammende Industrielle Franz Seilern Aspang mit Kaufvertrag vom 9. März 1989 das Gelände vom Ehepaar Cosatto und der Pumpenerzeugungsbetrieb wurde auf einen Betrieb für Fördertechniklösungen umgestellt. Das Unternehmen stattete Flughäfen in Europa mit modernen Gepäckförderanlagen aus. Im Juni 2006 schlitterte das Unternehmen mit zwei Mio. Euro Überschuldung in die Pleite. 29 Mitarbeiter waren von der Schließung betroffen, davon 24 Facharbeiter aus fast allen Metallverarbeitungsberufen.
Heute befindet sich im Gebäude Nr. 9 die Firma Urtel Diamantwerkzeuge GmbH, auf dem Gelände des alten Salitererhofes die Unternehmen Klatt Fördertechnik GmbH und Rausch KG sowie ein Gebäude mit mehreren Betrieben und einer Arztpraxis.
Die nicht mehr bestehende Salitererkapelle stand nur unweit des Gebäudes Nr. 9.
Quellen
- Helmut Deinhammer: "Haus- und Hofchronik Neumarkt am Wallersee", Seite 40
- sbgv1.orf.at, 29. Juni 2006: "Konkurs trifft Arbeitnehmer hart"
- www.openstreetmap.org