Arbeitsgemeinschaft für molekulare Diagnostik
Die Arbeitsgemeinschaft für molekulare Diagnostik ist eine Laborgemeinschaft des Pinzgauer Tauernklinikums und der Thalgauer Firma Procomcure.
Allgemeines
Die Arge für molekulare Diagnostik, der neben dem Thalgauer Testentwickler Procomcure und dem Tauernklinikum auch die Labore Hygienicum (Graz) und Confidence (Wien) angehören, hatte die Ausschreibung für die Schul-PCR-Tests (Coronavirus) als Bestbieter gewonnen. Ein Wiener Labor hatte rechtlich eine öffentliche Ausschreibung erwirkt. Es geht um viel Geld: Das Auftragsvolumen beträgt je nach Anzahl der durchgeführten Tests zwischen 93 und 330 Millionen Euro.
Gleich in der ersten Woche der Tests durch die Laborgemeinschaft gab es Probleme: Es wurden zu wenige positive Fälle entdeckt, die Ergebnisse waren fehlerhaft und wurden teilweise falsch zugeordnet. Auch Ende Jänner 2022 liefen die Tests nicht rund. Laut Bildungslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) wurden noch immer auffällig wenig positive Tests gemeldet: Bei den Tests vom Montag, dem 1. Februar, waren von 41 000 Schülern und 4 900 Personen des Schulpersonals lediglich 216 positiv. Die gleichzeitig durchgeführten Schnelltests entdeckten mehr als 700 Fälle. Das Bildungsministerium ließ die Tests evaluieren.
Michael Stelzl, Geschäftsführer des Hygienicum, das zur Arge zählt, distanziert sich mittlerweile. Man sei zwar Mitglied der Arge, habe aber schon vor der Ausschreibung der Schultests klargestellt, dass man an diesen nicht teilnehme, sagte er den SN. Sie seien allein Sache von Procomcure und Tauernklinikum. Procomcure-Chef Kamil Önder war für die SN nicht erreichbar.
Die Gemeinschaft mietete auch eine Halle im Siezenheimer Gewerbegebiet an. Laut SN-Informationen gab es dort Mitte Jänner 2022 eine große Kontrolle von Polizei und Finanzpolizei. Franz Öller, Geschäftsführer des an der Arge beteiligten Tauernklinikums, bestätigte, dass es Kontrollen gab. Es habe sich wohl um eine routinemäßige Überprüfung gehandelt, seines Wissens habe es keine Beanstandungen gegeben. Laut Ermittlerkreisen wurden bei den Kontrollen allerdings sowohl falsch angemeldete als auch gar nicht angemeldete Mitarbeiter angetroffen. Durchgeführt habe man die Kontrollen, nachdem bei der Polizei Hinweise eingelangt seien. Involviert waren Beamte des Landeskriminalamts sowie der Finanzpolizei. Ermittelt werde wegen des Verdachts auf Schwarzarbeit, Lohndumping und Sozialleistungsbetrug. Die Salzburger Polizei bestätigte den Einsatz in Siezenheim.
Quelle
- www.sn.at, 2. Februar 2022
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