Friedrich Weyringer
Friedrich Weyringer aus der Familie Weyringer war der Urgroßvater des Neumarkter Künstlers Johann Weyringer und von 1883 bis 1885 Hüttenwirt am Zeppezauerhaus auf dem Untersbergstock, wie es über ein halbes Jahrhundert später von 1959 bis 1967 auch Sepp Forcher war.
Leben
Das "Salzburger Volksblatt" berichtet in seiner Ausgabe vom 18. Jänner 1886:[1]
Vom Untersberge. Gestern (Sonntag) begab sich eine aus 11 Männern bestehende Expedition unter Führung des Friedrich Weyringer auf den Untersberg. In nicht ganz 5 Stunden erreichte dieselbe das Schutzhaus, wo der Wächter Josef Eder und der dreijährige Sohn des Reithmayer wohl und gesund angetroffen wurden. Da der Pächter Reithmayer, welcher vollständig hergestellt ist, in den nächsten Tagen das Untersberghaus wieder bezieht, hat Eber mit dem Knaben Reithmayer das Haus verlassen und sich der Expedition angeschlossen, welche um 5 Uhr Nachmittags in Glanegg eintraf. Vom Nonnberg aus wurde der Zug von zahlreichen Personen fortwährend beobachtet und vom Vertreter der Alpenvereins den wackeren Männern in Glanegg Dank und Anerkennung ausgesprochen.
Ob nachstehende in Artikeln erwähnten Weyringer mit jenem hier in dieses Artikels ident ist, konnte noch nicht geklärt werden:
1873 wird ein Friedrich Weyringer als k.k. Gendarm erwähnt.[2]
1889 scheint ein Weyringer als "Gastwirt am Marmorbruch in Unterberg" auf.[3]
Dazu findet sich in der "Salzburger Wacht" in der Ausgabe vom 21. August 1903 folgender Artikel:[4]
Großgmain (Christliche Nächstenliebe in der Praxis.) Die Pächterin des Wirtshauses am Wartberg, eine arme, hilflos dastehende Witwe, namens Weyringer, wird seit einiger Zeit arg verfolgt und soll nun gar vom Geschäfte gebracht und aus der Gemeinde verstoßen werden. Das Wirtshaus am Wartberg gehört dem Baron Mayr v. Mellnhof und ist seit zirka 6 Jahren an die vorher Genannte verpachtet. Solange deren Mann noch lebte, hatte niemand gegen das Pachtverhältnis etwas einzuwenden, seit derselbe aber tot ist, paßt der Gutsverwaltung, resp. dem Oberförster Koch, der hierorts allgemein verhaßt ist bei den Leuten, die Geschäftsführung der Weyringer aber auch schon gar nicht mehr. Koch will nämlich das Wirtshaus einem seinigen Günstling, einem Holzknecht, zuschanzen, welcher gleichsam als Aufpasser über die übrigen Holzknechte diesen Posten erhalten soll. Kock bewirkte es auch, daß von der Gemeindevorstehung Großgmain das denkbar Schlechteste über die arme Witwe, welche von 10 lebenden Kindern noch 7 zu versorgen hat, an die Gutsverwaltung berichtet wurde. Am 27. Mai erhielt nun die Weyringer von der Gutsverwaltung die schriftliche Aufforderung, daß sie bis Ende Juni das Wirtshaus räumen müsse. Da sie sich aber nicht so ohneweiters vertreiben ließ, erhielt sie später die gerichtliche Kündigung. Wenn nun nicht im letzten Augenblicke noch die Generalverwaltung, welche von dem Stand der Dinge in Kenntnis gesetzt wurde, sich eines Besseren besinnt, dann muß die Witwe mit ihren Kindern des Weges ziehen, ohne daß sich auch nur ein Mensch ihrer annimmt. Wie man sieht, herrscht also auch bei uns in Großgmain ein recht spaßiges Christentum. Was den Arbeiterfeind und Arme-Leute-Fuchser Koch anbelangt, so raten wir ihm, die Sache nicht zum Aeußersten zu treiben, sonst kann er einmal recht unangenehme Dinge erleben.