Geschichte der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg
Die Geschichte der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg zerfällt in zwei Teile:
- I. von der Gründung bis zur Auflassung der Benediktiner-Universität im Jahr 1810 und
- II. seit der Neugründung der Universität Salzburg im Jahr 1962.
Die juridische Fakultät der Benediktiner-Universität
Allgemeines
Die Juridische Fakultät genoss innerhalb der Benediktineruniversität Salzburg insofern eine Sonderstellung, als deren Professoren dem weltlichen Stand angehörten. Nur der Vertreter des Kanonischen Rechts war ein Benediktiner. Bekannte Salzburger Rechtsprofessoren waren Josef Adam Aiblinger, Ludwig Engel, Corbinian Gärtner, Hermann Hermes, Johann Anton von Schallhammer, Franz Schmier, Johann Philipp Stainhauser von Treuberg und Judas Thaddäus Zauner, die sich nicht nur durch ihre Kompetenz in Lehre und Forschung, sondern auch durch ihre gutachterliche Tätigkeit auszeichneten. So wurde die Salzburger Juristenfakultät vor allem im südwestdeutschen Raum (bis nach Münster, Paderborn und Osnabrück) als Spruchkollegium außerordentlich geschätzt, große und schwierige Rechtsfälle wurden mithilfe von Gutachten der Salzburger Juristenfakultät entschieden.
In der Zeit der Aufklärung verblasste allmählich der Glanz der Salzburger Benediktineruniversität. Dass Kaiser Joseph II. den österreichischen Untertanen das Studium im Ausland verbot, bedeutete für die Salzburger Universität natürlich einen merklichen Aderlass bezüglich der Zahl der Studierenden. Kurz nach Salzburgs Anschluss an Bayern wurde die für den bayerischen Staat überflüssige Universität mit königlichem Dekret vom 25. November 1810 für aufgehoben erklärt. Am 24. Dezember wurden die Universitätsbediensteten und Studenten von dieser Entscheidung, die mit sofortiger Wirkung in Kraft trat, mündlich informiert. Nur die Juristen durften ihr Studium noch bis Ende des Wintersemesters in Salzburg fortsetzen.
Lehrkörper
Dekane
Andere Professoren
Weitere weltliche Professoren waren
- Franz Christoph von Herz in Herzfeld (1738 − 1740) und
- Ernst Friedrich von Sumating.
Die rechtswissenschaftliche Fakultät der Paris-Lodron-Universität Salzburg ab 1962
Unterbringung und Ausstattung
Ursprünglich war die Fakultät in der ehemaligen Schuhfabrik Mirabell in der Weiserstraße hinter dem Salzburger Hauptbahnhof untergebracht.
Die Fakultätsbibliothek wurde im Jahr 1968 gegründet. 1979 wurde sie um die Privatbibliothek des Nationalökonomen Friedrich August von Hayek vermehrt.
1992 zog die Bibliothek wie die gesamte Fakultät in den Toskanatrakt der Residenz in der Salzburger Altstadt. 1993 zogen die Institute für Strafrecht, für Verfassungs- und Verwaltungsrecht und für Wirtschaftswissenschaften mit ihren Abteilungsbibliotheken in das Firmian-Salm-Haus, Kapitelgasse 5-7.
Dekane der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg
Quellen
- Zur Benediktiner-Universität:
- Artikel Benediktineruniversität Salzburg, gestützt auf Salzburger Nachrichten, 3. März 2012 (Alfred Rinnerthaler)
- Universitätsarchiv: Die weltlichen Rechtsprofessoren der Benediktineruniversität, gestützt auf
- Kolb, Ägidius: Präsidium und Professorenkollegium der Benediktiner-Universität Salzburg 1617-1743, in: MGSLK 102 (1962), S. 117-166.
- denselben: Präsidium und Professorenkollegium der Benediktiner-Universität Salzburg 1744 bis zu deren Ende 1810, in: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige 1972, Hefte III – IV, S.663–716.
- Universitätsarchiv: Studienaufbau der Salzburger Benediktineruniversität
- Zur rechtswissenschaftlichen Fakultät der Paris-Lodron-Universität Salzburg ab 1962: