Holleis-Hotelgruppe

Aus SALZBURGWIKI
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Die Holleis-Hotelgruppe ist ein Unternehmen des Zeller Hoteliers Dr. Wilfried Holleis.

Allgemeines

Die "Holleis Privat-Hotels Ges.m.b.H." ist Gesellschafter folgender Unternehmen: Abbazia Riviera-Hotel GmbH (100,00 %), Garda Wellness GmbH (100,00 %) und Berghotel Rudolfshütte GmbH (93,00  %). Datenstand September 2024[1] Gesellschafter der "Berghotel Rudolfshütte GmbH" sind Dr. Wilfried Holleis als Privatperson mit 3,50 %, Gisela Holleis als Privatperson mit 3,50 % und die "Holleis Privat-Hotels Ges.m.b.H." (93,00 %). Die Beteiligung der "Berghotel Rudolfshütte GmbH" an der "Weißsee-Gletscherwelt GmbH" beträgt 79,34 % .[2]

Zur Holleis-Hotelgruppe gehören in Zell am See das Grandhotel Zell am See und das Fünf-Sterne Hotel Salzburgerhof sowie das Adria-Relax-Resort Miramar in Opatja (Abbazia), Kroatien.

Daten

Der Jahresumsatz des studierten Betriebswirts betrug 2011 rund 20 Millionen Euro mit etwa 1 000 Hotelbetten, die jährlich 200 000 Nächtigungen bringen. In Planung war seit 2011 ein Wellness-Resort im Stile eines italienischen Landhotels inmitten der Weinberge am Südufer des Gardasees in Venetien in Italien. Die Holleis-Hotelgruppe beschäftigte 2024 rund 450 Mitarbeiter.

Geschichte

Hotels in Kroatien

Holleis' internationale Expansion begann knapp vor der Jahrtausendwende: In Kroatien erwarb er die 51-Prozent-Mehrheit an der Hotelinsel Katarina vor Rovinj. Er war damals einer der ersten ausländischen Investoren in einem Land, das sich nach den Zerfall von Jugoslawien und den folgenden Kriegsjahren im Aufbau befand - und ausländische Investoren dabei gut gebrauchen konnte. Holleis erkannte das Potenzial und griff zu. Für umgerechnet nur knapp zwei Millionen Euro war die Hotelinsel damals zu haben. Holleis investierte weiter drei Millionen Euro in die Modernisierung, sollte mit dem Investment aber nicht glücklich werden. Der Pinzgauer hatte die 51 Prozent von der Tourismusagentur Jadran erworben, die restlichen 49 Prozent verkaufte diese in der Folge an den kroatischen Tabakkonzern TDR, der Holleis in den Wirren der Privatisierungswelle bald seine Eigentumsrechte streitig machen sollte.

Es folgte ein jahrelanger Rechtsstreit, in dem Holleis auch die touristische Weiterentwicklung der Insel durch die Behörden verwehrt wurde, worauf er 2008 entnervt das Handtuch warf und seine Mehrheit an den kroatischen Tabakkonzern verkaufte. Für den kroatischen Rechtsstaat fand Holleis damals keine guten Worten. Das Verwaltungsrecht liege im Argen. Es lasse zu große Spielräume für die Ausführenden, womit es zu "Willkür und natürlich Korruption" neige. Es sollte nicht der letzte Verdruss des Hoteliers mit Behörden und Politik aus. Auch das aktuelle Aus für die Rudolfshütte und das Skigebiet Weißsee Gletscherwelt kommentiert Holleis mit heftigen Vorwürfen gegen die Landesumweltanwaltschaft sowie das Land Salzburg, weil sich geplante Ausbauen wegen umweltschutzrechtlicher Auflagen und Einsprüche seit Jahren hinziehen.

Am touristischen Boom Kroatiens wollte der Pinzgauer trotzdem weiter mitnaschen. Die schlechten Erfahrungen in Rovinj hakte er ab und schuf ein echtes Juwel. Schon 2004 hatte Holleis in der Kvarner-Bucht in Opatija die 1870 erbaute Villa Neptun in spektakulärer Lage am Meer erworben und zum Viersterne-Resort Miramar mit über 200 Zimmern ausgebaut. Es sollte eine große Erfolgsgeschichte werden. Unter der langjährigen Hoteldirektorin Martina Riedl, einer Kärntnerin, wurde nicht nur die Sommersaison massiv verlängert (heute hat das Miramar neun von zwölf Monaten offen), sondern auch die Auslastung massiv nach oben getrieben. Zum Standard wurde auch ein täglichen Vier-Gänge-Menü am Abend. So wurde das Miramar in der Ära von Holleis zu einem zweite Wohnzimmer vieler Salzburger. 90 bis 95 Prozent der Gäste im Miramar kommen aus Österreich, der Stammgästeanteil ist mit 75 Prozent außergewöhnlich hoch. Die umworbene Gästeschicht: 55+. Familien findet man im Miramar kaum.

Trotzdem beendete Holleis ausgerechnet zum 20-Jahre-Jubiläum im Frühjahr 2024 sein Engagement im Miramar. Den Verkauf des Juwels begründete er gegenüber den "Salzburger Nachrichten" (SN) mit "strategischen Gründen", doch klang dabei auch Frust durch. Großinvestitionen in den Tourismus würden sich generell immer weniger lohnen. Die Rahmenbedingungen und Vorschriften würden stetig verschärft, die Mitarbeitersuche sei schwierig und Fremdkapital wieder teuer. Holleis räumte ein, wie die gesamte Hotelbranche an den Folgen der Corona-Pandemie zu knabbern. Er habe 3,5 Millionen Euro mehr Schulden. Zum Verkaufspreis des Miramar wollte er sich nicht äußern. Der Käufer war ein hochkarätiger Investor - Lőrinc Mészáros, der reichste Ungarn und ein Jugendfreund des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán. "Orbans Installateur" titulieren ihn die ungarischen Medien. Denn Mészáros war im Schatten von Orbans politischer Regentschaft vom einfachen Installateurmeister zum Besitzer einer breit gefächerten Firmengruppe aufgestiegen, die heute 400 Firmen umfasst (vom Bau über Industrie, Banken, Medien bis Tourismus) und 40 000 Menschen beschäftigt. Was Mészáros zum Milliardär machte. Auf 1,4 Mrd. Euro hat das Magazin "Forbes" sein Vermögen zuletzt geschätzt.

Nur 44 Kilometer von Opatija entfernt gehört Holleis schon seit 2014 ein weiteres Hotel. Im ebenfalls an der Adriaküste liegenden Crikvenica steht das Hotel Kvarner Palace. Ein zweistelliger Millionenbetrag fließt aktuell (Stand 2024) in den Ausbau des Prachtbau aus dem Jahr 1895. 36 neue Zimmer waren im Herbst 2024 fertig (insgesamt aktuell 148) und ein großzügiger Wellnessbereich war im Entstehen - mit Saunen, Whirlpools, Warmbädern und einem 25 Meter langer Meerwasserpool, der einen Innen- wie Außenbereich hat. Die Fäden im Viereinhalb-Sternehaus zieht jene Martina Riedl, die schon das Mirmar für Holleis zur Erfolgsgeschichte machte. Im Frühjahr 2024 bekräftigte der 64-jährige Holleis gegenüber den SN, insgesamt kürzer treten zu wollen.

2024: Investition in Italien

Auch in Italien ist der promovierte Betriebswirt aktiv. Bis die ersten Gäste in den Agriturismo in Salò am Gardasee einziehen, dürfte es aber noch einige Zeit dauern. Der Spatenstich für das Projekt mit 60 Betten war im Herbst 2024 erfolgt.

Schließung der Unternehmen im Stubachtal

Nach rund zehn Jahren Vorlaufzeit wollte der Zeller Hotelier im April mit der Erweiterung der Rudolfshütte und 2021 mit einem Wellnesshotel am Gardasee beginnen. Doch durch den Ausbruch der Infektionskrankheit Covid-19 (Coronapandemie) musste er die Pläne zunächst ad acta legen. Mit 29. September 2024 schloss das Drei-Sterne-Berghotel Rudolfshütte in der Weißsee Gletscherwelt im Süden von Uttendorf sowie der Betrieb der Weißsee Gletscherbahn. Dr. Holleis zog sich völlig aus der Weißsee Gletscherwelt zurück.[3]

Anfang Oktober 2024: Potenzieller Käufer für Rudolfshütte: Hoffnung für Hotel und Lift am Weißsee

Einen potenziellen Käufer für Rudolfshütte und Weißsee-Gletscherbahn hat Landeshauptmann Wilfried Haslauer junior aufgetan. Anfang Oktober starteten Verhandlungen.[4]

Quellen

  • www.sn.at, 25. September 2024: "Der streitbare Wilfried Holleis: Große Erfolge und herbe Rückschläge prägen die Karriere des Zeller Hoteliers"
  • Einträge bei den erwähnten SALZBURGWIKI-Artikeln

Einzelnachweise

  1. www.firmenabc.at, abgefragt am 27. September 2024
  2. www.firmenabc.at, abgefragt am 27. September 2024
  3. www.sn.at, 23. September 2024
  4. www.sn.at, 2. Oktober 2024