Flusskraftwerk Urstein
Das Flusskraftwerk Urstein in Puch bei Hallein staut die Salzach bei der Einmündung der Königsseeache an der Grenze des Flachgaus zum Tennengau auf.
Entstehung
Nach dem Hochwasser 1959 nahm die Eintiefung der Salzach zwischen Hallein und Salzburg so bedrohliche Ausmaße an, dass eine Sohlstabilisierung erforderlich wurde. Vor diesem Hintergrund wurde dann aber erst 1968 mit dem Bau der Mehrzweckanlage Kraftwerk Urstein begonnen, das 1971 fertig gestellt wurde.
Seinen Namen verdankt das Kraftwerk dem am rechten Stauufer gelegenen Schloss Urstein, das heute im Besitz der Wirtschaftskammer Salzburg ist. Die aufgestaute Salzach wird von einem Ruderverein für Training und Wettkämpfe genutzt. Das Kraftwerk kann man zu Fuß und mit dem Fahrrad überqueren.
Fischtreppe
Beim Kraftwerk Urstein wurde 2004 um 2,8 Millionen Euro eine Fischtreppe erbaut. Doch bis zum Herbst 2010 blieb sie unbenutzt, konkret, ohne Wasser. Man konnte sich nicht einigen, wer die 400 Sekundenliter Wasser bezahlt,um ihn zu dotieren. Die Errichtung der Fischtreppe wurde den Betreibern des Gewerbeparks Urstein als Ausgleichsmaßnahme vorgeschrieben.
Laut EU-Wasserrahmenrichtlinie hätte die Salzburg AG als Betreiber des Kraftwerks bis 2015 ohnehin eine Fischtreppe errichten müssen. Diese weigert sich nun aber, für die Kosten des Wassers aufzukommen. Was Landesumweltanwalt Wolfgang Wiener ärgert, da er ...von Anfang an es als indiskutabel empfunden hatte, dass man eine Fischtreppe baut und sie nicht betreibt, weil derjenige, der sie eigentlich betreiben müsste [Anmerkung: die Salzburg AG], Geld dafür verlangt, statt zu sagen, danke, dass ihr mir die Fischtreppe gebaut habt....
Martin Jager von der Salzburg AG argumentiert damit, dass die Salzburg AG bei allen Salzachkraftwerken bis 2015 diese vorgeschriebenen Fischaufstiege baue. Nur jene beim Kraftwerk Urstein eben aber den Betreibern des Gewerbepark Ursteins gehöre. Er meinte weiters, nach der behördlichen Abnahme würde die Salzburg AG auch diese Fischtreppe übernehmen. Auf die Frage, weshalb dies so lange dauert, meinte Jager ... wenn es keinen zeitlichen Druck gibt, sucht sich jedes Unternehmen den betriebswirtschaftlichen günstigsten Moment aus.... Dies ist die nun letzte gesetzte Frist des Gewässerschutzes, nämlich der 31. Dezember 2010.
Technische Daten
- Kraftwerkstype: Laufkraftwerk
- Gesamteinzugsgebiet: 4 383 km²
- durchschnittliche Jahreserzeugung: 120 000 MWh
- Engpassleistung: 25 700 kW
- Turbinen: zwei Kaplan-Rohrturbinen mit 15° geneigten Wellen
- Fallhöhe bei Ausbauwassermenge: 11,15 m
- Stauhöhe (inkl. Freiboard):11,81 m
- Ausbaudurchfluss: 250 m³/s
- Staulänge: Salzach 5,3 km und Königsseeache 0,9 km
- Bauzeit: Baubeginn 1968 - 1971
Besichtigungen für Gruppen sind nach Vereinbarung von Montag bis Freitag möglich.
Weblink
- Lage auf AMap (aktualisierter Datenlink 20. August 2023)
Quellen
- www.salzburg-ag.at
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da das BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hat, sind noch nicht alle Salzburgwiki-Weblinks auf AMap korrigiert (Stand 8. Mai 2023).