Flusskraftwerk Urstein

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Flusskraftwerk Urstein, offene Schleusen.
Bildmitte das Kraftwerk.

Das Flusskraftwerk Urstein staut die Salzach bei der Einmündung der Königsseeache an der Grenze des Flachgaus zum Tennengau auf.

Geografie

Da die Gemeindegrenze von Anif im Westen (Flachgau) und Puch bei Hallein im Osten (Tennengau) genau in der Mitte der Salzach verläuft, befinden sich der Staudamm mit den Turbinen in beiden Gemeinden und Bezirken.

Der Staubereich befindet sich im nördlichen Bereich je zur Hälfte im Gebiet der Stadt Hallein und in dem der Gemeinde Puch bei Hallein, im südlichen Bereich ausschließlich in Hallein. Die Stauhöhe beträgt sieben Meter (Kraftwerk 434 m ü. A. zur Nordspitze der Pernerinsel 441 m ü. A.

Entstehung

Nach dem Hochwasser 1959 nahm die Eintiefung der Salzach zwischen Hallein und Salzburg so bedrohliche Ausmaße an, dass eine Sohlstabilisierung erforderlich wurde. Vor diesem Hintergrund wurde dann aber erst 1968 mit dem Bau der Mehrzweckanlage Kraftwerk Urstein begonnen, die 1971 fertig gestellt wurde.

Seinen Namen verdankt das Kraftwerk dem am rechten Stauufer gelegenen Schloss Urstein, das heute im Besitz der Wirtschaftskammer Salzburg ist. Die aufgestaute Salzach wird von einem Ruderverein für Training und Wettkämpfe genutzt. Das Kraftwerk kann man zu Fuß und mit dem Fahrrad überqueren.

Fischtreppe

Beim Kraftwerk Urstein wurde 2004 um 2,8 Millionen Euro eine Fischtreppe erbaut. Doch bis zum Herbst 2010 blieb sie unbenutzt, konkret: ohne Wasser. Man konnte sich nicht einigen, wer die 400 Sekundenliter Wasser für die Dotierung der Fischtreppe bezahlen würde. Die Errichtung der Fischtreppe war den Betreibern des Gewerbeparks Urstein als Ausgleichsmaßnahme vorgeschrieben worden.

Laut EU-Wasserrahmenrichtlinie hätte die Salzburg AG als Betreiber des Kraftwerks bis 2015 ohnehin eine Fischtreppe errichten müssen. Diese weigert sich nun aber, für die Kosten des Wassers aufzukommen. Was Landesumweltanwalt Wolfgang Wiener ärgert, da er ...von Anfang an es als indiskutabel empfunden hatte, dass man eine Fischtreppe baut und sie nicht betreibt, weil derjenige, der sie eigentlich betreiben müsste [Anmerkung: die Salzburg AG], Geld dafür verlangt, statt zu sagen, danke, dass ihr mir die Fischtreppe gebaut habt....

Martin Jager von der Salzburg AG argumentiert damit, dass die Salzburg AG bei allen Salzachkraftwerken bis 2015 diese vorgeschriebenen Fischaufstiege baue, nur jene beim Kraftwerk Urstein eben aber den Betreibern des Gewerbepark Ursteins gehöre. Er meinte weiters, nach der behördlichen Abnahme würde die Salzburg AG auch diese Fischtreppe übernehmen. Auf die Frage, weshalb dies so lange dauere, meinte Jager ... wenn es keinen zeitlichen Druck gibt, sucht sich jedes Unternehmen den betriebswirtschaftlichen günstigsten Moment aus.... Dies ist die nun letzte gesetzte Frist des Gewässerschutzes, nämlich der 31. Dezember 2010. Na dann ...

Technische Daten

Kraftwerkstype: Laufkraftwerk
Gesamteinzugsgebiet: 4 383 km²
durchschnittliche Jahreserzeugung: 120 000 MWh
Engpassleistung: 25 700 kW
Turbinen: zwei Kaplan-Rohrturbinen mit 15° geneigten Wellen
Fallhöhe bei Ausbauwassermenge: 11,15 m
Stauhöhe (inkl. Freiboard):11,81 m
Ausbaudurchfluss: 250 m³/s
Staulänge: Salzach 5,3 km und Königsseeache 0,9 km
Bauzeit: 1968–1971

Besichtigungen für Gruppen sind nach Vereinbarung von Montag bis Freitag möglich.

Bildergalerie

Bild 1: Leicht geöffnetes Wehr an einem Wochenende im Juli 2025 nach mehreren Tagen mit starken Regenfällen.
Bild 2: Blick von der Staumauer flussabwärts.
Bild 3: Hier Blick von der aufgestauten Salzach zum Staudamm mit rechts dem Turbinenhaus.

Weblinks

  • Lage auf AMap (aktualisierter Datenlink 20. August 2023)
  • www.facebook.com, Bilder von den geöffneten Schleusen und abgelassenen Staubecken aufgrund von Hochwasser im Juli 2025

Quellen